„Where are your Jews“ - famos!
Das Fehlen einer bedingungslosen Solidarität ist eher das Entsetzliche in der jetzigen Situation. Man vermisst so klare Worte wie die von Biden.
„Where are your Jews“ - famos!
Das Fehlen einer bedingungslosen Solidarität ist eher das Entsetzliche in der jetzigen Situation. Man vermisst so klare Worte wie die von Biden.
Genau das. Ist auch Alltag.
Zurück geht das unter anderem Wiederrum auf die verkackte Übergabe der Engländer und der israelischen, militärischen Aktionen. Das ganze ist ein soziales Problem, um Religion geht es schon längst nicht mehr.
this. aber das zählt für mich irgendwie bei allen gleich und finde es auch gleich dumm, egal ob das jetzt vom Araber kommt oder von jemand anderen. da ist einfach kein Argument dahinter.
Das stimmt. Jetzt verstehe ich das auch.
Ich würde sagen: Religion spielt neben anderen Faktoren, auch eine Rolle.
Verkackt haben viele. Aber es ist vor allem die Schuld der Araber, dass sie die zahlreichen Möglichkeiten Frieden zu schließen, nicht ergriffen haben. Egal ob 1948 oder als ihnen Olmert zuletzt alles Mögliche auf dem Silbertablett angeboten hat. Zurecht sagt man, dass die Palästinenser keine Gelegenheit verpassen, eine Gelegenheit zu verpassen. Stattdessen versucht man jetzt es jetzt seit über sieben Jahrzehnten mit Krieg und Terror und jetzt mit dem Ermorden von Festivalbesuchern, dem Köpfen von Kindern, dem Vergewaltigen von Frauen und dem Entführen von 85-jährigen Holocausüberlebenden. Wenn das Ganze ein soziales Problem wäre, ließe sich das lösen. Aber es handelt sich vor allem um ein ideologisches Problem. Die Hamas & andere können sich halt nicht damit abfinden, dass auf ein paar Quadratkilometern in der Wüste ein jüdischer Staat exisitert. Thats all, es ist wirklich nicht kompliziert. Wir haben auf der Welt dutzende Territorial-Konflikte, aber nur hier kommt es zu solcher Grausamkeit - und dafür gibt es Gründe.
Völlig legitim. Vermutlich wäre der Konflikt längst gelöst wenn mehr Menschen das uninteressant fänden (s.u.).
Vermutlich nicht. Es gibt halt leider drei Gruppen, bei denen Israel- und/oder Juden-Hass anlassunabhängig irgendwie zur „Folklore“ gehört:
Konsequenz: Wenn man mit einem Israel-T-Shirt in den Supermarkt gehen würde, riskierte man aus gleich drei Richtungen Ärger bis Prügel. Nicht schön.
Und noch schlimmer: Diese „Folklore“ heizt damit den Konflikt immer wieder zusätzlich an und auf.(*)
Hamas und Hisbolla sind in diesem Sinne dann der extreme Endpunkt dieser „Folklore“.
Denn es geht denen ja erklärtermaßen*(*) nicht um Frieden für die Palästinenser oder noch nicht mal um einen Staat für die Palästinenser. Es geht ihnen darum, die Israelis/Juden von den heiligen Städten in und um Jerusalem zu vertreiben. Damit das heilige Land von den „Ungläubigen“ befreit wird.
Klingt sehr bescheuert, aber vor 700 Jahren hatten wir Euorpäer unter dem Marketing-Begriff „Kreuzzüge“ schonmal haargenau dieselbe Idee. Ich hab mittlerweile das Gefühl, dass Religionen im Alter von 1300 Jahren irgendwie in eine Art Pubertät kommen und sich danebenbenehmen. Wäre lustig, wenn’s nicht so tödlich wäre.
(*) Sonst wäre der Konflikt „nur“ eine (für die Betroffenen natürlich schmerzhafte) Herausbildung von Landesgrenzen anhand sprachlicher, religöser, ethnischer oder Kultureller Grenzen.
(**) Finde das Zitat leider gerade nicht. Aus der Erinnerung hat der Hamas-Chef(?) mal gesagt: lieber opfert er Millionen [von Palästinensern] als Jerusalem den Israelis zu überlassen.
Dies
Edit/Nachtrag: In diesem Post habe ich Mist erzählt. Jordanien wurde schon 1923 durch die Briten vom Mandatsgebiet Palästina abgetrennt. Der UN-Teilungsplan von 1947 (Wikipedia unten verlinkt) drehte sich tatsächlich um den westlich des Jordans liegenden Teil und ist rückblickend tatsächlich frommes Wunschdenken und quasi genauso „verkackt“ wie @kkuez das anmerkt.
Man muss da natürlich kein falsches Mitleid mit Kolonialstaaten haben, aber der Ansatz des UN-Teilungsplans wirkt ja erstmal nicht so verkehrt: man hat damals Palästina in zwei Teile aufgeteilt. Der mehrheitlich von Juden bewohnte Teil westlich des Jordans gind an die Juden, der mehrheitlich von Arabern bewohnte Teil östlich des Jordands an die Araber: als „Trans“-Jordanien.
Die Juden haben dann (unter Murren) über den Jordan rübergemacht (nach links), die Araber entsprechend in die andere Richtung. Da gab’s dann aber das „Problem“, dass die Araber von links auch inhaltlich eher progressiv bis sozialistisch waren. Deswegen waren sie mit dem „rechts“ in Trans-Jordanien regierndem König Abdullah (der den UN-Plan akzeptiert hatte und daher König werden durfte) unzufrieden. Diese „Unzufriedenheit“ äußerte sich dann dadurch, dass die (bzw. ein) Palästinenser ebenjenen König 1951 in Jerusalem in der al-Aqsa-Moschee abgeknallt haben… Die überwiegende Anzahl der Jordanier fand das nicht so toll, dass jemand ihren König abmurkst, der ihnen die unabhängigkeit gebracht hat. Sie waren daher nicht mehr so nett zu den „Palästinensern“ und haben sie rausgeschmissen … Daher kommt diese Flüchtlingsgeschichte. (Und historisch übrigens auch die vorliebe von „Linken“ für Palästinenser: wegen dieser progressiv/Sozialismus-Geschichte)
Das meint Christian mit:
Oder anders: die wurden schon feste von der Geschichte gefickt. Aber sie haben auch feste mitgefickt…
Mit dem Bewusstsein, dass mir vielleicht gleich Dinge unterstellt werden, die nicht zutreffen, möchte ich doch in den Raum fragen was bedingungslose Solidarität eigentlich konkret bedeutet. Ich habe mir gestern zusammen mit einem Freund die ganze Lanz Sendung angeschaut. Dort wurde ja fast von allen TeilnehmerInnen (Lanz, Künert, Linnemann, Masalla und Sucharewicz) einhellig gefordert jede*r müsse die in den nächsten Tagen aufkommenden Bilder (bezogen auf die in Kauf zunehmende Tötung von palestinänsischen Zivilisten und Opfer in Folge der Blockade von Gaza im Zuge des Konflikts/Krieges gegen die drecks Terroristen) aushalten und weiterhin solidarisch mit Israel bleiben. Für mich ist klar, dass es eine Anwort auf den Terror der Hamas und die Gräueltaten an Israelis geben muss. Aber garnicht über den Preis und die Verhältnismäßigkeit zu sprechen? Ist es okay und angemessen 130.000 obdachlose verhungern zu lassen? Was passiert mit den Menschen in den Lagern des UN Hilfswerkes, wenn das Essen und Trinkwasser knapp wird? Darf ich nicht sowohl um die toten Kinder in Israel und Gaza trauern? Dienen die vielen zivilen Opfer den Hamas nicht am Ende weiter, um gegen Israel in den eigenen Reihen zu mobilisieren?
Ich bin der Meinung, dass deine Darstellung der Geschichte vereinfacht ist und dem Konflikt nicht gerecht wird. Aber darüber will ich mich jetzt nicht streiten, denn das würde darauf hinauslaufen, dass ich auf haaretz Artikel, jüdische Friedensaktivsten und Historiker verweise und dann du auf andere Artikel und andere Historiker.
Was wirklich nicht kompliziert ist, ist die Tatsache, dass einen das Grauen dieses Verbrechens der Hamas fassungslos zurücklässt und die dadurch ausgelöste Trauer und Wut mehr als nur nachvollziehbar ist.
Gleichzeitig könnte man verzweifeln angesichts der schlimmen Ahnung, dass all das unsägliche weitere Leid, das jetzt in den folgenden Tagen noch aufgehäuft werden wird bei der unausweichlich scheinenden Invasion von Gaza im Ende alles nur Schlimmer machen wird.
Aber ich habe eigentlich keinen „take“ und schon gar keine „Lösung“. Es ist alles nur sehr traurig.
natürlich darfst Du trauern. Aber Du solltst Dir halt klar machen, wer dafür die Verantwortung trägt, nämlich die Hamas. Leid nur isoliert zu betrachten, ist ungefähr so, wie wenn man über die deutschen Opfer im 2. Weltkrieg betrauert ohne mal darüber nachzudenken, was ursprünglich überhaupt zu diesen Opfern geführt hat. Das ist halt mehr so das Petra Steinbach-Vorgehen.
Israel versucht zivile Opfe so gut es geht zu vermeiden. Roof Knocking wird nicht mehr gemacht, aber das hat auch nicht zu einer Schwächung der Hamas geführt oder gar dazu, dass Israel dafür groß Credit bekommen hätte.
Man braucht ja keine Lösung. Mir persönlich würde es ja schon reichen, wenn man sich dazu durchringen könnte, Israel sein Existenzrecht zuzugestehen und BDS zu verurteilen. Aber viele sind ja schon davon überfodert, das moralische Relativieren von Säuglingsköpfungen zu unterlassen.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das Verhältnis von BDS oder zu Israel endlich mal zu einem politischen Kriterium gemacht wird und ich nicht immerzu der einzige weit und breit bin, der das wichtig findet.
Natürlich. Aber wer in Politik, Medien & Gesellschaft würde denn dem widersprechen? Oder meinst du Privatpersonen? Ich meine du hast natürlich Recht, dass es auf twitter viel zu viele vermeintlich „linke“ Accounts gibt, die unerträgliches posten zum Thema…
Bist du nicht.
ich würde ja sagen, dass man Israel generell Credits geben sollte, dass sie in Anbetracht des dauernden Konflikts überhaupt so agieren. Wenn man bedenkt, dass einfach mit zweierlei Maß gemessen wird finde ich das schon erstaunlich.
Auch wenn man schaut wie Israel politisch bewertet wird während im Gaza und Westjordanland Terroristen und Autokraten sitzen. Da kann man Bibi noch so kacke finden, aber da sind zwischen Ihm und Hamas/Abbas doch noch Großenordnungen dazwischen.
Und was ich einfach unerträglich finde ist, dass Hamas und Palästina oft in einen Topf geworden wird. Der Krieg ist nicht zwischen Israel und Palästina, sondern Israel und Hamas, die Palästinenser in Geiselhaft nehmen.
Naja, weite Teile der Kulturlandschaft würden dem widersprechen (Documenta anyone?), weite Teile der extrem rechten und linken politischen Klasse auch. In den Medien ist das auch nicht so eindeutlig, wie es scheint. Und oft es ist es halt einfach so, dass es einfach niemanden interessiert. Nehmen wir nur mal das Gaming-Feld: Wie viele Kampganen, Statements, Wortbeiträge gab es denn gegen BDS? Ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der das überhaupt thematisiert - außer ich selbst. Als ich meinte, dass JKR gegen BDS ist, da wussten das viele nicht mal - und viele wusste nicht mal, was BDS überhaupt ist. Und die, die es wussten, war es egal. Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus (und die Auseinandersetzung damit, was Antisemitismus überhaupt ist) geht gegen Null. Die Solidarität mit Israel geht gegen Null. Wenn ein eindeutig antisemtisches Spiel erscheint, stören sich auch die klügsten Game-Experten nur daran, dass es in der falschen Apple-Kategorie steht. Es gibt nullkommanull Bewusstsein für das Thema, null Positionierung und so gut wie keine Beschäftigung damit. So zunindest nehme ich das wahr. Ich weiß nicht, wie viele Podcast-Folgen, Artikel und YouTube-Videos zu Sexismus, Rassimus, Transfeindlichkeit usw. erschienen ist, aber zu der brutalsten und gefährlichsten Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit? Nothing. Wobei doch, aber der Beitrag ist natürlich von mir. Die Wahrheit ist einfach: Wenn man das Thema ernst nimmt und wichtig findet, dann wird es SEHR einsam um einen herum. Und das ist schon etwas frustrierend tbh.
Ich finde es nicht nur ermündend, sondern entsetzlich dass seit Jahrzehnten rumlamentiert wird, was denn alles Gründe dafür sein könnten, dass es Angriffe auf und Kriege gegen Juden gibt.
Da wird mit dem Skalpell an Begrifflichkeiten rumgedoktort, jahrtausendalte religiöse Schriften ausgerollt und geografische Grenzen auf unterschiedlichste Füße gestellt um Gründe und Rechtfertigungen zu finden, warum man „die Palästinenser“ (Platzhalter) denn auch ein bisschen verstehen muss.
Dabei ist es eigentlich so, wie Schiffer sagt: im Kern gar nicht so kompliziert. Denn was Menschen gegen Israel treibt ist schlicht Judenhass.
Daraus macht keiner der jetzt Beteiligten seit ewigen Zeiten einen Hehl und trotzdem wird aus unterschiedlichsten Ecken immer noch versucht, irgendwas zu rechtfertigen und zu relativieren. Da kommt mir das Kotzen!
Und ich glaube, dass der Spruch „Legen die Araber die Waffen nieder, gibt es Frieden. Legt Israel die Waffen nieder, gibt es kein Israel mehr.“ absolut wahr ist.
Danke, jetzt verstehe ich dich tatsächlich besser. Es stimmt womöglich tatsächlich, dass in einem bestimmten Milieu der (Indie)-Spiele-Kritik bzw. allgemeiner Kulturkritik stark auf progressive Werte, auf Intersektionalität etc. gepocht wird und gleichzeitig Antisemitismus einen auffallend blinden Fleck darstellt. Was dann eindeutig und warum antisemitisch ist, könnte man teilweise womöglich noch fair ausdiskutieren, aber dass es da eine Schlagseite gibt und du in diesem Zusammenhang eine wichtige Position sehr isoliert vertrittst, leuchtet mir ein.
@sofakissen ich gluabe den thread kann man wieder teilen
in wien wurde gerade eine pro-palästina „Mahnwache“ verboten, wegen antisemitischen Codes, die eine vernichtung des Israelischen Staat verbreiten
Es wäre schön, wenn der Gazastreifen eines Tages in der Form von der Hamas befreit würde, wie Deutschland 1945 vom NS befreit wurde. Nur wird sich in der arabischen (oder was auch immer) Welt wahrscheinlich kein Pendant zu den damaligen USA in der westlichen Welt finden.