Terror gegen Israel

Bist du nicht.

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ich würde ja sagen, dass man Israel generell Credits geben sollte, dass sie in Anbetracht des dauernden Konflikts überhaupt so agieren. Wenn man bedenkt, dass einfach mit zweierlei Maß gemessen wird finde ich das schon erstaunlich.
Auch wenn man schaut wie Israel politisch bewertet wird während im Gaza und Westjordanland Terroristen und Autokraten sitzen. Da kann man Bibi noch so kacke finden, aber da sind zwischen Ihm und Hamas/Abbas doch noch Großenordnungen dazwischen.

Und was ich einfach unerträglich finde ist, dass Hamas und Palästina oft in einen Topf geworden wird. Der Krieg ist nicht zwischen Israel und Palästina, sondern Israel und Hamas, die Palästinenser in Geiselhaft nehmen.

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Naja, weite Teile der Kulturlandschaft würden dem widersprechen (Documenta anyone?), weite Teile der extrem rechten und linken politischen Klasse auch. In den Medien ist das auch nicht so eindeutlig, wie es scheint. Und oft es ist es halt einfach so, dass es einfach niemanden interessiert. Nehmen wir nur mal das Gaming-Feld: Wie viele Kampganen, Statements, Wortbeiträge gab es denn gegen BDS? Ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der das überhaupt thematisiert - außer ich selbst. Als ich meinte, dass JKR gegen BDS ist, da wussten das viele nicht mal - und viele wusste nicht mal, was BDS überhaupt ist. Und die, die es wussten, war es egal. Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus (und die Auseinandersetzung damit, was Antisemitismus überhaupt ist) geht gegen Null. Die Solidarität mit Israel geht gegen Null. Wenn ein eindeutig antisemtisches Spiel erscheint, stören sich auch die klügsten Game-Experten nur daran, dass es in der falschen Apple-Kategorie steht. Es gibt nullkommanull Bewusstsein für das Thema, null Positionierung und so gut wie keine Beschäftigung damit. So zunindest nehme ich das wahr. Ich weiß nicht, wie viele Podcast-Folgen, Artikel und YouTube-Videos zu Sexismus, Rassimus, Transfeindlichkeit usw. erschienen ist, aber zu der brutalsten und gefährlichsten Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit? Nothing. Wobei doch, aber der Beitrag ist natürlich von mir. Die Wahrheit ist einfach: Wenn man das Thema ernst nimmt und wichtig findet, dann wird es SEHR einsam um einen herum. Und das ist schon etwas frustrierend tbh.

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Ich finde es nicht nur ermündend, sondern entsetzlich dass seit Jahrzehnten rumlamentiert wird, was denn alles Gründe dafür sein könnten, dass es Angriffe auf und Kriege gegen Juden gibt.

Da wird mit dem Skalpell an Begrifflichkeiten rumgedoktort, jahrtausendalte religiöse Schriften ausgerollt und geografische Grenzen auf unterschiedlichste Füße gestellt um Gründe und Rechtfertigungen zu finden, warum man „die Palästinenser“ (Platzhalter) denn auch ein bisschen verstehen muss.

Dabei ist es eigentlich so, wie Schiffer sagt: im Kern gar nicht so kompliziert. Denn was Menschen gegen Israel treibt ist schlicht Judenhass.

Daraus macht keiner der jetzt Beteiligten seit ewigen Zeiten einen Hehl und trotzdem wird aus unterschiedlichsten Ecken immer noch versucht, irgendwas zu rechtfertigen und zu relativieren. Da kommt mir das Kotzen!

Und ich glaube, dass der Spruch „Legen die Araber die Waffen nieder, gibt es Frieden. Legt Israel die Waffen nieder, gibt es kein Israel mehr.“ absolut wahr ist.

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Danke, jetzt verstehe ich dich tatsächlich besser. Es stimmt womöglich tatsächlich, dass in einem bestimmten Mi­li­eu der (Indie)-Spiele-Kritik bzw. allgemeiner Kulturkritik stark auf progressive Werte, auf Intersektionalität etc. gepocht wird und gleichzeitig Antisemitismus einen auffallend blinden Fleck darstellt. Was dann eindeutig und warum antisemitisch ist, könnte man teilweise womöglich noch fair ausdiskutieren, aber dass es da eine Schlagseite gibt und du in diesem Zusammenhang eine wichtige Position sehr isoliert vertrittst, leuchtet mir ein.

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@sofakissen ich gluabe den thread kann man wieder teilen :slight_smile:

in wien wurde gerade eine pro-palästina „Mahnwache“ verboten, wegen antisemitischen Codes, die eine vernichtung des Israelischen Staat verbreiten

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Es wäre schön, wenn der Gazastreifen eines Tages in der Form von der Hamas befreit würde, wie Deutschland 1945 vom NS befreit wurde. Nur wird sich in der arabischen (oder was auch immer) Welt wahrscheinlich kein Pendant zu den damaligen USA in der westlichen Welt finden.

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Ich finde es - ganz ehrlich - super, wie Ihr hier , offenbar fachlich fundiert, über das Thema Israel, BDS, Antisemitismus usw. diskutiert.

Und ich bin traurig, dass ich nichts dazu beizutragen habe. Denn wahrscheinlich bin ich einer von den Menschen, auf die @christianschiffer anspielt. Einer von denen, denen Israel und der Konflikt im Nahen Osten einfach nicht wichtig genug war/ist, um sich vertieft damit auseinanderzusetzen. Vielleicht auch - nur als Erklärungsversuch, nicht als Entschuldigung - weil ich in meinem privaten Umfeld faktisch nichts mit Menschen jüdischen Glaubens oder mit Menschen mit erkennbar muslimischen Glauben zu tun habe. Jedenfalls spielt Glaube, gleich welcher Couleur, in meinem Leben quasi keine Rolle.

Die Folge ist, dass ich mich insbesondere zum Nahost-Konflikt öffentlich lieber gar nicht äußere, aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Aber damit bin ich vermutlich eben Teil des Problems.

Gleichzeitig verfolge ich natürlich alles in den Nachrichten und bin fassungslos über das riesige Leid, das gerade geschieht…

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Das finde ich vollkommen okay.

das ist aber bei mir genauso. Glaube hat generell in meinem alltag keine bewusste Bedeutung.

ich das gegenteil ist der fall

Beträchtliche Nailung von Sascha Lobo.





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Der Text hätte so ähnlich auch aus Deiner Feder stammen können, oder @christianschiffer ?

Aber weil ich mich durch den Artikel schon wieder angesprochen fühle (auch wenn ich grundsätzlich auf meinen wenigen Social Media Accounts kaum zu irgendetwas solidarische Äußerungen abgebe):

  • Die Hamas ist zweifellos eine terroristische Organisation, die man nicht „doch irgendwie auch gut finden kann“.
  • Der aktuelle terroristische Angriff auf Israel ist durch nichts zu rechtfertigen
  • Israel hat ein klares und unbestreitbares Existenzrecht, das es auch verteidigen darf.

Was ich an dem Beitrag von Lobo übrigens etwas schade finde, ist der von mir so verstandene, mehr oder weniger durchscheinende Tenor, dass jegliches politisches Engagement einer Person, und sei es für sich genommen auch noch so lobenswert, in gewisser Hinsicht entwertet wird, wenn man sich jetzt nicht auch klar zu Israel bekennt. Denn durch das Schweigen hilft man quasi der Hamas. Wer also eine Meinung zu X, Y, Z hat, muss jetzt auch klar Farbe für Israel bekennen, und hat quasi nicht das Recht nichts zu sagen. Oder andersherum: Wenn man sich nicht öffentlich klar zu Israel bekennt, sollte man öffentlich auch zu anderen Themen schweigen? Das fände ich dann doch etwas zu weitgehend.

Ich glaube/hoffe, Lobo meint das nicht so, aber zumindest kam mir beim Lesen dieser Gedanke.

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Ohne jetzt hämisch klingen zu wollen, ich befürchte einfach das jüdische Themen und damit auch der Nahostkonflikt in der Lebensrealität der meisten Menschen gar keine Rolle spielt, während Geschlechterfragen, soziale Ungleichheit und andere Themen durchaus von persönlicher Relevanz sind. In dem Sinne finde ich es zumindest auch nicht verwunderlich, dass hierzu keine weitreichenden Bekenntnisse kommen und wenn die Menschen dann noch antisemitisch veranlagt sind, dann wird aus Desinteresse fehledem Interesse natürlich Ablehnung [Israels] bzw. Zustimmung [für die Hamas]. Gleichzeitig würde ich das Schweigen vieler nicht grundsätzlich als Antisemitismus oder Ablehnung Israels lesen. Ich selbst kapituliere in gewisser vor der Komplexität der Zusammenhänge, vielleicht auch weil ich das nun von den Hamas herausgeforderte Leid nicht einer Ursache zuordnen kann konnte. Und dann finde ich es schon besser einfach nichts zu sagen, als direkt als antisemitisch genannt oder Israel feindlich gebranntmarkt zu werden.

Ich will mir eigentlich keine einzelnen Sätze rauspicken, aber das macht keinen Sinn, ein am Nahostkonflikt* desinteressierter Antisemit zu sein.

*Eine Chiffre für den Vernichtungsfeldzug gegen den jüdischen Staat, beginnend mit dem Moment seiner Gründung und dessen Verteidigung dagegen.

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Das kann schon sein. Solidarität beinhaltet halt vor allem, auch für Dinge einzustehen, die einen nicht betreffen oder scheinbar (!) nicht betreffen. Das zu ändern, daran muss man natürlich selbst arbeiten.

Tja, ich denke, das erklärt in der Tat einiges. Diese ganzen woken Identitätsthemen sind auch deswegen so erfolgreich, weil sie so schlicht sind. Aber ganz so schwierig ist es nun auch nicht, zu Israel eine vernünftige Position zu finden. Allerdings muss man Israelfeindlichkeit schon als solche benennen dürften.

Wie gesagt: ich habe den Eindruck, dass es bislang genau umgekehrt ist. Meinem Eindruck nach war das Engagement pro Israel bisher komplett wertlos. Es hat niemanden interessiert. Das müsste sich ändern, aber ob es das tut, glaube ich nicht. Machen wir uns nichte vor: in ein paar Tagen machen die Leute Israel eh schon wieder verantwortlich für alles schlechte in der Welt.

Und zum Rest: Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Man muss ich nicht für den Nahost-Konflikt interessieren. Lobo richtet sich zudem ja auch eher an Leute, die sich für ALLES interessieren, aber dann ausgerechnet bei Antisemitismus und Israelfeindlichkeit schweigen. So bist Du ja nicht.

Ich glaube aber, dass auch wenn man sich nicht für Israel interessiert, was völlig okay ist, man sich aber trotzdem zu einem Konsens durchringen sollte, nämlich, dass man gegen BDS ist. Das würde mir persönlich eigentlich schon reichen. Und man muss ja nun keine feinzisselierte Tiefenanalyse des Nahost-Konfliktes machen, um festzustellen, dass es vielleicht etwas seltsam ist, dass es eine solche Boykott-Kampagne gegen einen eizigen Staat auf der Erde gibt und das halt zufällig der einzige jüdische Staat ist. Da muss einem schon klar sein, dass da etwas nicht stimmt.
Bonustrack: Das Problem des Antisemitismus ist, dass er besonders mörderisch ist, weil der Antisemitismus in seinem Kern ein Verschörungsmythos ist. Ein weiteres Problem ist, dass er quasi in andere Ideologien mit hinüberschwappt und zum Beispiel eng verwandt ist mit dem Antiamerikanismus und anti-Westlichen Einstellungen, was wiederum den Bogen zu Putin und der Ukraine schlägt. Ich würde so etwas wirklich gerne mal irgendwo erklären, aber wie ich jetzt schon ein paar mal geschrieben habe: Es interessiert niemanden. Null. Noch nie. Nada.

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Ich denke, das fasst recht gut die Probleme zusammen, die viele Leute gerade haben.

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Zu meiner Schulzeit (Ende 90er) wurde die Israel/Palaestina Thematik auch nicht in einer Stunde eroertert.

Zu WW1, WW2, USA Buergerkrieg, Sklavenhaltung, roemisches Reich wurde jedoch viel unterrichtet.

Viele duerften einfach absolut kA haben, „um was“ es „dort drueben“ ueberhaupt geht.

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