Was denkst du gerade?

Ich war mal eben auf der Homepage der AfD. Habe dann auf „Energie | Umwelt | Klima“ geklickt. Lese dort, dass sie wissenschaftsfeindlich sind. [Voelliger Stuss bzw. mindestens grob irrefuehrend (ja, es gibt nicht-menschengemachte Klimaaenderungen, aber der anthropogene Treibhauseffekt ist eine absolut gesicherte Erkenntnis): „Die Aussagen des Weltklimarats, dass Klimaänderungen vorwiegend menschengemacht seien, sind wissenschaftlich nicht gesichert. Sie basieren allein auf Rechenmodellen, die weder das vergangene noch das aktuelle Klima korrekt beschreiben können.“]

An dieser Stelle gebe ich es doch besser gleich auf, denn wie soll eine solche Partei mit dieser Grundhaltung zu anderen Themen sinnvolle Gedanken haben? Was denken die sich dabei?

Spielt aber anscheinend bei vielen Leuten keine Rolle, wenn man sich die Umfragewerte anschaut. Was laeuft bei der Bildung falsch? Ganz schlimm auch: Wenn man noch mehr Stimmen etwa aus dem Wagenknecht-Lager und teilweise auch der Linken hinzuzaehlt, kommt man auf einen gewaltigen Anteil in der Bevoelkerung, der sich effektiv mit ihren Stimmen nicht klar (oder ueberhaupt nicht) dem faschistischen Russland entgegenstellt.

Sorry fuer Doppelpost, aber das liegt mir sehr am Herzen: Ich hatte in der Vergangenheit mal darueber nachgedacht, mein ganzes Leben darauf auszurichten, eine utilitaristische Partei zu entwickeln, die sich auf Basis von maximaler Wissenschaftlichkeit zum Ziel setzt, den Erwartungswert alles zukuenftigen Gluecks auf der Welt (Leid ist dabei einfach als negatives Glueck definiert) zu maximieren, wobei es aus verschiedenen Gruenden nie dazu kam.

Zum einen habe ich den Eindruck, dass die Gruenen sich relativ positiv entwickelt haben, jedenfalls ist die starke Befuerwortung von Waffenlieferungen an die Ukraine eine leicht ueberraschende, aber vermutlich sehr rationale intellektuelle Wendung in der Partei. So gesehen besteht aktuell etwas weniger Bedarf nach „meiner“ Partei. Die Gruenen sollten aber noch islamkritischer werden (im Allgemeinen kritisch gegenueber allen unterm Strich negativen religioesen Tendenzen, siehe z.B. auch hinduistisches Kastensystem) und das Gendern wird ob der vielen Nachteile (Entgendern nach Phettberg waere deutlich besser) leider immer zu Streit in der Gesellschaft fuehren.

Zum anderen bin ich persoenlich einfach enttaeuscht worden von vielen Menschen und es erscheint mir ungemein muehsam bis unmoeglich, Menschen zur Vernunft zu bewegen. Ja, man muss Dinge eigentlich trotzdem probieren, aber es ist ja auch eine Frage der Kraft und der persoenlichen Faehigkeiten/Eigenschaften (manchen passt vielleicht mein Gesicht, mein Username oder was weiss ich nicht) und man kann ja auch auf anderem Wege die Welt ein bisschen besser machen.

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Ich finde die Ansicht, die Grünen hätten sich positiv entwickelt schon sehr streitbar. Ich selbst zumindest kann, anderes als früher, mit dieser Partei wirklich gar nichts mehr anfangen (und so gehts denke ich vielen im linken Lager). Frühere Grundpfeiler wie eine auf Frieden und Verständigung ausgerichtete Außenpolitik oder eine humane Flüchtlingspolitik wurden einfach über Bort geworfen. Gleichzeitig werden restriktive Mittel und Mininalkonsens (wo man linke Ideen und Konzepte wirklich mit der Lupe suchen muss) immer mit ganz dollen Bauchschmerzen mitgetragen. Selbst beim Kernthema Klimaschutz/-anpassung sind wir meilenweit von der großen Transformation entfernt. Eigentlich fällt mir generell nichts positives ein, was die Grünen als Aushängeschild vorweisen können. Die Ukrainehilfen hätte es abseits einer Regierung mit AfD und Linkspartei eh in jeder Konstelation gegeben.

Was hier für Wendungen geschehen…

Die Debatte um das AfD Parteiverbot irritiert mich. Die rechte Partei Strömung endet doch nicht mit dem Verbot einer Partei. Und warum kennen wir wieder nur extreme Lösungen?
Der Rechtsstaat sollte erst einmal beginnen die Straftaten der einzelnen handelnden Personen dem Gesetz entsprechend zu ahnden. Das würde nach meiner Auffassung viel disrubtiver sein, wenn die Personen sich nicht in Sicherheit wiegen würde. An dieser Stelle versagt doch der Rechtstaat schon. Hier nachzubessern würde nach meinem Gefühl unmittelbar wirken, innerhalb des bestehende Rechtsstaates auch ohne ein Verbot.

Wie kann es zum Beispiel sein, dass sich hier in Würzburg keine juristische, rechtsstaatliche Lösung findet den Abgeordneten Halemba zur Rechenschaft zu ziehen?
Wieso werden rechte Straftaten, die fast 60% der extremen Straftaten ausmachen nicht ausreichend verfolgt?

Ich denke, ein Parteiverbot löst das systematische, strukturelle Problem nicht, sondern wirkt nur als Placebo.

Trotzdem schön zu sehen, dass die schweigende Mitte langsam laut wird.

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Mag sein, aber man zieht eine klare rote Linie vor der sicher paar Wähler abschrecken würden. Andererseits: Wenn es nicht klappt (siehe NPD) dann ist schlimmer als davor.

Da ist ja genau das Problem. die einzelnen Personen handeln gar nicht Straffällig und bewegen sich genau an den Grenzen, können aber selbst nie geahandet werden. Berühmtes Beispiel wäre ja in Isreal, als Rabin von einem rechtsextremistischen Siedler ermordet wurde der wiederrum von Nethanjahun aufgestachelt wurde, aber nie direkt beauftragt wurde.

Weil Nationaldenken und -stolz bei den entsprechenden Institutionen gewollt ist. Das Problem ist, dass es ein Drahtseilakt ist um nicht überzukippen.

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Warum sollte das irgendjemanden interessieren?

Und wenn es das tut, wieso?

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Ist das so? Ich bin kein Jurist, vernehme aber immer, dass es wohl nur durch die immunität der Parlamentarier „gedeckt“ ist.

Das Eine muss aber nicht zwangsläufig das andere bedingen. Da geht es auch um Kultur innerhalb der Institutionen.

Spannend, kannst du das belegen?

Nur Abgeordnete (also nicht Minister, aber die sind ja meistens auch Abgeordnete) haben Immunität und die kann vom Parlament aufgehoben werden. Ich denke den Spaß macht man aber nur, wenn man aussicht auf Erfolg hat.

Vielleicht verrenne ich mich da, aber ich kann das auch gar nicht richtig in Worte fassen. Das wurde wenn ich mich nicht irre stark in Frankreich geprägt, weil die Franzosen nicht willens waren für Frankreich in den Krieg zu ziehen. Da musste dann der Pathos an die Gran Nation erzählt werden usw.
Das Problem beim Patriosimus ist, dass er schnell kippen kann und sich primär durch Abstammung, Sprache usw. ergibt und das fördert eben Nazi-Denke über Ariar und bla. Im Gegensatz zum Verfassungspatriosmus, der sich über die Werte definiert die man teile. Deswegen wird z.B. auch immer von den EU-Werten gesprochen und nicht von den fleißigen EU-Bürgern.

Vielleicht kann auch einer der vielen Politologen hier das alles besser erklären und meine Behauptungen über den Haufen werfen oder besser erklären :smiley:

Hab da jetzt auch nichts rauslesen können, was das belegt :wink:
Ich finde eine Behörde die ihre Bürger im Sinn hat eher vertrauenserweckend :smiley:

Ich halte das für eine sehr steile These. Was natürlich nicht wegzudiskutieren ist, sind rechte und nationalsozialistiche Gruppen zB in der Polizei und bei der Bundeswehr. Diese Organisationen ziehen leider immer auch solche Personen an. Aber dass jetzt die Ministerien, die Gerichte, die Verwaltung nationalistisch durchzogen wäre, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Zumindest ist mir bislang so etwas nicht aufgefallen. Und glaube mir, ich würde dagegen vorgehen.

Was die Frage der Strafbarkeit des Handelns einzelner Personen angehen, ist es tatsächlich - wie die Juristen so gerne sagen - eine Frage des Einzelfalls und oft auch der Nachweisbarkeit. Der Grenz-/Graubereich zwischen noch erlaubter Meinungsfreiheit und z. B. verbotener Verleumdung /Begleidigung/Volksverhetzung etc. ist da sehr breit und fließend.

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Da gibt’s zwei Antworten:

Allgemein:

Max Goldt hat mal gesagt, Wetterinformationen und Sportberichtersattung haben in regulären Nachrichten (Tagesschau etc.) nix verloren.
Sportberichtersttung ist Special Interest Kram, genauso wie Modellbau und Stricken. Wer sich darüber informieren will kann das gerne in entsprechenden Special Interest Medien machen.
Und bei Wetter gilt (Zitat aus dem Kopf): „Wer wissen will wie das Wetter ist soll aus dem Fenster schauen. Wer wissen will wie das Wetter morgen ist soll morgen aus dem Fenster schauen“

Konkret:
Interessiert mich was die Green Bay Packers machen tatsächlich durchaus mehr als das was in der Bundesliga passiert. Brauche ich aber nicht die FAZ für :slight_smile:

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Danke für die Antwort! :slight_smile:

Da bin ich bei dir. Mein Special Interest sind die TSV Beuel. Die Mädels spielen aber in der Regionalliga, dafür muss ich auch nicht den WDR gucken.
Recht haste!

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Schön, dass es Zeit Online auch endlich mal hinbekommen hat, ein Artikel-Verschenke-Feature einzubauen.

Kann man das beliebig oft verwenden?
Und alle Artikel hinter der Paywall von Zeit Online kannst du mir in Zukunft freischalten?
Cool!
:grin:

10x pro Monat. Duerfte wie bei der times sein.

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Ja, 10x im Monat.
Spiegel und NYT haben auch 10 pro Monat. Das Handelsblatt ist geizig und spendiert nur 5. Wenn dich was interessiert - einfach fragen :heart:

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Lasst uns den Flugverkehr feiern… :roll_eyes:

Mir ist der Hype um diesen sog. „Pokemon Clon mit Knarren“ ja wirklich egal. Aber diese kleine juristische Expertise hat mit gefallen (auch wenn sie ggf nicht richtig ist… Youtube halt)