Ohne jetzt durch die Hintertür wieder einsteigen zu wollen (ich komme lieber durch die Vordertür), aber das finde ich genau auch. Wenn man einen großen Teil der Argumentation von der Person ableitet, dann muss man die Person auch im Ganzen betrachten. Es könnte ja auch sein, dass die Gegner JK Rowlings einfach pro BDS sind beispielsweise, und dann wäre natürlich das Engagement gegen einen Boykott Israels kein Pluspunkt in ihrer Persönlichkeit, sondern ein weiterer Sargnagel. Damit wäre man in der globalen Linken auf jeden Fall in großer, wenn auch noch nicht immer guter Gesellschaft und es erklärt auch, warum sie es im Internet mitunter relativ schwer hat. Ich will die Hosts der Folge weiß Gott nicht zu einer Positionierung in dieser Frage nötigen. Für mich jedenfalls überwiegt in der Beurteilung ihrer Persönlichkeit ihre Solidarität mit Israel, das ist einfach eine Frage der Gewichtung.
So eine Gewichtung kann man vornehmen. Legitim.
Dass die Gesamtrechnung hier im Forum so hochgehalten wird, kann ich persönlich aber nicht nachvollziehen. Ich finde, da sind wir klar in einen Meinungsbereich, man kann es so oder so handhaben und es sind persönliche Entscheidungen.
Aber um es auszusprechen: Die Gesamtrechnung ist ein grundsätzlich utilitaristischer Ansatz. Persönlich finde ich ihn ethisch etwas zu simpel und kurz greifend.
Ich finde nicht, dass eines das andere aufwiegen kann. Wir sprechen hier nicht von Zahlen, die man mal eben gegeneinander aufrechnet. Dinge wie Transfeindlichkeit (oder Engagement an anderer Stelle) sind Qualitäten. Ich wüsste nicht wie ich das eine gegen andere halten sollte.
Ich denke, diese Dinge stehen nebeneinander. Eines macht das andere weder besser noch schlechter. Man darf sich entscheiden, dass man das “zusammenrechnen” kann, okay. Ich kann es nicht.
Anspruch war eben nicht Gesamtschau Rowling. Sondern Transfeindlichkeit Rowling (und Darstellungen im Spiel, unabhängig von Rowling).
Ok, da unterscheiden wir uns, den für mich ist Anti-Israelboykott nicht utilitaristisch, sondern im Gegenteil eine Realisierung des kategorischen Imperativs, mithin eine Pflicht und damit nicht quantifizierbar. Shake hands und Deckel drauf (also von meiner Seite aus).
Edit: Ich weiß, dass ich oben selbst Gewichtung geschrieben habe, das war der Versuch, einen Konsens herzustellen, aber das kann ich hier dann doch nicht so gut.
Das sehe ich genau so. Ich werde niemanden boykottieren, der BDS boykottiert. Und okay: Wenn man schon keine politische Gesamtrechnung anstellen und sich nur ein Thema herausgreifen möchte, an dem eine Person politisch misst, dann am ehesten zu der Frage, wie sie es mit dem Antisemitismus hält.
Hmm, bei JKR ist es natürlich für uns alle recht einfach zu sagen, wir boykottieren sie/ihre Werke wegen ihr Haltung zu Trans-Personen, schlicht weil es keine Auswirkungen hat. Ihre Werke wird es weiter geben und sie wird sich auch weiterhin mit großer Reichweite in der Öffentlichkeit äußern können.
Aber wie sähe es zum Beispiel aus bei einem „kleinen“ Blogger (generisches Maskulin), der mit seinem Blog seinen Lebensunterhalt verdient, aber gerade so über die Runden kommt, also auf jede:n Backer:in angewiesen ist? Wenn der sich nun auf der einen Seite in der Trans-Diskussion ähnlich äußert wie JKR, sich auf der anderen Seite aber sehr gegen Antisemitismus engagiert, muss man doch entscheiden/gewichten. Möchte ich diese Person noch weiter unterstützen (wegen ihres Antisemitismus-Engagements) oder boykottiere ich sie (wegen ihrer Haltung gegenüber Trans-Personen)? In letzterem Fall besteht die Gefahr, dass sich das auch negativ auf das Antisemitismus-Engagement auswirkt, weil der Person dann mangels Einnahmen das Geld und die entsprechende Reichweite fehlt um sich weiter (im gleichen Maß) zu engagieren. In diesem Fall kommt man meines Erachtens nicht umhin, zu entscheiden, was einem wichtiger ist.
Wenn ich die Person weiter unterstütze, kann aber natürlich zumindest auf geeignete Weiße deutlich machen, dass ich die Haltung ggü. Trans-Personen kritikwürdig finde.
Die Themen/Engagements sind natürlich nur beispielhaft zu verstehen.
Auch wenn ich glaube, verstanden zu haben, was Du damit ausdrücken wolltest, und grundsätzlich ebenfalls der Meinung bin, dass man Engagement gegen Antisemitismus nicht hoch genug einschätzen/würdigen kann, würde ich mich zu solch einer pauschalen Aussage nie hinreißen lassen, da es für mich eben immer auf die Gesamtschau ankommt, eben darauf wie „schlecht“/„böse“/rechtswidrig sich eine Person in meinen (oftmals auch ganz subjektiven) Augen insgesamt verhält.
Es könnte dann schon sein, dass ich einer Person, die sich gegen Antisemitismus positioniert (oder auch für die die Rechte von Trans-Personen kämpft oder sich für die deutsch-französische Freundschaft einsetzt oder oder) trotzdem im wörtlichen und übertragenen Sinn die kalte Schulter zeige.
Ich bin ja voll bei dir, dass Antisemitismus bekämpft werden muss, aber ist das nicht ein bisschen arg einfach? (zumindest wenn man boykottieren durch kritisieren ersetzt). Orban, evangelikale Fundamentalisten etc.: Alles ganz große BDS Kritiker. Und natürlich: https://www.jns.org/trump-calls-out-anti-semitism-and-bds-touts-israeli-americans/ … Und ja: BDS ist zu guten Teilen antisemitisch und schadet perverser Weise hauptsächlich linken Isrealis. So jedenfalls Meron Mendel, dessen neuen Text zum Thema ich persönlich sehr überzeugend finde:
https://twitter.com/MeronMendel/status/1620774334448173059?cxt=HHwWhoDUnfDqkv4sAAAA
okay, fair enough. JKR Anti-BDS-Statement muss man natürlich im Kontext ihres allgemeinen Engangements gegen Antisemitismus sehen. So war die Aussage natürlich Quatsch.
Edit: Wenn ich anfange Quatsch zu schreiben, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass ich vielleicht eine Diskussionspause einlegen sollte. Das mache ich jetzt.
Ja, absolut. Habe Kwatsch geschrieben. Ich lasse den Satz aber als abschreckendes Beispiel für mich selbst trotzdem stehen.
Ich wollte an dieser Stelle einmal ausdrücken, wie toll und wichtig ich diesen Thread finde!
Das gilt zum Einen natürlich für das Thema an sich. Ich habe viel für mich Neues erfahren und mich mit verschiedenen Sichtweisen auseinandergesetzt.
Zum Anderen halte ich den Thread aber auch für die WASTED Community als solche für sehr bedeutsam und vielleicht sogar sowas wie eine Feuertaufe. Denn wir beweisen uns gerade, dass wir nicht nur Meme-Schlachten über die besten Spiele austragen und uns über gaming-bezogene Fachthemen austauschen können, sondern auch konstruktiv, meist sachlich, aber jedenfalls stets gesittet über ein heikles moralisch-ethisch-rechtliches Thema diskutieren können.
Das finde ich echt super und bin froh, Teil davon sein zu dürfen.
Schöner Ansatz, aber da bin ich viel viel minimalistischer und radikaler. Menschen mit Migrationshintergrund verstehen sowieso nicht, was das mit dem „der, die und das“ sein soll und es gibt auch keine Regelung, ergo ist dies mal als reine Willkür so oder so übernommen worden und gehört systematisch ganz geändert. Ich hab übrigens an der Uni bei Themen zur Genderforschung das hier übernommen: Leser_in
Fand die Idee dahinter, kein binäres „entweder oder“ mehr, sondern alles „von_bis“ zu nehmen und alle Personen damit zu involvieren, sehr passend. Hat sich halt bislang nur (noch) nicht durchgesetzt.
- Egal was man macht, es bleibt beim Grundgedanken, dass das Grundwort männlich ist und als männlich determiniert und alles andere drangehängt wird, also Zusatz sei. Dies wird keine einzige Genderregelung, Idee in der Zukunft ändern und genau darum muss man zur Grundannahme gehen.
Und damit meine ich nicht, dass das Grundwort nun weiblich werden muss.
Wieso muss es überhaupt Geschlechter in Wörtern geben, deren Wortfunktion rein gar nichts mit einem Geschlecht zu tun hat? Das ist ein riesiger Makel in der deutschen Sprache, alles nach Geschlechtern zu orientieren.
Völliger Unsinn.
Ein „Arzt“ (als Beispiel) ist ein Wort, welcher eine Funktion, hier eine Tätigkeit, ein Wissensfeld festlegt. Es interessiert nicht, ob diese Person männlich, weiblich oder divers sei. Es sagt nichts darüber aus, ob die Person dadurch noch mehr oder weniger Arzt sei oder sich in jeglicher Hinsicht eine relevante Zusatzinformation für das Grundwort ergibt.
Ergo gibt es nur ein Wort. Arzt.
Es ist weder männlich oder weiblich oder divers.
-
Jedoch wurde sich sehr daran gewöhnt, dass mit dem Grundwort auch das Geschlecht eingefügt wurde und rückständige, männliche Genderablehner würden sich wohl insgeheim freuen, dass damit der Mann weiterhin das erste Geschlecht bleibt und weil niemand in der Idee, alles wegzulassen, eine echte Reform sehen würde…
muss man sowas auch auf ALLEN Ebenen anpassen. -
Ergo will ich das Geschlecht betonen, muss ich von „männlichen“ oder „weiblichen“ Ärzten sprechen und schreiben. Der „Arzt“, die „Ärztin“ gibt es dann nicht mehr. Die Faulheit der Leute, das Geschlecht möglichst kurz hinzuschreiben und dieses „männlich“ oder „weiblich“ sei ja viel zu viel…ist verschmerzbar, weil sowieso niemand speziell ne Geschlechtsgruppe erwähnt…bei Studenten und Studentinnen ist es ja auch ein gutes Beispiel: Wieso muss der Person, der Studierende, einem Geschlecht zugeordnet werden? Es ist ja eine spezielle Information, die wir dann dadurch erfahren und dort ist das Geschlecht irrelevant.
Schreibe ich also: „…der Student, die Studenten…“ sind damit alle Studierenden gemeint. Will ich explizit die männlichen oder weiblichen Studierenden betonen, dann sag ich es auch explizit: „…der männliche Student hat heutzutage…“
Doch damit nicht genug!
- Die Artikel gehören auch komplett geändert, darum erwähnte ich diese zu Beginn auch:
„Der“ war schon immer gefühlt Singular, „die“ immer schon gefühlt Plural.
Ergo soll es dabei auch bleiben, aber AUCH NUR NOCH so gelten.
Es sollte also in Zukunft nicht „die Frau“ und „die Frauen“ heißen, sondern „der Frau“ (Singular) und „die Frauen“ (Plural).
Und damit es noch einfacher wird, kann man gleich auch das Neutrum regeln und es nur für die Dinge nehmen, welche nicht lebendig sind!
Ergo heißt es dann nicht „das Kind“, sondern „der Kind“, „die Kinder“.
(Nicht mehr „die Pflanze“, sondern „der Pflanze“, „die Pflanzen“. „der“ Katze, „die“ Katzen, „der“ Kätzchen, „der“ Kalb.)
Alles was lebt bekommt eine „der, die“ Regelung, leblose Dinge eine „das, die“ Regelung.
Unzählige ausländische Personen wären dem so dankbar, weil DAS versteht jeder.
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Klar müsste man dann auch bestimmte Dinge neu definieren, ob Obst, Produkte von Lebensformen zu „der“ oder „das“ werden müssten, eben ob es streng leblos sein muss oder halt von einem Lebewesen kommend bleibt. (leblos wäre aber einfacher zu regeln)…ergo ob es weiterhin „die“ Nutella(konfitüre) oder „das“ Nutella(glas) bleibt…am Ende würde der schöne Streit erhalten bleiben, weil dann halt nur „der“ Nutella versus „das“ Nutella)
-
Und wenn sich Lesende schon vor ein paar Sätzen aufregen, wie man sowas fordern kann, dies sei zu radikal und zu viel und dies würde ja keiner wollen…oder: „Sprache muss verständlich bleiben und vorallem dauerhaft bleiben, diese ständigen Änderungen sind doch Murks…“ etc.:
Sprache war, ist und wird immer fluide bleiben. Sprache ändert sich und bleibt nie statisch.
Vor ein paar Jahrhunderten haben sehr viele französische Begriffe Einzug gehalten, englische Wörter etc finden aktuell Einzug…etc. Und die (das) letzte Rechtschreibreform ist bereits über 20 Jahre alt. Hat sich damals auch jeder aufgeregt wegen Schifffahrt oder Brennnessel und keiner wollte Portemonnaie verändert wissen, weil es ja so ein schönes „deutsches“ Wort sei…aber die vielen abgeschafften Kommata Regelungen hat keiner mehr auf dem Zettel und ist froh, die alle vergessen zu haben. (Früher musste man „rad/fahrrad fahren“ klein und „Auto fahren“ groß schreiben.)
Auch Sätze wie „da werden sie geholfen“ ist seit Jahren schon im Duden aufgenommen worden und ist somit korrekt.
Ergo sind Reformen per se nicht zu verteufeln.
(man geht sogar davon aus, dass die (der?) englische Verkehrssprache in Zukunft zu neuen diversen Sprachen einer neuen Sprachgruppe führen könnte und wird, da sich zB indisches Englisch, amerikanisches Englisch etc schon jetzt sehr unterscheiden aufgrund vieler lokaler Wortneudeutungen und Dialekten. Oder siehe Holländisch, Skandinavisch, Hannoveraner Deutsch, schwäbisches und bayrisches Deutsch und Schwitzerdütsch.)
Für einen Wandel, eine Änderung müssen sich nur genug Leute finden, die mitmachen und in 50-100 Jahren hat sich dann was dauerhaft geändert und kein Mensch bemerkt dies noch…
Und dies wäre ECHTE Gleichberechtigung, wenn kein Mensch mehr sich wegen etwas aufregt, weil es egal und vorallem normal geworden ist und nicht wahrgenommen wird. Quasi wir sehen nur noch Menschen und Funktionen und nicht automatisch immer das Geschlecht…
Schöne neue Welt seufz
(hehe sorry für diesen langen Aufsatz)
Am Ende wären das UnisexToiletten. Personen wie JKR als Terfs wollen ja Orte nur für die Frauen haben, also strickte Geschlechtertrennung, weil Frauen grundsätzlich von Männern unterdrückt, belästigt und vergewaltigt werden (könnten), wobei das könnten eher nicht so stimmt, sondern es viel mehr genau danach klingt.
Ergo Männer sind Schweine und Frau sein braucht Orte, um Frau sein zu dürfen. Dieses Stereotyp des Mannes und der Frau als binärer Code wollen Terfs unbedingt verteidigen.
(und nur weil wir alle hier Schulbiologie hatten, heißt es nicht, dass es nur 2 Geschlechter gibt, selbst mit der Vererbungslehre gebe es wohl mehr als zwei Geschlechter, hab dies aber nicht genau gelesen, kann ja jeder gerne mal machen, wieviele biologische und genetische Geschlechter in der Forschung als gegeben gelten.)
Und darum hassen sie so bzw lehnen sie TransPersonen ab. Es passt einfach nicht ins Gedankengut eines Terfs, dass es mehr gibt als Mann und Frau. Mit Männern können sie umgehen, Männer raus aus dem Frauenklo, aber TransPersonen sind nach Terfs Logik überall und eine Gefahr fürs Frau sein.
Und Personen wie JKR verwenden gerne dieses Argument, dass ja Männer sich als Frauen verkleiden könnten (und TransPersonen sind für Terfs nur das, Männer in Kleidern), um die Frau auf dem Klo, der wohl letzten Bastion aller Frauen, zu belästigen, zu vergewaltigen etc. Und Männer in Frauenkleidern auf dem Frauenklo hätten quasi nur diese Intention. Was anderes würden die wohl nicht tun, wenn Menschen aufs Klo gehen.
Für Terfs gibt es zudem auch nur die Biologiefrage, Penis ja oder nein bzw Frauenbusen ja oder nein? Hormone nehmen ja oder nein? Alles andere zählt für sie nicht. Und diese Weltidieologie passt überhaupt nicht zur Realität in der Biologie, der Realität vieler Frauen und halt auch zur Geschlechteridentität.
Aber das sind Terfs egal, TransPersonen sind der Feind und deren Existenz gehört eigentlich auch abgeschafft. Und JKR bringt unfassbar krude Argumente und Forderungen ins Spiel (Erwachsenen in den Schritt schauen zu dürfen, ob sie Mann oder Frau sind, Lehrkräften das Recht zu geben, in der Schule Kinder in deren Hosen schauen zu dürfen…) Übrigens Gesetze bzgl von Verboten und Bedingungen, die man machen soll, um als Frau oder Mann zu gelten, werden in den USA teilweise jetzt gerade vereinzelt eingeführt.
Die Frau ist so durch, dass man sich dann schon fragen könnte, muss ich unbedingt was schauen, lesen, spielen, dass diese Frau erfunden hat und Geld damit verdient? Durch mich?
Darum geht es eigentlich in dieser Debatte…
PS: Ich bin und sehe mich eindeutig als ein Mann, kann diesen Hass von Personen wie JKR nicht verstehen und lehne diesen komplett ab. Die Frau ist entweder Menschenhasserin oder aufgrund ihrer Traumata krankhaft gestört und sollte in eine dauerhafte Therapie gehen. Oder sie ist eine permanente radikale Gefahr, weil sie mit Geld viele Aktionen betreibt, um wirklich Grundgesetze abzuschaffen. Und darum geht es im Kern: bestimmten Menschen ihre Grundrechte abzusprechen, ihre Existenz…und da sind wir sehr wohl im Bereich des Antisemitismus.
Diese Frau und viele ihrer Terfs verwenden 1zu1 Prinzipien des Antisemitismus, deren Argumentationen, deren Ideologien und zitieren teilweise aus „mein Kampf“ als legitime Argumentation (sie selbst meine ich nicht, ist aber Unterstützerin von Leuten, die das schon getan haben und tun.) Sie hassen einfach Menschen und sind definitiv keine Feministinnen in ihrer Grundform. Feminismus bedeutet vor allem Kampf um Gleichberechtigung, um Grundrechte und nicht einer Menschengruppe ihr Existenzrecht und somit der Grundrechte abzusprechen.
Kleiner Einwurf: Gegen Unisex Toiletten spricht aber nicht nur das Sicherheitsgefühl, sondern auch ganz praktische Gründe: Frauen werden beim Pieseln/Scheißen dadurch noch mehr benachteiligt, als jetzt schon der Fall ist, weil in den allermeisten Fällen die Frauentoiletten weniger Schüssel-Kapazitäten aufweisen als die der Männer
Joa und irgendwie gibt es aber auch Erfindungen wie das weibliche Pissior. Will nur keiner einbauen…
PS: auch Männer wollen nicht immer direkt neben einem Mann bzw Menschen stehen und pinkeln…und ihre Ruhe haben. (gibt tatsächlich Untersuchungen, dass in Deutschland mindestens 1mio Männer nicht am Pissior können, wenn andere Männer dabei sind)
hier ist einer davon.
Ausser ich muss schon sehr dringend. (zb wenn man viel Bier trinkt)
aber vorallem in der Arbeit schätze ich ein sauber abgetrenntes Kloabteil, als kleine Oase der Ruhe für entspannte 5min
es macht sogar einen Unterschied ob es völlig abgetrennt ist, oder man oben und Unten durchschauen könnte.
Am besten sind natürlich gemauerte Trennwände. aber das ist schon wirklicher Luxus
Mich wundert eher, dass diese Toiletten-Debatte nicht einfach nur als das benannt wird, was sie ist: Ein dumpfer Strohmann. An den Haaren herbeigezogen, der dem Ganzen einen Anstrich von Argumentation verleihen soll und auf den wunderlicherweise wirklich Menschen anspringen.
Wie verhindern wir denn sonst Verbrechen? Zum einen wissen wir, dass es nie 100%ige Sicherheit gibt. Zum anderen: Durch Abschreckung und Prävention. Das bedeutet wir setzen Strafen ein für den Fall, das etwas passiert. Das bedeutet auch, wir versuchen Menschen dazu zu bekommen, das so etwas nicht passiert. Sprich: wir versuchen den Menschen beizubringen einfach keine dummen Arschlöcher zu sein, aber wir verbieten nicht alle Sportvereine, nur um die Gefahr abzuschwächen, dort könne das passieren, was dort immer wieder passiert.
Strohmann. Unredlich.
Die total bekloppt sind, weil die meisten Frauen sich sowieso aus hygienischen gründen nicht hinsetzen. Männertoiletten in Kneipen sind schlimm, Frauentoiletten in Kneipen sind schlimmer.
Auf der Arbeit haben wir die einzigen 2 Kabinen dieser Art und die Leute gehen durch das gesamte Gebäude um bei uns in Ruhe ihr Geschäft zu machen. Interessanterweise kommen die Personen immer zur gleichen Zeit und nicht für alles.
Word.
Es gibt ja nicht mal ein Sicherheitskonzept: Wie schützt man eine(n) Trans, wenn die eigene Toiletten bekommen, aber durch ihre kleine Gruppe zu 99% alleine auf dem Klo ist?
Wieso müssen manche Menschen in der Hinsicht so arschig sein und lassen andere Menschen nicht in Ruhe/Sicherheit aufs Klo gehen? Mir ist es egal ob die auf den Männertoiletten abhängen, die machen auch nichts anderes als was ich da mache.
Ich hatte da schon Streit mit der Frau von einem Freund, weil sie tut auf Super-Feministin, sagt aber gleichzeitig, dass Trans ihren eigenen Gleichberechtigungskampf tragen dürfen und Sie darf mit nicht-rasierten Achseln rumlaufen und stolz herzeigen, ihrem Mann verbietet sie es aber gleichzeitig.
Ich lasse das mal so hier stehen und dann kann ja jede*r selber entscheiden wie er oder sie sich zu Rowling verhält/steht (Der tweet wurde natürlich wieder gelöscht).
Ja eine gute Idee. Eigentlich interessierte mich Rowling so gar nicht, auch das Spiel war nie auf meinem Radar. Aber nach den sehr interessanten Debatten hier habe ich ihre Tweets gescannt und ihre Blogs gelesen. Um mir meine eigene Meinung zu bilden. Das empfehle ich allen: wenn man schon eine Person als Grund für Kauf- oder Nichtkauf nimmt, lieber mal die originalen Aussagen im Kontext recherchieren. Die Wahrheit ist meistens sehr viel komplexer.
Fazit für mich: absolut nicht boykottieren. Das Spiel ist trotzdem nicht meins.
PS: danke an Wasted, solche Debatten zu ermöglichen. Und große Freude, hier so gute Texte wie die von @Marah und @Myron, und natürlich allen anderen, zu lesen.