Ist sie absolut. Leider kannst du so manche ihrer Aussagen garnicht mehr selber finden, weil sie sie halt wieder gelöscht hat oder sie löschen musste (siehe meinen Post eins weiter oben mit dem erneuten Vergewaltigungsvorwurf). Deswegen sind meiner Meinung nach Podcasts oder andere Formate sehr wichtig, die auch Informationen sammeln und dadurch ein möglichst genaues Gesamtbild erzeugen.
Es kann nicht ausreichen, allein Rowlings Aussagen zu lesen, weil sie (wie oben beschrieben) auf Vorannahmen beruhen, die falsch sind. Man muss also auch zum Beispiel die wissenschaftliche Literatur zu Gender/Transitioning usw kennen, um vernünftig einzuordnen, was sie sich da zusammen behauptet.
Super anstrengend wie er damit umgeht, tbh. Vor allem:
Nicht zuletzt merkte der Twitch-Streamer an, dass seine Kritiker gerade wegen des Shitstorms ihre eigentliche Absicht nicht erreicht hätten, nämlich „Hogwarts Legacy“ möglichst aus der medialen Aufmerksamkeit rauszuhalten.
Das ist niemandes Absicht. Aus dem einfachen Grund, dass es die Aufmerksamkeit sowieso schon viel länger bereits hat. Wie André Peschke schon auf Twitter anmerkte: Allein der Reveal-Trailer vor 2 Jahren hat heute 32 Mio Aufrufe auf Youtube.
Ich finde beide Seiten anstrengend. Ihm Unterstützung von Genozid an den Kopf zu werfen ist halt Banane, wenn ihm JKR einfach am Arsch vorbei geht. Man könnte ihm ja auch vorwerfen, dass ihm der Kampf gegen Antisemitismus egal wäre, wenn ihm JKR egal ist. Je nachdem was einem persönlich wichtiger erscheint.
Joa klingt alles nach Fanatismus, Dogma und Fackeln und Mistgabeln. Und eine über sensible DebattenKultur. Also sich nicht mehr richtig streiten zu können, sondern nur seine eigenen Standpunkte raus schreien und alle anderen abhaten, wenn es nicht zur eigenen Lebensrealität zählt.
Also eigentlich alles wie immer…
(Michael Friedman hat es wirklich interessant erklärt, was streiten eigentlich bedeutet, weil man auch dem anderen zuhören muss, um sich streiten zu können. Also die andere Position auch irgendwie erst vereinnahmen zu müssen, sich mit der anderen Perspektive mal auseinander zu setzen, um zu verstehen, was der andere mir sagen möchte.)
Der Job, für die Onlinesparte einer Tageszeitung „kontroverse“ Tweets zusammenstellen zu müssen, ist das 2020er Pendant zum Lustigen Glückshasen aus Kein Pardon.
Wann wurde JKR hier eigentlich zur großen Kämpferin gegen Antisemitismus, hab ich über den einen Kommentar gegen BDS von 2015 und ein paar Tweets von 2018 hinaus hier was überlesen?
Mir kommt es extrem unverhältnismäßig vor, wie hier in der Diskussion eine Hand voll sehr allgemeiner und alter Statements vom Level eines „naja, immerhin…“ eins zu eins gegen ihr in den letzten Jahren extrem aktives bestenfalls als rechtskonservativ zu beschreibendes Engagement gegen (unter anderem) Trans Rechte aufgerechnet werden.
Mir geht es nur darum, dass sich das Argument gegen Gronkh genauso umdrehen lässt und somit auch kein Argument mehr ist. Gronkh ist ja nur die Person JKR völlig egal, nicht aber das Thema wie er ja gezeigt hat mit seinem Aufmerksamkeitsargument und seinem Spenden-Stream.
Nur weil er andere Prioritäten hat ihm Genozid-Unterstützung an den Kopf zu werfen ist ja nur dumm. Vor allem, weil er ja mehrmals im Jahr Spenden-Streams für alle möglichen Organisationen macht. Man kann halt auch nicht auf allen Fronten aktiv sein.
Jetzt ist aber schon nachgewiesen, dass der vermeidliche Judenstern kein Judenstern ist, sondern Teil der Australischen Flagge. Nicht alle Goblins haben lange Nasen und außerdem müssen dann z.B. die Goblins aus Magicka auch wegen ihrer Darstellung anti-semitisch sein. Oder in Magic.
Da geht es mir genau umgekehrt. Das, was du als ein paar Tweets abtust, war damals, 2018, zum Höhepunkt Corbyn-Antisemitismus, ein extrem wichtiges Statement. Einen Antisemiten als Villain zu nehmen ist auch sehr ungewöhnlich. Es gibt schon Gründe, weshalb die jüdische Community JKR sehr schätzt. Ich finde es eher traurig, dass dieses wichtige Engagement so wenig gewürdigt wird. Mir scheint es, dass man hier, wie so oft, ziemlich blind ist, wenn es um Antisemitismus geht. Zudem ging es ja nicht um ein „aufrechten“, sondern darum, dass ihr ja Antisemitismus unterstellt wird, was bei näherer Betrachtung halt einfach bs ist.
Im weiteren Verlauf der Diskussion hier ist es allerdings schon zu einer mehr oder weniger direkten Gegenüberstellung gekommen, was die gesamte Diskussion – beim eher passiven mitlesen – stellenweise genau so wirken lässt, als würde es darum gehen, ob man jetzt Transfeindlich oder Antisemitismus schlimmer findet und sich die „richtige“ Position über einen individuellen Boykott von JKR aus der Antwort auf diese unwürdigen Frage ergibt.
Und das halte ich beiden Themen für nicht angemessen und unangebracht, vor allem wenn man bedenkt, dass hier vor allem von beidem nicht betroffene Personen über eine reiche, weiße Britin diskutieren.
Habe ich nicht so empfunden. Ich finde eher, dass JKRs Engagement gegen Antisemisimus völlig unterbelichtet ist, es aber für die Frage, ob man das Spiel boykottieren soll, zentral ist. Das einfach zu ignorieren, empfinde ich als unwürdig.
Mir imponiert sie btw auch noch auf einigen anderen wichtigen Politikfeldern (Iran, Ukraine).
Das ist mE jetzt kein wirklich guter Beleg: wenn Hollywood einen Nazi als Bösewicht einführt macht es das Studio nicht direkt zum Antifaschisten
Aber es gibt genug andere Belege, z.B. hier in dem Artikel den Christian schonmal kurz verlinkt hat:
Zwei Zitate:
Rich [director of policy for the UK-based Jewish nonprofit Community Security Trust] told the Hollywood Reporter that he does not believe Rowling “is an antisemite or is responsible for creating antisemitic caricatures. There is nothing in her record to suggest that she holds antisemitic views: quite the opposite in fact as she has spoken out consistently and repeatedly in support of the Jewish community and against antisemitism.”
The group [UK-based Campaign Against Antisemitism.] suggested that Rowling was “not thinking of Jews at all” with her portrayal, and said the author has “proven herself over recent years to be a tireless defender of the Jewish community.”
Natürlich darf man die Goblins immer noch antisemtisch finden, aber die Antisemtismus Keule in Richtung Rowling zu schwingen ist verkehrt und unnötig. Es reicht völlig über das Trans-Thema zu reden
Lese interessiert mit, habe keine gefestigte Meinung mangels vertieftem Einblick, finde eure Einwürfe und Ansichten erhellend. Kann beispielsweise Christian verstehen, der offenbar andere Prioritäten setzt, aber auch Daniel, der - so verstehe ich ihn - anzweifelt, dass ein großes Unrecht mit Recht vergolten werden kann.
Die Würfelprobe auf Ambiguitätstoleranz ist bisher geglückt. Danke euch.
War in Bezug auf den Boykott nicht JKRs Transfeindlichkeit das zentrale Argument (siehe Hauptthema des Podcasts). Ich persönlich würde da weiterhin nicht das eine mit dem anderen aufwiegen und vor allem ausspielen! Latenter oder unterschwelliger Antisemitismus sollte ja auch nicht hingenommen oder runtergespielt werden, weil sich Person xyz an anderer Stelle für die Rechte von Transmenschen stark macht oder? Für mich geht zumindest diese Rechnung nicht auf, gleichwohl der Vorwurf des Antisemitismus gegenüber JKR nicht haltbar ist.