Hogwarts Legacy boykottieren?

Hat das hier eigentlich jemand gelesen? Also „lethal white“?

Oi, wenn das wahr ist, ist es echt übel, und ja, hier würde ich auch Konsequenzen ziehen. Aber andererseits, ich hab leicht reden, da ich so oder so nie vorhatte, das Spiel zu kaufen. Bei Owlcat ging mir weniger um Gem Capital. Ich habe letztes Jahr seit Ausbruch des Krieges durchaus Owlcat recherchiert. Wie schon gesagt, bis auf paar Interviews sind es sonst nur Meinungen und eine Aussage zu „Relocation“. Daher gebe ich denen einfach mal „the benefit of the doubt“.

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Ich möchte nur kurz zu Protokoll geben, dass ich - nachdem mich der Abschied von @HeadMunk ehrlich gesagt doch sehr betrübte - überaus angetan von dem Debut des „neuen“ WW-Podcasts war. Gut, dass WASTED seine „Rotzigkeit“ weiterhin durch Verhandlung auch schwieriger Themen flankiert. Mangels Interesse an dem HP-Franchise kann ich Hogwarts Legacy leider nicht aktiv boykottierten. Ich habe den Ausführungen von @Gamepsychologe und @Lea dennoch mit großem Interesse gelauscht. JKRs transfeindliche Äußerungen finde ich sehr schwierig - bezüglich der weiteren Vorwürfe scheint mir das Problem aber in erster Linie mit den tendenziell rassistischen Fantasy-Tropes verbunden zu sein, die wir von Tolkien und anderen geerbt haben.

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Ja. Vor allem keine 60-80€ dafür ausgeben. Es gibt wirklich genug Spiele, die jeder noch spielen kann. Aber muss jeder mit sich selber ausmachen, aber halt sich informieren und dann die persönliche Entscheidung treffen. Jedoch wird die Konsumgeilheit gewinnen und Leute können einfach nicht mal verzichten. Wie Suchtis.

PS: Das Spiel soll wohl auch katastrophale Fehler für die Welt haben in Bezug auf die unverzeilichen Flüche, weil man diese wohl in Kämpfen permanent einsetzen kann und es keine Konsequenzen in der Welt hat. Das ist speziell dafür schon krasser Fehler, weil das so zentral ist, dass Niemand diese Flüche benutzen soll und dann sie jeder beliebig nutzt, um zu töten. Das Spiel ist zudem kein Kinderspiel in seiner USK 16.

PPS: Und es wird wohl eh den Kaufgruppen egal sein, weil konsumgeil. Ein ähnlich gelagerter Fall (aber nur auf einer Kosumebene) zeigt diese Hybris und wie wenif reflektiert Menschen im Konsum agieren ist ja bei Pokemon Karmesin zu finden. Es ist peinlich, dass Leute dieses Game zum erfolgreichsten Pokemon Game aller Zeiten gemacht haben, obwohl es in einem unverschämten Zustand raus gekommen ist, zum Vollpreis. Und den Leuten war es ja irgendwie doch egal. Konsumgeilheit. Klingt hart, aber irgendwie ist es so. Weil der egoistische Trieb, unbedingt was zocken zu wollen, mehr überwiegt als der Verstand und Argumente (und eventuell die eigene Moralvorstellung), aber dennoch es nicht mal gut sein lassen können. Es muss gekauft und gespielt werden, weil ist ja Pokemon/Hogwarts. Ist halt was irrationales psychologisches. Also halb bewusste Suchtis.

Meine Konklusion:
Das Spiel boykottieren, weil JK Rowling UND es ist auch kein gutes Spiel für Fans, weil viele (unverzeihliche) Fehler sind und ich meine nicht die neuen Freiheiten (wie Charakterdiversität)

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Ich hab es nicht mehr aus den Büchern im Kopf. Es ist im Sprachgebrauch in England sowieso ne gewisse Darstellung von diesen Lebewesen, die speziell in England für was verwendet werden und dann sowieso in der Übersetzung zudem anders verwendet wird. Kobolde mit ihrem Gold und Goblins als Bankiers sind aber glaube ich noch getrennt und zwei verschiedene Dinge. J.K.Rohling aber genau diese gruselige Darstellung der Goblins so eingeführt. Und auch im Spiel werden sie wohl eindeutig negativ, also Bösewichte sein.
Einfach bzgl der Bildbeweise für Film 1 mal hochscrollen. Wird genau aufgezeigt, warum es zurecht einen Aufschrei gab. (besonders der Davidstern)
Und es hat niemand im Produktionsteam als kritisch wahrgenommen, dass da ein Davidstern zu sehen ist. Ergo diese Verbindung und die Darstellung der Goblins mit ihren spitzen Zähnen, den Monsterartigen Zügen, ihrer einseitigen Beschreibung, auch von Hagrid und Co…und dann in der Verfilmung die Verbindung, Bankiers, gierige Monsterwesen, die man Misstrauen soll…mittlerweile finden sich in sehr vielen Buchanalysen zu HP sehr viele einseitige und unreflektierte Darstellungen, die für Kinderbücher schon eher kritisch zu sehen sind. Und es ist schon auffällig, wieviel Potential in dieser bunten Fantasywelt verpasst wurde. Einzelfiguren werden aus ihrem Joch befreit, aber es bleibt auf dieser persönlichen Ebene und alle anderen wollen keine Veränderung in der Ordnungsstruktur (bestes Beispiel Dobbie und dass er als Sonderling gilt und eine andere befreite Hauselfe unter der Freiheit leidet und Alkoholikerin wird, es ihr also nicht gut tut, frei zu sein) Anstatt, dass sich alle Lebewesen zentral verbünden, um gegen die Diktatur zu kämpfen und alle mehr Tiefe bekommen…(HP als Fantasywelt ist sehr an ein altes britisches Empire angelehnt, mit einer weißen Zauberkaste als Oberschicht, Sklaven sind normal und gut, viele Lebewesen muss man misstrauen, Riesen, Goblins. Sie haben keine große tragenden Rollen in der Geschichte und nur die Zaubermenschen sind wichtig und danach soll diese Welt so bleiben wie sie ist, weil dies ja gut sein soll. Sehr konservativ und eigentlich rassistisch)
Und eben weil es unreflektierte Kinderbücher sind, werden ja Sachen gesetzt und eben weil es nicht hinterfragt werden soll, kann dies Leute prägen, was wir ja bei vielen fanatischen Fans sehen.
Und diese Kinderbücher sind nicht 80 Jahre alt, also aus einer anderen Zeit.
…aber empfehle da wirklich Shurjokas Analysen zu HP und JK Rowling. Hab nur grad keinen Überblick über die zentralen Analysen, um sich schneller zu informieren (so sorry für den langen Text)

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Schöner Link. Man erkennt halt, dass Terry Pratchett einfach ein besserer Schreiberling ist und war. JK Rowling hat eigentlich nur Glück gehabt, trotz vieler eigener Ungenauigkeiten, Schlampigkeiten, Inkonsistenz bei Figuren und unbewusster, bewusster Hass auf bestimmte Personen und Gruppen…dass sie nun Milliardärin ist und nun einen Kreuzzug gegen Menschengruppen führt.

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Ich glaube eher, dass die Masse der Konsument:innen nicht vor dem Kauf eines jeden Produkts Websites durchforstet, Forendiskussionen verfolgt, Magazine liest etc. - sprich: sich über alles informiert. Und daraus ist auch schwer ein Vorwurf zu stricken, in einer Welt, in der man aus allen Ecken und Enden mit Informationen und Werbung zugeballert wird und die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung quasi unendlich und damit auch kompliziert und abschreckend sind.

Viele Menschen wollen in ihrer ohnehin spärlichen Freizeit (weil Arbeit, Arbeit, Arbeit, …) und in einer gefühlt bedrohlichen Welt einfach nur mal abschalten und mit einem Spiel Spaß haben. Und ich gönne es ihnen. Auch wenn dadurch Spiele gekauft werden, die es vielleicht nicht verdient hätten.

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Weiß ich nicht, warum man das jetzt so ranken und gegeneinander ausspielen muss.

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Nunja, was macht man, wenn eine Person gute Sachen gemacht bzw. unterstützenswerte Positionen bezogen hat, aber auch Dinge, die kritikwürdig (oder gar justiziabel) sind?

Dann muss man ja entscheiden, was einem wichtiger ist, um das Dilemma aufzulösen.

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Ganz einfach, weil der Boden vom Gebäude in dem gedreht wurde so ist. Das ist die diplomatische Mission von Australien. Man hat also das genommen was ohnehin da war und das Gebäude wohl eher wegen dem Marmor und speziellen Holz genommen als wegen dem Stern.

Außerdem wenn sich jemand Mal die australische Flagge anschaut wird einem etwas auffallen: ja, die Flagge hat sterbe mit 6 Strahlen, für die 6 Bundesstaaten in Australien.

Ein Hexagram ist nicht exklusiv jüdisch.

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Genau das. Mir erscheinen manche Aspekte der politischen Person JKW in der Debatte etwas unterrepräsentiert zu sein und manches Argument wirkt halt etwas wenig durchdacht. Ich finde, das hat man an der Diskussion zum Thema Antisemitismus gut gesehen, wo einfach wichtige Informationen ignoriert werden, weil es halt ins Weltbild passt. Und wenn man schon meint, dass das Werk wichtiger ist, als konkrete Politik, dann sollte man schon das ganze Werk in seine Betrachtung mit einbeziehen.

Und ja: Mir ist Antisemitismus und Ukraine wichtiger als Transpolitik. Und klar, wenn man diese Politikfelder einfach ignoriert, dann tut man sich natürlich sehr leicht damit, nichts gegeneinander auszuspielen. Ich mein: In wie vielen Podcasts, Tweets oder sonstigen Einlassungen wird denn zb ihr Engangement gegen BDS oder für die Ukraine hervorgehoben? Es findet ja in der Tat ein Ranking der Politikfelder statt, aber in diesem Rankig steht weder die Ukraine, noch der Antisemitismus besonders weit oben. Kann man so machen, choose your battles, aber wenn ich das anders mache, dann sollte das auch okay sein, oder @Bonito ?

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Es muss nicht einmal ein Dilemma sein, sondern eine Art politische Gesamtrechung.

Ich hatte da zb mal so einen Fall, dass ich auf einer Veranstaltung moderiert habe, auf der auch Anita Sarkeessian gesprochen hat. Bei Sarkeesian selbst und ihrem Umfeld gibt es einige sehr klare Fälle von Antisemitismus. Was macht man dann in so einem Fall? Hätte ich die Moderation hinschmeißen sollen? Ich habe mich dann entschlossen, doch zu bleiben, weil die politische Person Sarkeesian halt nicht nur ihre dämlichen Aussagen zum Nahost-Konflikt umfasst. Das habe ich getan OBWOHL mir dieses Thema ziemlich wichtig ist. Und bei JKR ist es halt auch so: Man muss eben eine politische Gesamtrechung anstellen und gucken, was einem wichtig ist.

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Ich finde die Unterhaltung/Diskussion hier im Forum zeigt schön auf, dass es eben keine genaue „Maßeinheit“ in dieser Sache gibt.

Darüber hinaus bleibt ja festzuhalten: Die Personen (u. a. auch Kinder) die Harry Potter konsumieren, konsumieren es ja nicht explizit wegen diesen (ggf. unabsichtlichen) antisemitischen Bildern. Es ist ja nicht so, dass es einen geheimen Zirkel von Judenhassern gibt, die Harry Potter deshalb Binge Watchen, weil Sie es genießen raffgiere Goblins zu sehen. Und selbst wenn es so wäre: Die persönliche Implikation des Rezipienten kann man sowieso nicht beeinflussen.

Ich denke daher macht es viel mehr Sinn sich persönlich zu fragen, wie man mit dem Thema abseits von irgendwelchen Kunstwerken umgeht. Ein offener Diskurs ist da ebenso wichtig, wie die persönliche Akzeptanz dafür, dass es eben unterschiedliche Gewichtigung gibt. Harry Potter ist losgelöst von der Person JK Rowling, als auch losgelöst von den Filmen (die hat sie ja nicht „per se“ gemacht), ein Kunstwerk. Es obliegt jedem selbst, damit umzugehen wie er oder sie es möchte.

Ich finde JK Rowling als Person auch nicht unbedingt dolle. Das sie als „diskutable“ Person mit Ihrer Kunst viel Geld verdient… naja, das löst in mir nicht unbedingt einen Boykott aus. Ich bin da wieder bei meiner ursprünglichen These. Das Werk soweit wie möglich vom Künstler trennen.
Harry Potter finde ich im übrigen auch nur so mittel. Aber nicht wegen der ggf. antisemitschen Narrative (die mir persönlich nicht aufgefallen sind). Ich finde es einfach durschnittliche Literatur. Aber auch das ist Geschmachssache.

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Moin. Wer diesen Thread bis hierin gelesen hat, und trotzdem immer noch mehr lesen kann, dem möchte den unten verlinkten Artikel ans Herz legen. Ich war auf der Suche nach ein paar Meinungen, wie Trans-Menschen selbst zu JKRowling stehen und so bin ich auf diesen Text einer niederländischen Trans-Frau gestoßen. Bitte nicht von der Überschrift irritieren lassen, es ist genug JKR-Kritik drin :slight_smile:

Sehr schöner Text, weil er die Fehler in JKR’s Argumentation klar aufdeckt, ohne dabei in pures JRK-Bashing zu verfallen.
Außerdem ein schöner Einblick in eine (geglückte) Trans-Biographie und die praktischen Probleme die sowas mit sich bringt. Und mehr Verständnis/Empathie für Trans-Menschen aus der Debatte mitzunehmen ist mE wichtiges Ziel der Debatte, im Zweifel auch wichtiger als eine „Spiel kaufen ja/nein Entscheidung“

Und schließlich beginnt der Text nach der Einleitung auch noch mit dem Hammer-Satz

Like so often these days, it all began on Twitter.

Was aus meiner Sicht klar in der „Ilsebill salzte nach“ Liga spielt. Gute Texte gehören gelesen!

P.S.
Boa Christian, dein zweiter Link zu dem Anita Sarkeesian Tweet hat mir echt den Tag versaut. Das ist schon harter Tobak.

Edit/P.P.S
Ein Zitat aus dem Artikel muss noch sein. Zeigt wie sehr sich eine heranwachsende Trans-Frau in Harry Potter wiederfinden kann (pre JKR Blog Post)

Just think: a boy who’s actually a wizard grows up with his awful aunt and uncle, who are both muggles (non-magical people). Deep inside, he knows that he is different, but he’s not sure why – until he finds out he’s a wizard. With that realisation, a new world opens up for him – a world where things are by no means easier, but where he finds that sense of belonging he never felt before. Harry Potter is a story about transition, about coming home to an identity you don’t know yet but that’s unmistakably yours.

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Sie arbeitet auch viel mit Jonathan McIntosh zusammen und der ist noch schlimmer.

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Aber zu welcher Erkenntnis kommst du denn am Ende deiner Gesamtrechnung? Ich frage das weil es sich für mich ein bisschen so anhört als könnte man Rowlings Kampf gegen Antisemitismus irgendwie als eine Art Ausgleich für ihre andauernde Transfeindlichkeit ansehen. Aber nur weil eine Person an einer Stelle richtig handelt, wird das restliche Zeug, die schäbige Diskriminierung an anderer Stelle ja nicht besser, okayer oder verschwindet auf einmal, egal welche Themen bei einem selbst im Vordergrund stehen. In meinen Augen ist es gerade wichtig, dass eine Solidarisierubg mit Transpersonen stattfindet und Rowling im Zweifel boykottiert/kritisiert/what so ever wird, obwohl es einen nicht betrifft oder sie bei anderen, für einen persönlich wichtigeren Themen gutes tut, klare Kante zeigt. Gleiches erwarte ich auch von Transpersonen (und allen anderen) im Bezug auf jede Art von Antisemitismus!

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Sehr schön gesagt. Ein Werk, aber auch die Person dahinter, ist komplexer als nur eine ihrer (öffentlichen) Facetten. Selbst in (guten) Computerspielen sind Dinge nicht schwarz/weiß.

:+1:

:+1:

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Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Nur weil Dir (und btw.: auch mir) ihre Trans-Aussagen nicht gefallen, darf man ihr Engagement gegen Antisemitismus und für die Ukraine nicht unter den Tisch fallen lassen. Es scheint mir aber so zu sein, dass dieses unter den Tisch fallen lassen dauernd passiert oder wusstest du davon, bevor ich darauf hingewiesen habe?

JKR würde darauf vermutlich entgegen, dass sie als Frau von Transpolitik vermutlich mehr betroffen ist, als du als Mann. Ich hingegen sage, dass sie sich als eben nicht-betroffene Nicht-Jüdin mit Jüdinnen und Juden solidarisiert hat und zwar, als diese das dringend gebraucht haben. Ich werde das Spiel nicht boykottieren.

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Ich fand den Podcast schlimm, aus mehreren Gründen:

  1. Wenn beide so völlig einer Meinung sind (was ich bei dem Thema ohnehin bemerkenswert finde), warum macht man dann den Podcast zu zweit? Damit die/der eine immer aufstöhnen kann, wenn zitiert wird, was JK Rowling gesagt hat? Das war zwar nicht so schlimm wie die The Pod-Dreiertypenbesetzung zum gleichen Thema, aber völlig unnötig.

  2. Da wird zwar erwähnt, dass sie Survivor wäre, aber daraus wird abgeleitet, dass sie „nur aus Angst“ spreche - ich finde das so widerlich, ich weiß gar nicht wohin mit mir (und ich habe mich schon beruhigt).

  3. JK Rowling ist nicht die einzige, die die Sorge hat, dass lebenswichtige safe spaces für Frauen, die diese sich über viele Jahre erkämpft haben und die auch für sie ein sicherer Rückzugsort waren, verschwinden. Darüber muss man sprechen, da kann man doch nicht sagen, dass irgendwelche Wahrscheinlichkeiten so gering sind, weil die meisten sexualisierten Gewaltakte im Bekanntenkreis stattfinden. Dann kann ich auch Frauenparkplätze, beleuchtete Unterführungen und Gleichstellungsbeauftragte abschaffen. Was bedeutet eine Umstrukturierung der Geschlechteridentität, die auf Selbstauskunft der Betroffenen beruht, für Cis- oder Biofrauen? Was heißt es, wenn eine Survivor in einem Frauenhaus auf eine Transfrau, die beide bestimmt gute Gründe haben Schutz zu suchen, trifft? Wie kann man das so abtun, und dann auch noch als rechtsextrem?

  4. Da das Wort Antisemitismus hier bereits gefallen ist, würde ich gerne meine Lesart der Beschreibung von JK Rowling in diesem Podcast zum Besten geben:

  • Sie ist (vielleicht sogar) Milliardärin → reich
  • Sie hat 14 Millionen Follower*innen → Verführung und Beeinflussung
  • Sie sagt nicht nur ihre Meinung, sondern arbeitet intensiv mit anderen einflussreichen Menschen zusammen → im Hintergrund die Strippen ziehen
  • Sie ist Harry Potter → Personalisierung von (ökonomischen/kapitalistischen) Strukturen

→ (notwendigerweise, es ist ja immer noch die deutsche Linke) Boykottdiskussion.

  1. Die Frage, ob man (im Kapitalismus) überhaupt ethisch konsumieren kann, wird hier umschifft. Denn die meisten, die einmal „apple foxconn“ gegoogelt haben, müssten davor kapitulieren. Mir reicht es nicht, darauf hinzuweisen, dass man natürlich eigentlich ganz konsequent sein müsste, aber das geht ja nicht, aber hier und jetzt mache ich das. Denn einen Menschen kann man durchaus boykottieren, man muss ihn sich, wie oben gesagt, nur ein wenig zurechtbiegen, was billigste verkürzte Kapitalismuskritik ist.

  2. Vorweg: Ich stimme JK Rowling nicht zu in ihrer Haltung, und ich finde, dass mit Judith Butler oder Jack Halberstam (die Neueren kenne ich nicht) schon alles dazu gesagt ist.
    JK Rowling schreibt in ihrem Blogbeitrag, dass es Ziel der Transbewegung sei, jegliche Geschlechtszugehörigkeit aufzuweichen, also auch die nicht-trans-Weiblichkeit. Es sei nicht genug, wenn solche Frauen „trans allies“ seien, sie müssten „accept and admit that there is no material difference between trans women and themselves.“ Es fällt ihr schwer, diese Fremdzuschreibung für sich zu akzeptieren, und das kann man durchaus respektieren, auch wenn es nicht die eigene Meinung ist.
    Jahrelang haben Frauen dafür gekämpft, dass man ihnen zuhört, und dann sollen sie schweigen, wenn sie die falsche Position vertreten (und vor allem sie soll schweigen, wegen ihrer Macht, s. 3.). So läuft das nicht. Man kann da widersprechen und gut ist.

  3. Ebenfalls aus ihrem Blog: Sie könne „understand why trans activists consider this language to be appropriate“, aber sie empfindet die Bezeichnung als „menstruator and people with vulvas“ als „hostile and alienating“, nicht zuletzt wegen der Erfahrung, die sie und andere mit solchen „degrading slurs spat at us by violent men“ gemacht hat. Wenn man nur den Podcast hört, dann könnte man meinen, dass JK Rowling das Geschlecht-Kapitel des Parteiprogramms der Thüringer AFD geschrieben hätte, aber es ist eben eine feministische Perspektive, die man argumentativ bekämpfen sollte, wenn sie einem nicht passt. (Auch wenn ich freilich glaube, dass es unter diesen Bedingungen keinen Feminismus mehr geben kann, sondern dass er durch etwas anderes abgelöst wird, in dem auch praktischerweise die Kapitalismusfrage gar nicht mehr gestellt wird.)

  4. Der von JK Rowling in ziemlicher Länge angesprochene Travistock-Komplex (Google-Stichwort „Keira Bell“) war ein Riesending in Großbritannien. Das hätte ich gerne ausführlich diskutiert gehört, aber entweder fand man das nicht wichtig (obwohl es für JK Rowling sehr wichtig ist) oder es ist ein bisschen unangenehm für die eigene Position oder es war aus anderen Gründen egal.

Ich mache mir wahrscheinlich nicht nur Freund*innen mit diesem Post. Stimmt bitte im Viertelfinale trotzdem für Schicksalsklinge.

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Stimme Dir in allen Punkten zu (danke dafür, dass Du das so anschaulich hier erklärt hast). Insbesondere in den Punkten 6 und 7!

Das ist die einzige Ausnahme, wo ich nicht zustimmen kann. Das ist unlauterer Wettbewerb. Das hier ist der falsche Thread. Absolut unfair :slight_smile:

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