Wie ich das Spielen verlernte

Wie ich das Spielen verlernte – WASTED Magazin

Unsere Autorin stellt fest, dass sie nur noch geistlos herum daddelt, anstatt mit ganzem Herzen in ein Spiel abzutauchen. Ist es das Alter? Die gesammelte Spielerfahrung? Oder waren es die Casual Games aus der Free-to-Play-Hölle, mit denen sie sich das Zocken verdorben hat?

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Ich habe zwar immer noch Lust auf große Spiele, aber irgendwie keine Energie dafür. Habe seit Februar eigentlich gar nichts gespielt außer ein paar Stunden Turtles. Die waren zwar sehr geil, aber irgendwie liegen Cyberpunk und Horizon hier rum und ich kann mich nicht aufraffen und das nervt mich.

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Ich kann mich auch nicht mehr aufraffen, weil ich es nicht mehr schaffe in Spiele tief einzutauchen oder mich reinzufuchsen.

Dabei würde ich wirklich gerne. Wenn Leute davon erzählen, wie hartnäckig sie Souls durchsterben oder wie sie sich im Konplexitätsmonster wie Crusader Kings 3 durchbeißen, werde ich neidisch.

Ich habe mich erst kürzlich der Illusion hingegeben, dass ich das auch einfach tun kann, und mal wieder EVE Online installiert. Aber es geht nicht. Ich will, aber ich kann nicht.

Dafür habe ich beim Spielen zuviel Zeitdruck. Wir haben ein zweijähriges Kind und jede freie Minute ist deshalb Gold wert. Selbst wenn ich in dieser freien Zeit genug Energie zum Spielen übrig habe, was in 90% der Zeit eh nicht der Fall ist, fällt es mir schwer in dieser freien Zeit wirklich in ein Spiel abzutauchen - es könnte ja jederzeit der Kleine wach werden. Ich kann nicht abschalten und mich nicht fallen lassen, weil ich weiß, dass die kostbare Freizeit sehr, sehr endlich ist.

Und dadurch vergeht mir einfach die Lust am Spielen. Die Kampange von Horizon Zero Dawn fühlt sich nicht gut genug an, EVE zu langwierig, Crusader Kings zu umständlich usw. Alles, weil meine Zeit so rar und kostbar ist.

Aber statt dass ich halt 'ne halbe Stunde was über das mittelalterliche Feudalsystem lerne oder mich and der Welt von Souls erfreuen, breche ich alles sofort frustriert ab oder noch eher, starte die Spiele gar nicht erst. Stattdessen Sofa, Streaming, Handy, … Na Gott sei Dank nutze ich die gewonnene Zeit, die ich nicht mit Spielen vergeuden wollte, so sinnvoll.

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Ohje, aus dem Artikel spricht so viel Frustration. Wahrscheinlich kennt jede Person die Computerspiele spielt - oder andere langjährige Hobbies hat - dieses Problem.

Ich fürchte allerdings mit Erklärungsversuchen wie „Computerspiele machen mir keinen Spaß mehr weil ich ‚zu alt bin‘, ‚zu schlau bin‘ oder ‚mein dopaminsystem kaputt gemacht hab‘“ löst man das Problem nicht.
Eher im Gegenteil, weil das sehr starre Kategorien sind, die sicher nicht auf die breite Vielfalt an Spielen zutreffen.
Ich glaube bei den meisten Menschen liegt das Problem mehr darin begraben, dass sie viel zu viele Themen um die Ohren haben und einfach nicht genug abschalten können um sich 2-3 Stunden in Ruhe auf eine andere Tätigkeit einzulassen:

Ich kenne das Thema selber: leider sah mein Studium eher so aus, dass ich jeden Samstag in der Bibliothdek büffeln musste um den Stoff zu schaffen. Während dieser Zeit habe ich quasi gar nicht gespielt, weil ich einfach viel zu beschäftigt mit anderen Problemen (Uni, Geld, Dating etc.) war, um mich auf die alberne Story eines Final Fantasy einzulassen.

Sich mal nur auf den Moment konzentrieren zu können und alles Andere beiseite zu wischen kann in manchen Situationen wahnsinnig herausfordernd sein. Diese Fähigkeit kann man aber zum Glück üben und verbessern.

PS: Habe vor allen Leute die Kinder haben und trotzdem noch begeistert am Abend zocken mega Respekt!

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Der Artikel, vor allem aber die ersten beiden Posts von @Phenoman und @strapinski schreiben mir aus der Seele.

Gerade liege ich hier auf der Couch im Garten, eine wirklich seltene Phase der Ruhe, und eigentlich müsste ich schon wieder ein schlechtes Gewissen haben… Denn hey: Im Haus und im Garten ist doch noch so viel zu tun. Die Steuererklärung wartet auch noch und v. a., weshalb verbringe ich gerade keine Quality Time mit den Kindern, die ich unter der Woche arbeitsbedingt nur in der Früh und dann am Abend kurz vor dem Insbettgehen sehe?

Da dann noch zu sagen, „hey, ich bin dann jetzt Mal zwei Stunden nicht ansprechbar, weil ich das irische Königreich wiedervereinigen muss“, ist halt sowohl meiner Familie als auch mir selbst gegenüber nur schwerlich begründbar. Und ich WILL es auch gar nicht.

Gleichwohl macht es mich auch ein bisschen traurig, weil ich natürlich am liebsten gerne alles hätte. Top Performance im Job, tolles Familienleben, super ordentliches Haus mit edel gepflegtem Garten, einen durchtrainierten Körper (ja, auch ich würde gerne mal 14 Tage augenscheinlich locker flockig über die Alpen radeln :wink:) und dann noch Zeit, mich in all die tollen Games reinzuvertiefen. Aber da muss man wohl einfach Prioritäten setzen und ich gehe davon aus, dass das für die meisten von uns hier nun mal bedeutet „Real Life geht vor“

Immerhin habe ich mir noch einen Abend retten können. Der Freitag ist (fast) immer gesetzt für meine Gamingrunde mit vier, fünf Kumpels, in der wir für einige Stunden abtauchen in Spiele wie CoH 2, Stellaris, HoI 4 oder Wargame… Neue Spiele kommen leider eher selten dazu, weil entweder unsere Rechner das nicht mitmachen :see_no_evil: oder es heißt, „komm, in den vier Stunden will ich Spaß haben, zocken und mit Euch labern, und mich nicht erst wieder stundenlang angestrengt in ein neues Game reinfuchsen müssen.“ Aber gut, wir zocken halt im Rahmen unserer Möglichkeiten :wink:

Video Games Lol GIF by Mixer

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Kenne das problem auch. Ich habe mir aber angewohnt und gelernt, mich nicht mehr zu sehr darauf zu versteifen, um dann bei Lustlosigkeit nicht auch noch sowas wie Idlegames zu spielen, die meiner Meinung nach die Lustlosigkeit nur verstärken.
Einfach aufhören und was anderes machen ist in vielen Fällen die bessere Wahl (ich höre mich an wie meine Mutter).

Zweitens habe ich inzwischen gelernt, welche Spiele ich mag, aber was noch viel wichtiger ist, was ich NICHT mag.
Ich laufe nun nicht mehr irgendwelchen gehypten „Must-haves“ nach wie zb. Witcher3, bei denen ich mich nach wenigen Stunden nur noch langweilte.
Ich mag AUfbau, Strategie und Rennspiele. Und mit einem Landwirtschaftssimulator oder Assetto Corsa stellt sich dieses Gefühl viel seltener ein.

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Hauptsächlich :arrow_up: das. Die Hemmschwelle, aus einem plötzlichen Bock heraus, irgendeinen 5mal zu langen und ebenso zu langweiligen Ubisoft-Quark zu kaufen, ist angenehm gestiegen :slight_smile: Ich verstehe mittlerweile ganz gut, welche Games ich eh nach max. drei Abenden abbrechen werde und das macht das Leben ganz prima. Es gibt aber Momente und Spiele, siehe @strapinski, in denen ich feststelle, dass es mir verlernt… wurde? Das „Abtauchen“ in Games, die das sich versenken auch irgendwie imho verlangen, ist echt schwierig geworden - so mit Kindern (mittlerweile 11 und 4, da geht’s wieder einigermaßen, schließlich Elden Ring beendet:D, aber.). Hab’ früher gerne Realism-Mods für sowas wie Skyrim oder Fallout installiert, essentrinkenschlafen müssen, kein Fasttravel, aber dann verbringste einfach Wochen mit ein und demselben Spiel, wenn du je das Ende sehen willst. Nope.


Aber ich werde noch mal RDR2 spielen! Und ich schmunzelte ein bisschen bei der Erwähnung von Eve Online. Memories!

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Ich glaube, ein Problem beim Abtauchen ist, dass im Erwachsenen- und Arbeitsleben oft die Ruhe fehlt, sich auch darauf einzulassen. Stress und Druck sind absolute Killer dafür, sich mal in ein Spiel fallen zu lassen oder sich ganz darauf einzulassen. Ich denke, das ist neben dem bloßen Zeit-Kriterium ein relevanter Punkt hier.

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Genau das. Zeit können die meisten hier und dort wahrscheinlich sogar finden. Und wenn es „nur“ der kurze Zock für eine halbe Stunde am Abend ist.

Wie oben schon gesagt: für mich ist das nicht möglich, weil ich einfach nicht mehr abschalten kann. Selbst wenn der Kleine im Bett liegt, kann ich mich nicht fallen lassen, weil er ja jeden Moment aufwachen könnte. Und selbst wenn ich 1-2 Tage nur für mich habe, bin ich mit der freien Zeit so überfordert, dass ich auch nicht zur Ruhe komme und mich auf ein Spiel einlassen kann.

Gleiches gilt auch für Bücher. Filme sind kein Problem. Wahrscheinlich weil „leichter“ konsumierbar.

Also ja, kann das echt so unterschhreiben, dass Stress und Druck Killer sind.

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Also bei mir ist es ganz anders. Vor Jahren, als der Stresspegel am höchsten war, habe ich mit Begeisterung Neverwinternights2 und Two Worlds gespielt. Das Spielen hilft immer, kurzzeitig vom Stress abzulenken. Das ist ähnlich wie Bücherlesen - auch da hilft es immer, kurz mal ein gutes oder spannendes Buch zu lesen, um sich abzulenken. Bei einem guten (Rollen-)Spiel kann ich eigentlich immer abtauchen. Vielleicht ist es auch der Kopfhörer - ich spiele immer mit Kopfhörer am PC. Wenn der Sound direkt in deinen Ohren dröhnt, ist es schwer, sich nicht auf das Spiel zu konzentrieren :wink:
Und mit Alter hat das sicher nix zu tun, das weiß ich aus Erfahrung :wink:

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Hm ich denke es hat nichts mit dem Alter zu tun :open_mouth:

Also wenn ich das mal vergleiche:

Meine Verlobte ist 29 und hat eine extrem kurze Aufmerksamkeitsspanne. Normalerweise spielt sie alle Spiele nur 4 bis 5 Stunden weil ihr langweilig wird. Außer Sims 4. Da gehen gerne mal 8 Stunden für das erstellen eines Charackters drauf xD

Ich bin 33 und ich versenke mein komplettes Wochenende in Pc Spiele. Skyrim ? Über 800 Stunden. ESO ? Über 700 Stunden; von New world wollen wir nicht anfangen.

Aber es gibt einen elementaren Punkt (ähnlich wie wenn ich anfange ein Buch zu lesen):

Die Story muss mich fangen. Bei Cyberpunk, The Witcher 3 oder New World war ich sofort drin; red dead redemption 2 oder Death Stranding habe ich nach 2 Stunden abgebrochen.

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Ja geht mir genauso!
Wow 800 Stunden? Kann ich nicht toppen. Bei mir Pathfinder: 750 Stunden. Fallout New Vegas: „nur“ 350 Stunden. Dabei dachte ich schon, das wäre nicht zu toppen :slight_smile:
Aber Witcher3 ist tatsächlich so ein Spiel, was meine Konzentration nicht wirklich fangen kann. Da muss ich mich „zwingen“, weiter zu spielen. Cyberpunk hab ich nach 3 Stunden abgebrochen. Tja, jedem das Seine :slight_smile:

Cool. Sind New Vegas 3-5 Runs oder wie kommst du auf 350h?

FONV 3,5 Runs samt allen DLC :slight_smile: Aber ich hab eh den Eindruck, dass GOG (daher beziehe ich fast alle meine Spiele) auch die ganzen Pausen zählt, wo ich dann irgendwas anderes mache.
Auch FONV Fan? Ich find es das zweitcoolste Spiel aller Zeiten :slight_smile: Wobei es schon von den jeweiligen Lebensumständen grad abhängt …

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