Stelle mir das in etwa so vor, dann gibt’s auch Vergleichbarkeit von den Features her:
Ich. Ich sollte das machen.
Früher hat man das noch genauso gemacht wenn man ein neues Computerspiele-Heft gestartet hat. Da haben sich alle Redakteure für die Erstausgabe hingesetzt und haben für sämtliche Spiele der letzten paar Jahre im Schnelldruchlauf noch Wertungen phantasiert um ihr eigenes Wertungssystem auch vermeintlich sichere Stelzen zu hieven…
Ich gehe fest davon aus, dass das gleiche aktuell bei WASTED geschieht und der Schiffer alles was kreucht und fleucht in die Matrix reinprügelt…
Die neue Skala ist ein bisschen weniger schlau, dafür deutlich mehr Mainstream, würde ich sagen. „Scheiße“ und „geil“ sind ja in die Wertung gewandert.
Ich glaube nicht mal, dass das eine Facetube sache ist. Wir haben doch früher auch mal schnell den Gamestar Test überblättert und geschaut was der Henker so gewertet hat und haben uns dann erst die Hinrichtung angesehen. Ich denke das ist normal.
Was mir völlig abgeht bei den meisten Wertungen ist der sog. (und von mir erfundene) Spielhistorischeerfahrungskoeffizient, oder auch „SPHERK“.
Es macht ein enormen Unterschied ob man bestimmte Spiele des Genres bereits kennt oder nicht. Bestes Beispiel ist da für mich Diablo 3 bzw. der overload an sog. Diabloklonen. Ich denke man kann guten Gewissens auch heute noch sagen, dass Diablo 3 ein sehr gutes Spiel ist. Es ist aber eben kein Diablo 2 - aus unterschiedlichen Gründen. Trotzdem verdient es natürlich eine gute Werte (den Release Wahnsinn mal ausgeklammert). Für den Spieler, der den Test liest ist hier aber der SPHERK entscheidend.
Was nutzt es dem Leser zu erkennen, dass Diablo 3 ein hoher z.B. 80er TItel ist aus dem ARPG Genre ist, wenn sein SPHERK ihm genau sagt: Du liebst nicht ARPG, du liebst Diablo 2. Sein SPHERK sagt ihm, Diablo 3 ist eher ne 70. Mal ganz nett für zwischendurch. Er muss eigentlich zu Path of Exile greifen, denn auch wenn PoE in Summe eher ein hoher 70er Titel ist, der SPHERK katapultiert unserem Diablo 2 Puristen geradewegs in die 90.
Das Ganze geht noch weiter. Ich bin nach über 30 Jahren Videospielerfahrung nicht mehr so leicht aus den Socken zu hauen, wie noch vor 20 Jahren. Mein SPHERK ist ein gelangweilter, selbstverliebter Nörgler, der Dinge sagt wie z.B. Hier
Meine nostalgische Liebe zu diesen Ersterfahrungen im MMO und der völlig verklärten Geilheit der damaligen Zeit, lässt Spiele der aktuellen Zeit natürlich alt aussehen. Unterweltigt gebe ich New World eine mittlere 70 und fege darüber hinweg mit der nötigen Abscheu einer Person „die es besser weiß“.
Natürlich habe ich die ersten 14 Tage nach Release New World gefeiert, als sei es der Phönix aus der Videospielasche der mir jahrelang gefehlt hat. Mein SPHERK hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.
Heißt: Die Wertung an sich ist gut um einen ungefähren Überblick zu bekommen. EIne 50 wird keine 90 und eine 90 ist in der Regel keine 50. Aber ohne die notwendige Rangeangabe meines persönlichen SPHERK kann ich es nur berücksichtigen, wenn ich es spiele… Um mich dann ausufernd in Foren darüber auszulassen
bin da einfach gestrickt. Bei Spieletestern (oder Youtubern, Twitchern) , denen ich folge , weiss ich in der Regel, woran ich bin, sodass mir ein einfaches: „Geil“ oder „Oasch“ als Kaufentscheidungshilfe ausreicht.
Genauso gut wird mich der eloquenteste und beste Test der Welt nicht zum Spielen von Battlefield oä. bringen.
Subjektivität ist super bei Spieletests
Ich pflege mal eine Erwartungshaltung, dass in der von LGS gewohnten Seriösität hierzu entsprechend fundierte Metriken gefunden und angewandt werden.
Wo kommen wir sonst hin?
Ich würde mich noch über eine minutiöse Motivationskurve freuen. Hierbei sollte jedoch die aktuelle Müdigkeit, Hungergefühl und ob es ein Scheißtag war berücksichtigt werden. Der Quotient zeigt dann, ob ein Spiel z.B. auch nach einer durchzechten Nacht oder einem langen Arbeitstag noch bock bringt oder eher in die „ach nee, lass mal“ Schublade gehört.
wtf, wow nahmen sich die frühen Spielemagazine wichtig. (ich habe die aus Geldmangel nie gelesen)
Motivationskurven…lol.
Weil ja Spieler so gleich sind, und jeder ein Spiel gleich spielt.
Wie jetzt, glaubst du etwa nicht, dass jeder Spieler bei Prince of Persia: The Two Thrones exakt 610 Minuten lang über 6 Punkte an Spielspaß hatte?
mein Spielspassdrop von 6 Punkten kam bei mir erst nach 6,5h.
Meine WASTED-Spielspaßkurve: /
Wie sieht denn nun die „WASTED User Experience Satisfaction Scale“ genau aus? Das scheint mir hier alles irgendwie gar nicht wissenschaftlich plausibel aufgebaut zu sein. Auf welch windiges Geschäftsmodell habe ich mich da nur eingelassen…
Solange sich das Geschäft im „Aufwind“ befindet, ist doch alles gut
Aber ich finde schon auch, dass da noch eine Metrik fehlt, sei es jetzt die Piefigkeitsmetrik (PM) oder die WASTED User Experience Satisfaction TABLE (WUEST). Sonst droht das doch alles in ziemlich seichte Fahrwasser abzugleiten…
Die Qualitätsmatrix ist eine fantastische Erfindung, aber leider ist der Name QUALITÄTSmatrix etwas irreführend, da ja keine der vier Richtungen etwas über die Qualität des Spiels aussagen soll.
Und zur 100er-Wertung: Das große Problem ist ja, dass die Gaming-Community aus irgendeinem Grund irgendwann beschlossen hat, dass alles unter 80 eine miese Bewertung ist. Ich denke, es ist höchste Zeit, die 100er-Wertung wieder aussagekräftig zu machen! 50 ist mittelmäßig, durchschnittlich, okay – nicht schlecht!
Völlig richtig. Deswegen werden wir die Matrix auch umbennen und eine kleine Erläuterung dazu stellen. Namesvorschläge sind willkommen!
Dummgeil-Schifferential