In den 90ern hielt ich lange Zeit Unterwasserlevel für eine willkommene Abwechslung, manchmal sogar für kleine Highlights.
Der Vollständigkeit halber: Eines der ersten Videospiele, das ich je gespielt habe, dürfte Clu Clu Land sein, was quasi eine Aneinanderreihung von Unterwasserleveln ist:
Eines der ersten Videospiele, das ich besessen habe, ist Super Mario Land für den Gameboy und ich empfand diesen Level hier als kleines Highlight des Spiels:
Später, als der Amiga eigentlich schon tot war, kam ein Amiga 500 (+) ins Haus und damit auch eine Sicherheitskopie von James Pond - ein unterschätztes und recht einzigartiges Spiel, das extrem farbenfroh und auch heute noch gut spielbar ist. Es findet fast ausschließlich unter Wasser statt:
Spätestens Mr. Nutz für dasselbe System war dann wirklich der Kategorie „Triple A for Kids“ zuzuordnen: Mindestens ebenso farbenfroh, ein Nagetier als Protagonist, eine hohe Spielgeschwindigkeit, Hochglanzgrafik mit bildschirmfüllenden Bossen, ein für die damalige Zeit beeindruckender Umfang und ein teils bombastischer Soundtrack. Dies hier ist die Unterwassserwelt:
1997 galang dann mit dem Nintendo 64 der Sprung ins 3D-Zeitalter und natürlich durfte Super Mario 64 nicht fehlen. Die Musik in Dire Dire Docks war wirklich famos und gilt als großer Klassiker der Videospiel-Musik-Geschichte, doch spielerisch emfpand ich die meisten anderen Spielwelten als spaßiger.
Schließlich wurde der Abwärtstrend der Unterwasserlevel durch den Wassertempel in Zelda: The Ocarina of Time noch ein wenig verstärkt:
Zumal dieses Spiel zu den populärsten aller Zeiten zählt (was meiner Meinung nach bestenfalls durch die - anderen - Dungeons gerechtfertigt ist), dürfte dieser Spielabschnitt eine Hauptursache für den allgemein schlechten Ruf von Unterwasserleveln sein. Das Anheben und Absenken des Wasserpegels gestaltet sich als etwas müßig, die Musik ist eher Beiwerk und die Navigation im Wasser empfindet man als ungewohnt, umständlich und behäbig. Letzterer Aspekt kommt typischerweise sowohl in 2D als auch 3D zum Tragen; hier ist etwas weniger Realismus oft mehr, ähnlich wie Sprungkorrekturen in der Luft nicht realistisch sind, aber mehr Spaß machen.