Aber das Gameplay von TLOU2 (gerade mit Ellie in Detroit) war doch DAS Highlight des Spiels, dessen Abwechslungsreichtum, Brutalität und Authentizität mir immer viel zu sehr abgetan wird! Das ist ein gigantischer Sprung von Teil 1 und hat mich „damals“ echt sehr beeindruckt
Umso mehr ich drüber nachdenke, desto stärker merke ich, dass es wirklich nur eine Handvoll Spiele gibt, die eine nennenswerte Story haben, an die ich mich überhaupt nur erinnern kann. Life is Strange I., Witcher 3., The Council (leider nur Episode 1-3) und mit Abstrichen Mass Effect & Banner Saga. TLOU habe ich leider nicht gespielt, das sollte ich vielleicht noch nachholen. Bei Sportspielen (PES & co.) war es bei mir eher immer so, dass ich die zusammen mit Freunden gezockt habe und ich den Solomodus gar nicht erst ausprobiert habe.
Dem kann ich nur zustimmen.
Ich stimme auch zu. Das Gameplay bei TLOU2 war meiner Meinung nach absolut spassig und super.
Ich finde auch das Geballer und die Rätsel bei Uncharted 4 richtig spassig und toll gemacht, man muss sich nur zwingen die angebotenen Hilfen und Tipps bei den Rätseln nicht zu nutzen (bei TLOU2 ist das auch wichtig, sonst wird es zu leicht IMO). Bei God of War die Axtkämpfe finde ich auch richtig gut, spielerisch. Bei Horizon Zero Dawn war das Gameplay auch super gemacht, die Kämpfe waren fetzig, ausgefeilt und schnell, fast wie bei einem dedizierten Kampfspiel a la Soul Calibur.
Als Gegenbeispiel würde ich persönlich die Assassin’s Creed Reihe anführen, wo eigentlich nichts am Gameplay wirklich Spass macht, meiner Meinung nach. Man quält sich durch, um Storyschnipsel zu erfahren. Die Kämpfe in den Assassin’s Creed Spielen sind meiner Meinung nach total langweilig, träge, laggy, und auch irgendwie fast schon lächerlich, wie die Gegner sich verhalten. Das Schleichen macht mir gar keinen Spass, das Verfolgen von Leuten ist zum Einschlafen langweilig. Das Klettern macht tatsächlich noch am meisten Spass, aber man läuft relativ problemlos fast alle Wände einfach hoch. Es kommt auch beim Klettern nicht das Gefühl wirklicher Höhe und Gefahr auf, wie es bei Tomb Raider und Uncharted ist, oder noch besser beim alten Prince Of Persia Sands of Time
Ich finde, wenn die Charaktere gut ausgearbeitet sind und man sich mit ihnen verbindet, kann die Story ruhig banal sein.
Zum Beispiel bei The Banner Saga: die Handlung des ersten Teils war ja recht gewöhnlich, aber als ich am Ende meine eigene Tochter ganz empowerment-mässig in den Schlusskampf ziehen lasse und das Spiel sie dann draufgehen lässt und dauerhaft aus dem Rest der drei Teile entfernt, hat mich das emotional so weggeflasht, wie es kaum ein anderes Medium vermag.
Was haben wir nur für krasse Leute hier in der Community! Ich bin echt sprachlos… und froh, dass Ihr Euch alle hier tummelt
Das ist jetzt schon wieder fast zwei Jahre her und ich hab die Hälfte schon wieder vergessen: The Last of Us 2 ist wahnsinnig toll inszeniert, hat unfaßbar „schöne“, detail- und abwechslungsreiche Kulissen, man meuchelt sich auch in einer nie gesehen Varianz schön fluffig und behände durch die Spielwelt. Nicht eine Sekunde habe ich mich gelangweilt und das Spiel hat in all seiner Imposanz auch bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Trotzdem … trotzdem konnte ich mich nie von dem unterschwelligen Eindruck befreien, dass ich gerade Uncharted mit Pilzzombies spiele. Und dass die düstere Pilzapokalypse in ein Hangel- Hüpf- und Ballerkorsett gezwängt wurde, dass urprünglich mal für eine lockerflockige Abenteuerserie geschaffen wurde.
Horizon 5 hat mich z.B. super genervt, nicht ob der Story sondern der fehlenden Progression. Hab 4 Rennen gemacht, hab 4 Rennen gewonnen. Gab nichts mehr wofür ich hätte spielen sollen. Das Spiel startet quasi durchgespielt. Nichts wo man sich die Ränge verdienen muss oder ähnliches. Man kann, wenn man möchte mit nem 720s starten und dann fertig.
Braucht halt keine Story, aber selbst bei Mario Kart 8 starte ich die Cups bei 50cc und 200cc Mirrored muss ich mir verdienen.
PS:
Half-Life (1) entfaltet seine Story halt auch sehr cool, weil Gordon nicht unbedingt der Mittelpunkt ist. Die Story passiert zu größten Teilen auch, wenn Gordon gerad nicht hingucken würde, da sie keine Cutscenes oder ähnliches sind. Und man bekommt halt nur durch das ganze drumherum mit was gerad passiert und worum es geht. Aber ansonsten bin ich da auch eher auf der Seite des Doom Guys 2016, wo er in der Cutscene, dann einfach das Tablet kaputt macht und pewpewpew geht.
Da hat sich wohl was aufgestaut. Emotionaler rant, der mich dazu verleitet hat, erstemals in meinem Leben, einen Account bei einem Spielemagazin zu erstellen.
Ich kann zumindest verstehen, worauf du hinaus willst. Wie sich eine Story auf das Spielerlebnis auswirkt und wie sie nachbrennt, ist in erster Linie von den Spieler*innen abhänging. Persönliche Vorlieben sind da ganz wichtig.
Ich bin mit Pirates!, Last Ninja und Gunship auf dem C64, dann mit SimCity und Lemmings am 286er aufgewachsen - Story gab es da wenig bis gar nicht - trotzdem haben mich diese Spiele extrem gefesselt. Vielleicht kennt auch noch einer The Incredible Machine, auch so ein Ding ohne Geschichte aber gut. Dann gab es aber auch Maniac Mansion, Monley Island und Day of the Tentacle - Point & Click Adventure die eben wegen der Geschichte gespielt wurden. Als Wing Commander rauskaum, war ich völlig hin. Ein Weltraum Action Spiel mit Story.
Heute macht eine gute Geschichte für mich unglaublich viel aus. Wirklich gute Geschichten fesseln mich und holen mich emotional ab. Das Schleichen, Kletter, Kämpfen (Sammeln nervt eigentlich) ist inzwischen für mich Beiwerk einer guten Erzählung. Allerdings muss das Beiwerk vernünftig umgesetzt sein. Ist es das nicht, wird dadurch der Erzählfluss gestört und somit auch die Geschichte verhunst. Wenn es allzu kompliziert ist, von a nach b zu gelangen, bzw. in der Geschichte voranzukommen, empfinde ich das als nervtötend. Herausforderungen sollen sein, aber sie sollen nicht frustrieren. Ich versuche mich gern einige Male an einem Gegner oder einem Geschicklichkeitsrätsel, aber wenn ich dafür mehrere Dutzend versuche aufbringen muss, ist das einfach nicht mehr schön.
Gerade in Open World Spielen, finde ich es sehr schwer eine gute Geschichte so zu erzählen, dass der Fokus erhalten bleibt. Skyrim ist so ein Beispiel aber auch die ganzen AC Spiele der letzten Jahre. Für AC Origin habe ich über 60 Stunden gebraucht (liegt aber auch an meinem Spielverhalten). Nach so langer Zeit, habe ich einfach keine Bindung mehr zur Geschichte. Als positives Beispiel wie Story und Open World auch funktionieren können ist für mich Horizen Zero Dawn. Tolle Welt, gute Geschichte, Spielmechanik ist auch gut.
Eine gute Geschichte in Videospielen ist für mich inzwischen mehr als nur Unterhaltung. The Last of Us hat mich Nachts wachgehalten. God of War löst unweigerlich Fragen zur eigenen Eltern-Kind Beziehung aus. Ähnlich wie in einem guten Buch, löst eine gute Geschichte eine Reaktion in meinem Kopf aus - außerdem will ich einfach wissen, wie es weitergeht.
Quantum ist ein Spiel, das man gut als Samstagabendunterhaltung bezeichnen könnte. Gut gemachte lange Zwischensequenzen, die Action ist in Ordnung, für Shooterfans aber wohl zu einfach.
Auch die Neuauflage von Tomb Raider und die darauffolgenden beiden Teile fand ich unterhaltsam. Und das ist glaube ich auch der Kernpunkt (meines Videospielekonsums). Ich will mich unterhalten lassen. Wenn ich dann noch getriggert werde und die Geschichte mich dazu bringt, länger über ein Thema oder Szenario nachzudenken, um so besser. Hier verhält sich das Videospiel nicht anders als das Kino oder ein Roman.
Es gibt auch ein Genre, bei dem die Verquickung von Story und Spielmechanik essentiell ist:
Adventures. Diese textbasierten Spiele mit ihrem Ursprung in den 70ern, ihrer Bluete in den 80ern, erzaehlen eine zumeist spannende Geschichte.
Dabei verbergen sich in ihr sehr viele Raetsel, und ein fortkommen ist nur moeglich, wenn diese geloest werden. Der bekannteste Vertreter dieses Genres ist mit Sicherheit „Zork- The Great Underground Empire“.
Als Kind habe ich diese Art von Spielen geliebt, mittlerweile gibt es offene Gameserver wie z.B. http://magneticscrolls.net, bei dem man Klassiker wie „The Pawn“, The Guild of Thieves" oder „Jinxter“ per SSH spielen kann.
Ich wollte auch gar nix gegen „The Clone Wars“ als Film sagen. Mir ging es nur um die „Klonkriege“-Lore:
Die Szene im ersten Film, wo Obi Wan Luke von seinem Vater erzählt hat mich als kleines Kind einfach unglaublich fasziniert. Ich habe dann quasi 20 Jahre lang wild darüber spekuliert, was sowas wie „Klonkriege“ wohl sein könnten. Und wenn man 20 Jahre nur über ein einzelnes Wort fantasiert, dann kann da viel bei rauskommen (vor allem viel Unsinn).
Und erst eine ganze Weile nachdem ich „The Clone Wars“ gesehen habe fiel mir irgendwann auf „oh, das sind also die Klonkriege. Langweilig“
Edit:
Lass Dich nicht abhalten. Wenn ich hier eins gelernt habe, dann das Abschweifungen zu den besten Ergebnissen führen können. Ich verweise z.B. voller Ehrfurcht auf diesen Thread, wo Screenshots von einem fiesen Aufbauspiel zu sehr coolen „Real World Architektur“ Bildern und Artikeln geführt haben.
Sehr geil! Und dann noch von meiner Alma Mater, Uni Münster! Zu meiner Zeit haben wir aber noch keine Twitter-Accounts aufs Deckblatt gedruckt…
Lektüre muss bis zum Wochenende warten. Aber ich glaube wenn ich Deinen Post und auch die Beiträge von Eike und den anderen hier verstehe, dann kann man sich auf folgendes einigen:
- Handlung via Cutscenes => gefährlich, weil Abklatsch des Mediums Film
- Handlung via Textboxen => gefährlich, weil Abklatsch des Mediums Buch
- Handlung jenseits dieser beiden Krücken „In Game“ => „Großartig“
In Ihren Besten Momenten schaffen es Spiele, Story jenseits dieser beiden Krücken zu erzählen. Einfach weil es ein eigenes Medium mit eigenen Möglichkeiten ist.
Was nicht heißt, dass sowohl CutScenes als auch Textboxen nicht ihre Berechtigung haben. (Disco Elysium, ich meine Dich). Diese Montage hier beschreibt das übrigens ziemlich gut. Und ist gleichzeitig der bestbewerteste Post im ganzen Forum. Was sowohl den Poster als auch die Forum-Mitglieder ehrt
(Sorry für den triple Posting-Spam. Bin gelegentlich im Batch-Modus aktiv)
Erstmal willkommen! Ich glaube mit deiner Spiele- und Rechner-Historie (ab C64) passt du hier gut hin
Tomb Raider: Ging mir genauso. Ich konnte zwar die Kritik an den Spielen z.B. in 4players nachvollziehen (kurz: Uncharted sei besser, und wenn man einen Shooter will soll man einen Shooter spielen), aber für mich hat das gepasst. (Keine PS=>kein Uncharted, keine Zeit für 200 Stunden Multiplayer-Shooter=>Tomb Raider genau die richtige Dosis um den persönlichen Shooter Bedarf zu decken).
Aber was schon richtig ist, und was mir erst in diesem Thread hier klargeworden ist: am Anfang von Tomb Raider wird sehr schön die Story erzählt, wie schwer sich Lara damit tut, ein Reh zu töten. Das macht sie, um nicht zu verhungern und nur sehr widerwillig.
Keine zwei GamePlay Stunden später ballert man dann mit einem Sturmgewehr dutzende Menschen nieder.
Das passt ehrlicherweise nicht zusammen. Und eigentlich ein Beispiel für den Kritikpunkt von Eike, nämlich das es doof ist wenn Gameplay und Story nicht zusammenpassen.
Trotzdem mich das damals kein bisschen gestört. Warum?
Weil die zentrale Geschichte nicht auf der Charakterentwicklung (das ist nur so nebenbei) lag, sondern auf den mystischen und finsteren Machenschaften des Antagonisten.
Tomb Raider (die neueren Teile) ist ansich so ein gutes Spiel, mit jeder Menge Mechaniken um daraus ein tolles Schatzsucher oder Archäologiespiel zu machen.
Das Klettern macht spass, die Open World ist einigermaßen verschachtelt, sodass man auch suchen muss, es gibt Sprachen, es gibt Physikrätsel.
Hier macht für mich die Story das Spiel echt kaputt.
Anstatt mich aufs Schatzsuchen zu konzentrieren, muss ich alle minutenlang mit irgendwelchen Gegnerwellen kämpfen.
Ich habe das Spiel dennoch sehr weit gespielt, eben WEIL es auch mechanisch so gut ist.
Meiner Meinung nach das viel bessere Spiel als Uncharted, dass aber bei der Inszenierung und den Schauplätzen die Nase vorn hat.
Ah, Du warst Das mit dem schönen „Massenmörder“ Post. Wollte ich erst zitieren, aber beim zurückscrollen kommt immer plötzlich ein Wendler-Pic ins Bild. Und dann lasse ich intuitiv angewiedert die Maus los…
ja, ich kann sowas echt nimmer sehen.
Nicht, dass ich nicht gerne Massenmörder spiele, aber dann sollen sie bitte auch im Rest des Spiels auch so dargestellt werden.
Deshalb mag ich einen Kratos aus God of War, einen Trevor in GTA oder den Agent 47 in Hitman.
Da passt das erzählte wie die Faust aufs Auge
Der letzte Teil von Tomb Raider war aber wirklich nicht gut, oder?!
Ich habe nur unter sehr starken Schmerzen die Zwischensequenzen nicht übersprungen, davon tut mir heute noch alles weh.
Uncharted ein Traum. Vor allem der letzte Teil, also der vorletzte (der vierte) nicht der allerletzte. Obwohl der auch.
Stimmt schon, der letzte Shadow of the Tomb Raider war der schwächste. Dieses viele gesammle - furchtbar. Die Rückblenden in die Kindheit fand ich aber schon schick. Mit Klein-Lara durchs Anwesen klettern war cool.
Uncharted 4 fand ich wunderbar gradlinig inszeniert. Wie bei einem Bond. Von Schauplatz zu Schauplatz hetzen, dazu ein bisschen ballern und rätseln und fertig ist der Blockbuster. Hat mich echt gut unterhalten.