Sensible Soccer vs Kick Off

Der große Sensible Soccer versus Kick Off-Thread

Manchmal geschehen eben doch noch Wunder: 96-Fan Gunnar Lott, alias “Kaliban” und selbsterklärter „Xabi Alonso verbaler Kommunikation“, vor allem aber Bekannt als Betreiber des berüchtigten Fußballblogs Niemals Allein und zahlreicher Saisonvorschauen in diversen 11 Freunde-Bundesligasonderheften, hat endlich, nach sage und schreibe 395 Folgen, dem besten Spiel aller Zeiten eine eigene Folge gewidmet:

https://www.stayforever.de/2023/11/sensible-soccer-sf-138/

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es ist aber nur das 2. beste Fussballspiel nach Kickoff, dem Dark Souls der Fussballspiele, bei dem der Ball nicht am Spieler klebt.

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Ich glaube, die Diskussion hatten wir schon mal, @echtschlecht165 :smiley: Wahrscheinlich für immer verschollen im dahingeschiedenen LGS-Forum (dessen Sicherheitkopie in @sofakissen s modrigem Keller auf einer Festplatte vor sich hinrottet (Skandalös!)).

Kick Off hatte von 1989 bis 1992 durchaus eine Existenzberechtigung, weil es schlichtweg nix anderes auf dem Amiga gab, heutzutage aber ist Kick Off nur noch Masochisten oder ewiggestrigen Dino-Dino-Ultras zu empfehlen. Ich kaufe auch bis heute Dino Dini die Prämisse nicht ab, dass man in einer Simulation erst einmal das Simulierte - Dribbeln; Ball annehmen, dass er nicht vom Fuß abspringt; ordentlich dosierte Flanken und Steilpässe schlagen/spielen; Stellungsspiel etc. etc. - von Grund auf und mit derselben Akribie wie in der Realität selbst erlernen muss. Meine Vorstellung von Computerspielen (und auch von Simulationen) ist grundsätzlich, dass ich mich in jemanden hereinversetze, der bereits Fußballspielen KANN (oder einen Tornado fliegen, um mal ein anderes Genre zu nennen).

Dino Dini und Kick Off verlangen aber von mir, dass ich von der Pike auf erst einmal das Fußballspiel AN SICH erlernen muss und selbst mit einer Weltklassemannschaft als 7-Jähriger in der F-Jugend anfange um dann vielleicht nach ein paar Monaten ein halbwegs gutes Passspiel hinlegen kann. Das ist doch hochgradig albern - in der selben Zeit hätte ich ja auch gleich Profifußballer werden oder bei der Luftwaffe anheuern können. Dazu bräuchte ich ja keinen Computer und in der Hinsicht ist Kick Off ja noch weitaus schlimmer als diese Souls-Spiele, denn hier kann der olle Ritter/Zweg/Zauberheini ja bereits seine Hellebarde/Morgenstern/Zauberstab/Reichsapfel (oder was auch immer solche Mittelalterdeppen so gerade mit sich rumtragen) schwingen OHNE vorher ein dreijähriges Rittertrainingslager mitsamt Krafttraining durchgemacht zu haben.

Und da ich obendrein, wie in der Realität, immer ein sehr schlichter (manche würden einfach sagen, schlechter) Spieler war, haben sich meine Kick Off/Kick Off 2-Partien stets auf stumpfes Kick-and-Rush-Nachvorne-Gebolze-vorne-steht-ja-noch-Ole-Gunnar-Solskjær (@christianschiffer und alle Bayernfans erinnern sich …) und Gegrätsche ditto beschränkt. So wie es damals die halbe englische Premier League/1st Division, norddeutsche Kreisligamannschaften und rustikalere Nationen wie Norwegen und Schottland ja schon immer praktiziert haben. Bei Kick Off war diese Taktik noch ein voller Erfolg, bei Kick Off 2 war das dann schon ein bisschen schwieriger (den Tor-von-der-Mittellinie-Trick hatte ich irgendwann allerdings auch mal verinnerlicht).

Bei Sensible Soccer spielt man dagegen eine Mannschaft, die bereits Fußball beherrscht und deren Einzelspieler sich in punkto Fähigkeiten und Eigenschaften tatsächlich unterscheiden (in den späteren Versionen ist das markanter als in der Urfassung). Da macht es einen Unterschied ob ich den SV Meppen oder Inter Mailand spiele und mir gelangen schon nach ein paar wenigen Partien schicke Spielzüge (die rustikale Variante funktioniert auch hier, allerdings habe ich hier die Wahl OHNE monatelanges Training investieren zu müssen).

In Kick Off spielen sich alle Mannschaften und alle Spieler mehr oder weniger gleich und es hängt ALLEIN von DEINEN Fähigkeiten ab, ob du einfach nach Gutsherrenart die Pille stumpf in den gegnerischen Strafraum drischst und alles wegsäbelst was nicht bei drei auf den Bäumen ist oder ausgefeiltes Tiki-Taka spielst. Die besseren Mannschaften rennen ein wenig schneller, aber dribbel-, pass- und ballstopptechnisch (ballannehmen und weiterpassen bei Kick Off - die beschissenste und unintuitivste Steuerungsmethode allerzeiten!) macht es überhaupt keinen Unterschied ob man Maradona oder Karl Heinz Förster über den Rasen lenkt. Es soll ja auch Leute geben, die bei Pro Evolution Soccer oder FIFA ALLE Hilfen ausstellen und dieses „Alle-Mannschaften-und-Spieler-gleiche-Stats-Dings“ aktivieren (habe ich nie ausprobiert, ich glaub nicht mal die E-Sports-Leute spielen das so), das entspricht wahrscheinlich dem Kick Off-Erlebnis.

Für Dino Dini und den absoluten Simulationspuristen, die gerne ihre gesamte Freizeit damit verbringen ihre Ballannahmetechnik bei Kick Off zu verfeinern ist letzteres die reinste Wonne. Alle anderen, die gerne Fußball spielen und nicht erst durch harte Arbeit erst erlernen möchten, die einen Unterschied zwischen einzelnen Mannschaften spüren möchten und sich daran erfreuen, dass einzelne Spieler sich wirklich unterscheiden, spielen Sensible Soccer.

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Ich kann lediglich aus meiner Jugend berichten, wo das beste Fußballspiel das war, welches vorlag. Und das war eine blaue 3,5" Diskette mit der liebevoll aufgebrachten Beschriftung Kick Off. Unbenommen dessen habe ich es kaum beherrscht und Spaß war irgendwie was anderes.

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Ich habe nichts zu dem eigentlichen Thema beizutragen, möchte aber die Gelegenheit nutzen, diesen Satz hervorzuheben. Ich fühle das schon seit Jahren. Jetzt hat es endlich mal jmd verständlich aus formuliert. Ich nenne es: Das AirBaeron Equilibrium

Danke dafür

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Zuallererst bin ich mal froh, dass ich dich zu diesem langen text provozieren konnte :grinning:

Lange Airbäronsche ergüsse gehören zu Lgs/wasted wie memebattles.

Dann komme ich grad drauf, dass ich wahrscheinlich seit jeher bei computerspielen eher der masochist bin.

Auch über top spin 4 haben wir schon mal ausgiebig diskutiert. Und so sehr ich es liebe, ist für mich tie break das no1 tennis spiel.
(Das kennst du bestimmt auch).
Bei tie break muss man die schläge richtig timen, man kann vor und rückhand verwechseln usw. Während topspin4 zwar ein „TV-Tennis feeling“ vermittelt, das seinesgleichen sucht, aber am ende, wenn man skill aufbaut, nur noch „momentum the game“ ist.

Ich frickel mich halt gerne in games rein, weshalb dann die kickoffs und tie Breaks dieser welt mich mehr fesselten als die cineastischen gegenspieler.

Diese tendenz zeichnete sich augenscheinlich schon sehr früh bei mir aus. :grinning:

Apropos: ich spiele auch lieber workers and ressources als cities skyline.
@christianschiffer ich habe es nach ca 1,5 jahren wieder ausgegraben und es wird stetig weiterentwickelt und wird immer besser.

Im realistic mode musst du jetzt sogar die abrisse planen und mit baumaschinen, manpower und zeit bewerkstelligen. Und auch den bauschutt musst du wegschaffen, deponieren oder recyclen
So kann man nicht einfach in pause gehen und das verplante stromnetz umbauen um dann wieder entspannt weiterzumachen.

Planung ist alles. Ich liebe es.
Bestes aufbauspiel-citybuilder ever.

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Es ist bei mir immer noch auf der Wunschliste, die gar nichtmal so ausladend ist, also eine kleine Ehre für jedes Spiel, welches drauf sein darf. :smile:

Doch zum Kauf hat es bisher nie gereicht. Schande über mich.
Boah ich hätte schon Bock mich in den Hoch-/Mittel-/Niederspannungsnetzen inkl. Umspann-/Trafostationen usw. zu verwirklichen. Ich hoffe doch, dass das alles so drin ist?!

Wäre so ähnlich seltsam wie die Landwirte die den LaWi-Simulator nach dem Feierabend zocken, nicht ganz, aber doch so ein bisschen. :grimacing:

Ja, ich habe Tie Break gespielt - das war dieses Ding aus Vogelperspektive mit der merkwürdigen Steuerung (Schlag vorher mit dem Joystick timen und ohne Feuerknopf?) und dem typischen Comiclook von Starbyte. Tie Break erinnerte stark an den Arcadeautomaten Passing Shot von Sega, wahrscheinlich haben die sich das abgeguckt. Als Great Courts 2 rauskam war es aber vorbei mit Tie Break und die Parallelen zu Kick Off und Sensible Soccer sind ersichtlich: letzteres war zugänglicher und das drumherum war schöner. Das beste Konsolentennis aus der Zeit ist allerdings Final Match Tennis, das kam aber leider nur für die PC Engine und ich habe es erst Jahre später spielen können.
Du hast aber Recht - ich bin eher der Typ, der Björn Borgs Fila-Stirnband möglichst orginal umgesetzt haben möchte während mir das Gameplay herzlich egal ist, solange es sich nicht penetrant aufdrängt. Im Gegensatz zu dir sehe ich Top Spin allerdings eher als den Tie Break-Nachfolger und Virtua Tennis als die casualiserte Gegenvariante . Besonders Top Spin 3 hatte diese fürchterlich unintuitive Steuerung wo man vor dem eigentlichen Schlag schon die komplette Schlagbewegung ausführen mußte. Insofern war das dichter dran an Tie Break während man bei Virtua Tennis ja einfach schon immer draufkloppen und den Ball wegballern konnte. Und darauf kommt es ja letztendlich an beim Tennis - aufs Ballern! Das konnte man bei Top Spin 4 dann wieder ohne nervige Steuerung.
Ich bin aber generell kein Fan davon, dass man mit dem Joystick alle Bewegungen komplett nachahmen muß und meistens ist das unnötig und zu gewollt - außer vielleicht die Joystickbewegung beim Nachladen im Biathlonwettkampf bei Winter Games! Die war super und intuitiv umgesetzt.

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Das beste Tennisspiel war jenes, in dem man gar nicht erst aktiv spielen musste. Punkt.

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Ohne Quatsch: Kein anderes C64-Spiel habe ich so viele Stunden gespielt.

Fun Fact: Ich kannte den Franzosen „Guy Forget“ nicht, sprach es Englisch aus und dachte, es wäre ein Gag vom Programmierer, weil er einen Namen vergaß.

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