Du bist @bonito@troet.cafe, weil der Nutzername sich aus dem eigentlichen Nutzernamen und der Instanz zusammensetzt, auf der du dich angemeldet hast.
Der Vergleich mit einer e-Mail Adresse ist ganz gut. Du hast einen Benutzernamen und dann den Provider mustermann@gmx.de. Und ähnlich wie bei der e-Mail Adresse kannst du auch bei Mastodon User:innen auf anderen Instanzen schreiben, folgen usw. So wie GMX-Kund:innen nicht nur andere GMX-Kund:innen kontaktieren können, sondern auch Gmails, Hotmails, usw. usf.
Beim Mastodon-Namen steht eben vor deinem Nickname vorne noch ein @-Zeichen, so wie bei Twitter auch. Bei Twitter würdest du nur @bonito heißen (gibt ja, vereinfach gesagt, nur einen Server) und bei Mastodon eben jetzt @bonito@troet.cafe.
Welche App du nutzt, musst du dir aussuchen, aber Tusky ist sehr beliebt. Nutze ich z.B. auch. Und was dort passiert ist:
Du kannst dir klassich einen eigenen Feed zusammenstellen, indem du Leuten folgst, die du interessant findest. Dort (auf der Startseite in deiner App, bzw. dem Haus-Symbol) siehst du dann eben das, was die Leute, denen du folgst, tröten.
Ebenfalls klassisch hast du die Notifications, also wenn dir jemand folgt, dich erwähnt usw. bekommst du eine Mitteilung (das ist das Glockensymbol).
Dann hast du den Punkt Local (die zwei Figuren). Und hier wird interssant, was du für eine Instanz gewählt hast, denn hier siehst du alles, was Leute posten, die auf der gleichen Instanz sind. Das ist insofern cool, als dass du z.B. eine Instanz aussuchen könntest, die den Schwerpunkt „Wien“ hat oder „Game Art“ oder so was, das heißt die Leute dort werden entsprechend öfter mal über Dinge reden, die in Wien abgehen oder coole Artworks posten.
Letzter Punkt ist Global (Weltkugel) und hier siehst du im Sekundentakt zig Tröts aus aller Welt aus allen (?) Instanzen. Also eigentlich nur so zu gebrauchen wie der „Zufälliger Artikel“-Button bei Wikipedia.
Wenn ich irgendwo falsch liege, möge mich ein:e alteingesessene:r Mastodon User:in korrigieren.
Und was richtig gut ist und deshalb meiner Meinung Twitter deutlich überlegen: es ist alles chronologisch geordnet, statt dass dir ein Alghorithmus aufzwungen wird, der glaubt zu wissen was du interessant findest bzw. eigentlich weiß, wie er dich möglichst lange auf der App halten kann. Hier ist es wie „früher“ schön sortiert und nicht nach Anzahl der Retweets, Erwähnungen und anderen komischen Parametern.
Hm, wenn ich das richtig verstehe, sind die Server dann ja wirklich auch ganz gute Möglichkeiten, lokale oder themenbezogene Communities aufzubauen. Und selbst eine geringe Größe ist kein Hindernis. Aber was, wenn man sich mehr als einer Community zugehörig fühlt? Habt ihr schon mal Erfahrungen gemacht, den Account auf einen anderen Server umzuziehen? Wie weit ist mastodon da mittlerweile, die Weiterleitungen zu automatisieren? Und ob das eine gute Idee wäre, den eigenen account auf verschiedene Server zu verteilen? Also @bonito@multiple?
Andererseits ist so ein algorithmus ja auch eine Hilfe, weil automatisch Inhalte nach Relevanz sortiert werden. Wenn ich heute die Gelegenheit hätte, ein soziales Medium zu bauen, würde ich die Gelegenheit einbauen, den Standard Algorithmus zu modifizieren und diesen gleichzeitig mit einer selbstdefinierten Menge an persönlichen Daten zu füllen. Die Angabe eines Lgbtq Statuses zum Beispiel ist ja für die eine Privatsache, der andere wünscht sich vielleicht geradezu Informationen und sogar Werbung dazu. Auf die Weise wäre dann sogar sichergestellt, dass die entsprechende Werbung wirklich erwünscht wäre.
Vielleicht könnte man sogar einen Marktplatz für Algorithmen einrichten, wo man sich seinen eigenen Account ‚tunen‘ und seine Algorithmen wie pokemons züchten könnte ('das Unzunzunz plugin war mal ein reiner Techno-Algorithmus, aber ich habe ihm zusätzlich meine elektrojazz Präferenzen beigebracht).
Ach Mensch, da wäre so viel möglich, oder…?
Herr Schiffer ist auch an Bord, wie ich heute gesehen habe!
Ich bin immer noch dabei, habe aber vor ein paar Monaten aus Gründen der Dezentralisierung die Instanz gewechselt. Vorher @strapinski@mastodon.social und jetzt @strapinski@digitalcourage.social
Überhaupt habe ich heute einige Menschen dort gefunden, denen ich sehr gerne folge (z.B. Rainer Sigl) und muss sagen: es wird besser und besser dort!
Ich wollte mir das mal anschauen und scheitere an Gifs, einer Kulturtechnik, die maßgeblich für den nötigen Serotoninpegel bei überhitzten Diskussionen auf SM-Plattformen verantwortlich ist. Sozusagen ein Grundbedürfnis, wie Wasser, Dach über dem Kopf und Impfung.
Wer meinen langen Leidensweg hin zum GIF mitverfolgen möchte, kann mir aber gerne folgen.
Als ausschließlich passiver Nutzer finde ich, dass Mastodon weniger verwirrend und übersichtlicher als Twitter ist. Aber wahrscheinlich liegt’s an mir …