Hier geht’s zur Abstimmung für die Wahl des Brokers fürs Community-Depot.
Beschweren wir uns jetzt ueber die Aussprache von englischen Firmen?
=P
https://dict.leo.org/englisch-deutsch/frontier
[fron + deutsches tier] ;-), nicht [frontscha].
Nein tun wir nicht, dafür gibt es genug andere Podcasts mit blütenweißer Ausspracheweste.
Verdammt ich kannte das alles noch nicht und einfache Menschen wie ich müssen Tränen lachen! Omg war das gut… danke.
Achso, hier speziell für @christianschiffer
Themenwechsel: Chapeau Jagoda! Ich hatte auf das Aktienthema nicht so richtig Lust. Aber das Thema Blizzard anzusprechen ist richtig gut und wichtig und du hast das genau mit der Wut besprochen, die dieses Thema verdient! Und anstatt jetzt hier seitenweise Beifall zu klatschen, stelle ich einfach die Forderung in den Raum, dass ein Community Depot nach ethischen Richtlinien investieren muss. Hätte mir das vor dieser Podcast Folge jemand gesagt, hätte ich Ethik in diesem Bereich vermutlich irgendwo in den Inhalten der Spiele gesucht (keine Nazi-Spiel Aktien kaufen und p2w Anbieter vermeiden), aber nach diesem Aufschlag ist doch klar, wohin die Reise gehen muss. Keine Aktien von Arschloch-Konzernen kaufen, die ihre Mitarbeiter*innen nachhaltig wie Dreck behandeln! Das Wasted Depot muss sauber bleiben!
Und Christian Schiffer, du bist n Guter, das merkt man schon an deinen Feststellungen zu Betriebsräten und Arbeitsbedingungen, aber da merkste mal, wie Geld kaputt macht.
Ich dachte ja immer es heißt DohGeeh coin. Danke für die Info!
Du weisst aber auch, dass du mit dem Kauf einer Aktie maximal indirekt das Unternehmen selber unterstützt?
Halte da nicht viel von. Die ganzen ESG Etf/Fonds sind auch fragwuerdig in ihrem Sinn.
Das Thema an sich ist natürlich extrem wichtig. Wuerde das nur nicht mit Aktien vermischen.
Ne weiß ich nicht. Ich hab nicht viel Ahnung davon, aber wenn Du ne Aktie kaufst, steigt der Wert und Du hoffst, dass der Wert steigt, oder nicht? Und das ist für das Aktienunternehmen gut, oder nicht? Also wieso unterstütze ich das Unternehmen nicht, bzw. was ist da fragwürdig? Das ist jetzt keine rhetorische Frage, ich weiß es wirklich nicht.
Vielleicht reicht das fuer ein Grundverstaendnis
Bedenke auch, das wir, selbst waeren wir hier hundert Leute, den Kurs null beeinflussen koennen.
ESG Etfs/Fonds halte ich fuer arges Greenwashing. Auch definiert das jeder Herausgeber selber/anders. Alles irgendwie nur so semi sinnvoll.
Hm. Da steht ‚Ein guter Aktienkurs ist in vielen Fällen mit einer guten Reputation gleichzustellen.‘ Der Begriff der Reputation beinhaltet ja grundsätzlich schon ethische Komponenten, auch wenn man die aus gewinnrationalen Gründen sicher rausdefinieren kann. Insofern widerspricht das doch nicht der Annahme, dass ein Aktienkauf auch ethischen Gesichtspunkten unterliegt.
Ich kann auch dem Argument nicht folgen, dass ein kleines Depot ohnehin nicht den Kurs ändern kann. So gesehen könntest du ja von jedem unethischen Handeln profitieren, weil du ja eh nichts änderst. Damit würdest du Dich aber selbst zum Teil des unethischen Handelns machen, also unethisch handeln. Fände ich nicht richtig.
Schön, dass Ihr Frontier Developments als Thema nach der ersten Folge noch einmal aufgegriffen habt. In der Tat hatte (?) gerade Elite: Dangerous seit Dezember 2014 (!) eine sehr engagierte Spielerbasis, die allerdings seit dem zunächst kostenpflichtigen Horizons Update im August 2015 nun auch schon sehr lange auf den nächsten größeren Schritt in der Entwicklung dieses MMORPG gewartet hat.
Zwar gab es zwischenzeitlich auch immer wieder kleinere kostenfreie Updates mit neuen - teilweise echt schicken - Schiffen und neuem - teilweise unnötig verkomplizierenden - Gameplay, die genretypisch aber auch immer darauf ausgelegt waren, die Leute möglichst lange im Spiel zu beschäftigen und ihnen über die Zeit hinweg vergleichsweise teuere Mikro-DLCs wie Schiffsanstriche, Schiffsanbauten und allen möglichen anderen Zierrat zu verkaufen - ein Modell dass Frontier meines Wissens nach übrigens auch bei anderen Titeln wie Jurassic World Evolution fährt. Viel Energie haben sie da meiner Beobachtung nach allerdings auch nie reingesteckt wobei man aber immer auch dazu sagen muss, dass Elite: Dangerous nach dem Kauf des Basispakets an sich immer kostenfrei zu spielen war und auch zu keinem Zeitpunkt Pay-to-Win-Anteile hatte.
Auf der anderen Seite sollte Odyssey dann aber nun im Mai 2021 halt eben auch das nächste richtig große Ding werden, das Elite: Dangerous vom Gameplay her mindestens auf eine Stufe mit Star Citizen heben und dabei mit ein paar grafischen Abstrichen auch noch sauber funktionieren sollte. Und genau dies war auch für mich - aktiver Spieler bis Ende 2017 - immer das zentrale Merkmal, das Elite: Dangerous von seinem gar nicht so heimlichen Konkurrenten abgehoben hat: Es war immer etwas sperriger, sah nicht so gut aus und war insgesamt vor allem ein zahlengetriebenes Grinding Game in das man jede Menge Lebenszeit versenken konnte (schnüff). Aber: Es funktionierte!
Insofern ist die massive Enttäuschung unter den Käufern von Odyssey für mich auch nicht allzu verwunderlich, da Frontier hier auch aus meiner Sicht einfach nicht abgeliefert hat. Ein massiver Vertrauensverlust… der nun auch einen langen Schatten auf die aktiven Spielerzahlen werfen wird. Viele Menschen werden Elite: Dangerous nun wohl endgültig den Rücken kehren, was sich wiederum - wie auch die Anteilseigner bemerkt haben - auf den Verkauf von Mikro-DLCs niederschlagen dürfte. Mit anderen Worten: Mit Odyssey haben Frontier Developments dieses Jahr vermutlich ihr ertragsstärkstes Zugpferd getötet und da sie mit Jurassic World Evolution und ihren anderen Titeln nie einen vergleichbaren Erfolg hatten brauchen sie mit Jurassic World Evolution 2 nun mindestens ein echt großen Hit mit ertragsstarken Monetarisierungsanteilen.
Weitere Gedanken:
Paradox Interactive: Bin ich ganz bei Euch. Authentizität und eine klare Kommunikation stoßen bei mir auf Sympathie. Insofern hoffe ich sehr, dass sich diese Art für sie auf lange Sicht unter all den Dampfplauderern da draußen auch für sie auszahlt und von den Aktionären auch mit entsprechendem Vertrauen belohnt wird.
Activision Blizzard: Ein offenkundig für Euch schwerer aber eben auch sehr wichtiger Teil dieser Ausgabe gerade weil die Bedeutung von Firmenkulturen und speziell von toxischen Firmenkulturen mit Blick auf die persönliche Gesundheit der Angestellten aber auch für die wirtschaftliche Gesundheit der Unternehmen noch immer viel zu wenig im (Spiele-) journalismus thematisiert wird. Auch wenn Kotaku und Bloomberg - namentlich in Person von Jason Schreier - das Thema verstärkt behandelt haben fehlt es hier immer noch an Betrachtung und vor allem an Reaktionen aus der Öffentlichkeit. Hoffen wir, dass die von Bobby Kotick mindestens ignorierte Kultur nun auch für ihn entsprechende Konsequenzen nach sich zieht - und sei es initial in einem sinkenden Aktienkurs.
Das ganze Aktiengame an sich: Bleibe mit Euch weiter dran, stehe aber nach Eurer Vorstellung von Brokern weiterhin noch mit einem „Okayyy… alles doch etwas kompliziert… könnte sich aber auszahlen, wenn ich es mal zumindest halbwegs verstanden habe“ davor. In diesem Sinne: Bin gespannt, wie es weiter geht!
Das ist alles nicht gross kompliziert. Bei Fragen, nur raus damit.
———
Zur Ethik werde ich mich nicht weiter aeussern. Das liegt am Ende des Tages immer am Betrachter selbst - ist zu subjektiv. Da koennte man unendlich debattieren.
@Jagoda beziehst du dich mit den durchschnittlich 15 Jahre die ein Arbeiter bei Nintendo arbeitet auf Nintendo USA oder Japan? Wenn du dich da auf Japan beziehst, muss ich dich widersprechen, da die Arbeitskultur und das Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Firma zum Unternehmen extrem anders ist. In der dortigen Kultur (auch z.B. in Südkorea, die stark von Japan geprägt wurde) zählt jemand, der die Firma verlässt als Verräter an die Familie und eine andere Firma hat entsprechend erstmal großes Misstrauen gegenüber einer Person die eine Firma verlassen hat.
Hmmm @Adrian ich meine ich hätte das in dem jährlich herausgegebenen Firmenbooklet von Nintendo gelesen, der sich vermutlich auf Nintendo Worldwide bezog. Aber dafür würde ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen.
Glaube auch, dass Nintendo nicht gerade für „galeerige Arbeitsbedingungen“ bekannt ist, so wie Christian es mal formuliert hatte. Denke, das dürfte unbestritten sein? Sie sind von ihrer Struktur als Familienunternehmen natürlich auch an Mitarbeiterbindung interessiert und haben natürlich als Spielzeughersteller einen ganz anderen Ruf zu verlieren.
Darum, mag sein, dass das der japanischen Kultur entspricht, da kenne ich mich nicht gut genug aus, aber glaube es stimmt dennoch, dass ihre geringe Fluktuation ein Ausdruck einer halbwegs gesunden Firmenkultur ist und ein gut geschmierter Motor (Synergien) eben für Qualität sorgen kann. Siehe Paradox, die sogar als 1. Grund ihrer buggy Entwicklungen das Teamgefüge angegeben haben.
Dafür wirklich danke! Das Thema liegt mir in der Tat sehr am Herzen und war mir nicht sicher, ob ich da zu emotional geworden bin. Es ja nun wirklich nicht „nur“ um schlechte Arbeitsbedingungen geht, sondern ganz konkret um zerstörerische, inhärente Mitarbeiterstrukturen, die das Arbeiten aller Nicht-Männer in ganz besonderer Weise betreffen und das etwas ist, dass sich fast durch die gesamte Gaming- und Techbranche zieht.
Eure Diskussion um ESG habe ich jetzt verfolgt und ich kann leider Gottes beide Argumente verstehen und nachvollziehen. Ich selbst investiere überhaupt nur in Aktien und ETF’s, weil ich weiß, dass meine paar Kröten keinen, also wirklich überhaupt gar keinen Einfluss auf irgendetwas haben. Völlig irrelevant.
Andererseits gibt es dort eine Gefühlsebene, die mir sagt, nein, bei Heckler&Koch steigst du jetzt nicht ein, Erdöl und deren Machenschaften möchtest du auch nicht fördern und auch Activision steht nicht zur Debatte. Wenn ich versuchen würde, das auf argumentativ-logischer Ebene herzuleiten, würde ich sehr wahrscheinlich scheitern. Ich müsste vermutlich früher oder später zu der Erkenntnis gelangen, dass ich entweder gar nicht in Aktien investieren darf (womit ich genau niemandem einen Gefallen tue, NIEMANDEM, ich schade einfach nur mir selbst und aus diesem idealistischen Alter bin ich raus. Ich trage Verantwortung, dieses Denken kann ich mir nicht mehr leisten) ODER in alles und jeden investieren könnte und da käme dann auch der nette Tellerminenhersteller von Nebenan in Frage.
Das ist das schwierige an Ethik. Sie lässt sich im Grunde auf eine ästhetische Dimension reduzieren, also nichts anderes als eine „Geschmacksfrage“, bei der es sich bekanntlich auch schwer streiten lässt.
Sein Geld ausschließlich in ESG Fonds und ETFs zu stecken finde daher vollkommen legitim. Abgesehen davon, performen davon einige extrem gut, weil sie eben tendenziell nachhaltiger wirtschaften und auf Zukunftstechnologien setzen, aber ich kann auch verstehen, wenn man sagt, es spiele ja eh keine Rolle. Weil es das im Grunde kaum tut.
Es geht ums eigene Empfinden. Mein Verständnis endet bei Activision, aber zB nicht bei Paradox. Da gibt diese willkürlich-intuitive Linie, die ich ziehen muss, um gut schlafen zu können, oder eben nicht.
Was ich meine ist, dass man als Angesteller schwer einen neuen Job findet, weil man eben gekündigt hat. Das hat nichts mit Nintendo zu tun, sondern ist kulturell verankert (gibt natürlich Ausnahmen )
Du kannst in der japanischen version von Activision als Frau arbeiten und kündigen und dich wird kaum eine andere Firma einstellen, weil aus ihrer Sicht hast du die vorherige Firma verraten.
Ich meine übrigens nicht, dass Nintendo ein Familienunternehmen ist, sondern dass in japan im Allgemeinen die Firma die Familie ist (vielleicht ist Nintendo da auch die Ausnahme). Dass alles so geschmiert läuft, kann ja auch am enormen Leistungsdruck stecken den man in Japan (generell im asiatischen Raum) ausgesetzt ist.
@Adrian Ich weiß wirklich nicht, was das an meiner Kernaussage ändern soll.
Aber bitte:
Die tägliche Arbeitszeit der Mitarbeiter bei Nintendo in Japan beträgt sieben Stunden und 45 Minuten, inklusive einer Stunde Pause. Die Mitarbeiter des Hauptbüros beginnen gegen 8:45 Uhr mit ihrer Arbeit, während die Entwickler etwa gegen 9.30 Uhr anfangen. Der Hauptsitz von Nintendo befindet sich in Kyoto, es gibt jedoch auch ein Büro in Tokio.
Zudem, von den insgesamt 6500 Mitarbeiter*innen (Activision hat nebenbei 9500 und vertreibt keine eigene Konsole) arbeiten 2000 in Japan. Von 1000 weiß ich, dass sie in D arbeiten, weil das die größte Spielefirma ist, die D vorzuweisen hat. Wie viele Amerika (NOA) zuteilen lassen, konnte meine 5 Minuten Recherche nicht hervorbringen.