Game Two auf YouTube
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Sowas in pure Motivation umwandeln. Das muss abprallen wie ein Flummi und macht nur stärker. Problem ist, dass das wahrscheinlich eine wertlose Einschätzung ist, da aus männlicher Sicht gesprochen.
Nur dann dürften wir hier halt nur mitlesen und müssten die Finger still halten.
Finde das ganz schwierig, weil mich solche Kommentare wirklich positiv aggressiv machen. Ich versuche mich dabei in eine kompetente, selbstbewusste Person hineinzuversetzen. Mehr kann ich nicht tun. Außer schweigen.
Ich bin mittlerweile sehr sehr großer Fan davon geworden den Mund aufzumachen und die Leute ordentlich zurecht zu weisen. Man kann natürlich nicht wegen jedem Kommentar die Fassung verlieren aber wenn eine Grenze überschritten wird halte ich das einfach für die angemessene Reaktion. Wenn man alles an sich abprallen lässt führt das meiner Erfahrung nach entweder dazu, dass sich die Person dem Problem nicht bewusst wird oder schlimmer: die Provokation wird hartnäckiger. Soll nicht heißen, dass es nicht auch Typen gibt, die sich freuen wenn sie dich so richtig auf die Palme gebracht haben und dich noch hysterisch nennen können. Die Degradierung durch irgendeinen Typen hat mich auch selten stärker gemacht sondern nur wütender.
Weiß natürlich, dass du das nur lieb gemeint hast aber hier geht’s ja schließlich darum Erfahrungen zu teilen.
Manchmal braucht es Reaktionen wie diese bis jemand checkt, dass eine Grenze überschritten ist:
Das war nicht lieb gemeint. Aber blöd ausgedrückt von mir. Abprallen passt nicht bzw. war missverständlich, wenn damit keine Gegenwehr verstanden wurde. Sorry. Solch dummen Kommentare, wie von Michi Z, haben genau diese von dir als Beispiel aufgeführte Reaktion verdient. Das ist aggressiv und selbstbewusst.
Wenn du mit Abprallen natürlich meinst, dass der Flummi wieder mit Wucht zurück fliegt dann: ja zum Flummi!
Das hat mich jetzt doch anscheinend über Nacht beschäftig. Hier was beim „An die eigene Nase fassen“ herauskam.
Fußnoten am Ende mit Sternchen.
Exhibit A:
Natscha Becker von der Gamestar. Mein Gedanke als ich erstmalig ein News Video von ihr gesehen habe (vor einigen Wochen erst): die sieht zu gut aus, um tatsächlich selbst zu spielen(*). Außerdem bewegt sie sich zu „professionell“ vor der Kamera (**). Die ist bestimmt eine professionelle freiberufliche Video-Präsentatorin die man sich für beliebige Themen mieten kann. Was überhaupt nicht abwertend gemeint war, aber doch in das „Initiales Bewerten über Aussehen“ Schema fällt.
Glücklicherweise kam hier „Ritter Dom“ to the Rescue. Es gibt einen OK Cool Podcast mit Natascha wonach Zweifel am Gaming-Background definitiv ausgeräumt sind (***)
Gesamtgesellschaftlich wäre es jedenfalls unbedingt wünschenswert, das Hören eines OK Cool Interviews verpflichtend zu machen, bevor man sich öffentlich über eine Person äußern darf!
OK, das ist glaube ich noch kein Beispiel für wirklich toxische Männliche Verhaltensweisen. Ging mir eher darum zu schauen, ob Jagoda bei ihrer Webedia Referenz an dieselbe Person gedacht hat wie ich.
Das zweite ist aber signifikanter:
Exhibit B:
Das stammt von mir von ganz am Anfang im „Wasted woanders“ Thread mit meinem Feedback zum Video:
Da habe ich ihn bewusst verkürzt wiedergegeben. Und zwar einzig und alleine mit dem Ziel, einen billigen Witz zu machen. Das der Witz ihn schlecht dastehen ließ habe ich dabei billigend in Kauf genommen.
Und das ist glaube ich das typisch männliches Verhaltensmuster: das Bedürfnis einen „coolen Spruch“ rauszuhauen. Ohne Rücksicht darauf, wie das auf der anderen Seite ankommt.
Ich glaube, das ist derselbe Beweggrund wie auch bei Michi Z. Der macht sich ja nicht mal die Mühe irgendwelche Inhalte zu bemühen. Es geht ihm rein um den Spruch. Kollateralschäden werden einfach billigend in Kauf genommen.
Von daher: Sorry Chris!
(Mit billigen Witzen von mir müsst ihr aber weiter rechnen)
Fußnoten
(*) sowas kann nur jemand denken der noch nie bei twitch unterwegs war.
(**) Man erzielt einen lustigen Effekt, wenn man die Videos ohne Ton abspielt. Allerdings auch bei den männlichen Hosts desselben Formats. Die phantomimische Untermalung ist also offenbar eine „Regie-Anweisung“. Hier und Hier
(***) Ich glaube mit ihrer relativ offensiven Art mit ihrem Aussehen umzugehen dürfte sie eher bei Frauen als bei Männern anecken. Ich fand dieses „Ich bin normschön, na und? Ich komme damit klar“ jedenfalls beeindruckend. Und Eitelkeit ist meines Erachtens nicht automatisch ein Charakterdefizit. Alfred Biolek hat auf die Frage „sind sie Eitel“ mal völlig richtigerweise geantwortet. „Ich bin Moderator, natürlich bin ich eitel. Haben sie schon mal einen Sportler gefragt ob er sportlich ist?“
Ja. Mit der Wucht einer Bowling-Kugel!
Also ich denke, man muss hier 2 Dinge nochmal herausstellen:
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Wenn ein abwertender Kommentar einfach stehengelassen wird, so wird das Schweigen der Mehrheit meistens als Zustimmung umgedeutet. Das ist ein gesellschaftliches Phänomen, das auch in anderen Kontexten immer wieder vorkommt. Schweigen ist der falsche Weg. Und die Lösung kann meiner Meinung nach auch nicht sein, dass die Betroffenen/Opfer sich selber wehren müssen. Denn diese müssen erst mal gar nichts. Hier ist die „Pflicht“ der Community einen sicheren Ort zu schaffen und solche Kommentare bloß zu stellen und zu kommentieren. Auch um bei dem „Täter“ Bewusstsein zu schaffen, dass das eine Grenze überschritten hat.
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Man muss die Veränderung in der Gamingkultur aktiv wollen. Ich weiß, ich habe das bereits in anderen Threads schon ausgeführt, aber dass hat das Beispiel gendern auch nochmal gezeigt. Da wurde im Forum bei the Pod Nina noch hart angegangen, dass sie dort gegendert hat. Bei IM und hier bei Wasted wird hingegen durchgehend gegendert und es ist überhaupt kein Problem.
Dazu passt auch ein Satz, den Christan Schmidt in Schema F gesagt hat als @Fabu zurecht auf die sehr männliche Hörerstruktur zu sprechen kam. Sinngemäß hat er gesagt, dass der „Leidensdruck“ bei ihm und Gunnar einfach nicht hoch genug wäre, um eine Veränderung herbeizuführen. Hier hat man Angst, dass man die Stammhörerschaft verärgern könnte, falls man eine weibliche Stimme in den Podcast holt. Da hat er sicherlich Recht mit und ich kann das sehr gut nachvollziehen, aber genau hier sehe ich dann auch das Problem. Wenn man einfach alles wie immer macht, weil es gemütlicher ist, dann ändert sich auch einfach nichts. Aber dann will man halt auch einfach nichts ändern.
Michi Z erntet jetzt Widerspruch im YT-Kommentarbereich. Aber Troll-Gefahr ist natürlich gegeben. Mal schauen.
Ich möchte deinen Beitrag gerne anpinnen, ausdrucken, wieder anpinnen und dann bejubeln!
Edit: @Falconer75
ui! Das macht mich ja ganz verlegen…
Das Thema Wahrnehmung Mann vs. Frau hatten wir vor kurzem erst auf der Arbeit (Anteil Frauen sehr unterschiedlich, Büro und F&E hoch bis überwiegend, in Produktion gleich Null).
Zu dem Zeitpunkt hatte ich eine nette Gegenüberstellung von der Wahrnehmung gewisser Eigenschaften bei gleicher Aktion/Aussage aus einer Studie, leider finde ich sie gerade nicht mehr. Sinngemäß sowas wie:
Mann durchsetzungsfähig, Frau zickig
Mann bedacht, Frau inkompetent oder schüchtern
Aber auch
Mann weich, Frau empathisch
Ich bin das Thema so leid, weil es immer noch so krass präsent ist
Und konnte mit @Jagoda so gut mitfühlen im Podcast
Es sind so viele tolle Sachen gesagt worden, ich mag da gar nichts mehr zu ergänzen. Bzw was mir noch quer im Magen liegt würde das Thema LGBT mit reinziehen und ich glaube, das Fass machen wir besser an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit auf, sonst artet es vollends aus.
Ich denke, das einzige was hilft ist Macht und Masse, d.h. mehr Frauen an wichtigen Stellen in der (Gaming-)Öffentlichkeit.
Ich finde es super, dass du dich der Herausforderung stellst, @Jagoda . Aber wie wärs mit ein paar mehr weiblichen Simmen im WASTED-Universum?
Definitv on it!
Von Tag -0 an. Allerdings ist es wirklich so, dass die meisten bereits bekannten Frauen zB bei Webedia sind und immer in Konflikt kämen, wenn sie bei uns im Podcast zu Gast wären und natürlich, dass nicht jede, die zB gerne Texte schreibt und spielt auch gerne in einem Podcast auftritt. Soll keine billige Ausrede sein, manchmal muss einfach „Nachwuchsarbeit“ leisten. Das klingt wie ein dummer Fußballvergleich, aber vielleicht passt das auch ETWAS in diesem Kontext.
Bitte denkt an die wunderbare @alicinger, die bereits zu Gast war oder auch an @Komplexikon und @Sonja in unseren Artikeln.
Wie ich bei @R3nDom im Podcast sagte: Da ist Luft nach oben, aber wir sind dabei. Umso schöner, wenn man so viel Backup und Support aus der eigenen Community erhält. Das bedeutet mir ehrlich gesagt verdammt viel.
(Gesendet während eines Vortrags… hoffe war das Wichtigste dabei)
Da fehlt ja nur noch eine Auszubildende bei euch.
Aber dafür gibt es @Komplexikon und @Lea gleich im Doppelpack, auch nicht schlecht. Vielleicht doch sogar Zwillinge?
PS: Für die Nichtschwaben unter uns „nicht schlecht“ = „ziemlich gut“.
Wunderbar! Damit sind die „Rules of Engagement“ klar definiert. Ich würde vorschlagen es „The Two Laws of Ignaz Wrobel“ zu nennen
Nachtrag: Ich hab’ schon die ganze Zeit überlegt woher ich den Namen „Ignaz Wrobel“ kenne. Jetzt ist mir erst durch Google klargeworden, dass das ein Kurt Tucholsky Pseudonym ist. Brilliant. Bin wirklich neidisch auf diese Wahl
Die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht führt nicht automatisch dazu, dass man sich auch genau für dieses stark macht. Siehe die vielen Frauen in der AfD oder 16 Jahre Angela Merkel. Auf der anderen Seit gibt es viele männliche Personen, die sich kritisch mit (ihrer) Männlichkeit auseinandersetzen. Es brauch also nicht nur Masse, sondern eben auch noch ein Bewusstsein bzw. daraus einen gewissen Aktivismus. Repräsentation allein in Zahlen gemessen löst denke ich keine Probleme.
Stimmt. Macht und Masse ist nicht das einzige was hilft. It takes two to tango. Aber es hilft.
Dazu schon wieder eine persönliche Anekdote (wen mein Gelaber nervt kann die gerne ignorieren)
Ich habe einen klassischen Nerd-Werdegang. So mit Mathe und Physik Leistungskurs.
Als wir mit dem Physik LK in der 12. Klasse eine Segeltour aufs Ijsselmeer geplant haben, verkündete unser Lehrer etwas, wofür ich ihm bis heute dankbar bin (Herr Ziemann, danke!):
„Männer, wir sind 30 Mann im LK. Alles Jungs. Das wird übel enden. Wir müssen daher eine Frau mitnehmen. Ich habe eine Geschichts/Deutsch Referendarin überredet, mitzukommen.“
Und das hat super funktioniert. Sie hat am ersten Tag klargestellt, dass das einzige Klo an Bord gefälligst nur im sitzen zum Pinkeln benutzt werden darf, und hatte uns auch ansonsten gut im Griff.
(Ist >30 Jahre her, damals war „im Sitzen Pinkeln“ tatsächlich verpönt)
(Dass sie am letzten Tag mit einem Mitschüler rumgeknutscht hat war der einzige Teil der nicht nach Lehrer’s Plan verlief. Wir haben uns intern aber auf ein „31 Gentlemen müsst ihr sein, wer auch nur die Andeutung eines dummen Spruchs macht landet im Ijsselmeer und muss nach hause schwimmen.“ verständigt. Ich bin heute noch stolz. (Vielleicht war ich aber auch nur neidisch…))
Das hatte rückblickend einen hilfreichen prägenden Einfluss.
So von der Art
„Wenn in einer üblicherweise männlichen Domäne (Physiker, Programmierer, [früher] Gamer) zumindest eine Frau an exponierter/leitender Position dabei ist, dann hilft das ganz ungemein, das Risiko toxischer Männlichkeit zu reduzieren.“
z.B. habe ich nach dem Wegfall meiner geliebten PC Player bei der Wahl zwischen Gamestar und PC Games ungelesen direkt zur PC Games gegriffen. Einfach weil die eine Frau als Chefredakteurin hatten (Petra jetzt Fröhlich, damals Maueröder). Ich dachte „Frauen und Games, unbedingt unterstützenswert“.
Aber klar, die EZB macht keine auch nur einen Deut bessere Geldpolitik nur weil da eine Frau jetzt Chefin ist. Aber die Gefahr, dass deren Vorstandsrunden chauvinistische Männerrunden bleiben ist zumindest reduziert
Über diese Anekdote musste ich damals in einer Seminararbeit über die Weimarer Republik sehr lachen. Und da ich die Artikel unter diesem Pseudonym auch noch besonders toll fand, hab ich das einfach übernommen
Wrobel – so hieß unser Rechenbuch; und weil mir der Name Ignaz besonders häßlich erschien, kratzbürstig und ganz und gar abscheulich, beging ich diesen kleinen Akt der Selbstzerstörung und taufte so einen Bezirk meines Wesens.