Heute erschien der zweite, sehr erhellende Artikel von Robby Roboter, womit eine KI auf Wasted fast genauso viel Platz einnimmt wie die Gesamtzahl aller Artikel, die darüber hinaus nicht von Männern zwischen 35 und 45 verfasst wurden (Podcasts nicht mitgezählt, wobei das Bild sich dadurch auch kaum verschieben würde).
Das muss nun natürlich nicht zwingend bedeuten, dass der Content dadurch uninteressanter und monothematischer wird, aber es geht gefühlt schon arg in die Richtung, was Dudes mittleren Alters so geil und ungeil an Spielen finden.
Ich hatte eine andere Anspruchshaltung bei der Vorstellung im November wahrgenommen, deshalb würde ich das Thema auch gerne hier öffentlich zur Diskussion stellen. Na ja, gerne jetzt auch wieder nicht, gerade weil ich selbst zu besagter Männergruppe zähle und nicht derjenige bin, der diesbezüglich groß das Maul aufreißen sollte. Ich würde mir aber dennoch mehr Vielfalt bei den zu Wort kommenden Stimmen und Themen wünschen, damit es sich nicht zu sehr wie ein Klassentreffen zum Zehnjährigen anfühlt, sondern eher wie der erste Tag an einer neuen Schule. Komfortzone bietet die deutsche Spielelandschaft schließlich mehr als genug.
Zumindest ist mit @Jagoda eine Frau im Kernteam und somit ist wasted wahrscheinlich schon um Meilen weiter als viele andere Magazinge/Websites. Würde mir aber auch wünschen, dass da noch mehr passiert.
An Spielerinnen mangelt es wohl nicht. Wie es um schreibende und/oder podcastende Spielerinnen bestellt ist, weiß ich nicht.
diversität kann ja noch weitergehen, als nur Mann-Frau, Homosexuell-Heterosexuell, Schwarz weiss…usw.
Gerade im Computerspielkontext würde es mich mal interessieren, wie sich z.b ein Araber fühlt, wenn seine Landsleute in 99% aller Schiessspielen die Feinde sind, die es zu töten gilt.
Moin,
ich finde das Thema gar nicht „leidig“ Es ergibt durchaus Sinn, dass man regelmäßig überprüft, ob man da auf dem richtigen Weg ist. Und Wasted scheint zumindest auf einem guten Weg zu sein. Ich bin daher auch ein großer Fan von Insert Moin, da das fast der einzige Gaming-Podcast ist bei dem regelmäßig auch Frauen/Gamerinnen zu Wort kommen. Da gehören neben Manu und Micha ja auch Nina und Anne zum Stammpersonal und das funktioniert wunderbar.
Das Thema, das @echtschlecht165 aufwirft würde mich tatsächlich auch sehr stark interessieren und wäre auch ein spannendes Thema für einen Podcast, wo man das einmal mit Betroffenen verhandeln könnte.
Ich hab gestern das Schema F mit Christian Schmitt gehört (btw: schönen Folge @Fabu) und da spricht er auch die, na nennen wir es mal „Herausforderung der Diversität“ der (dt.) Gamingportale an und was Stay Forever da für Erfahrungen gemacht hat.
Falls noch nicht gehört, unbedingt nachholen.
Bei WASTED bin ich diesbezüglich aber recht zuversichtlich, da der @christianschiffer ja noch ein randvolles WASD-Autor:innen-Rolodex auf dem Tisch stehen hat mit vielen grandiosen Autorinnen von denen wir hier sicher in naher Zukunft auch mehr lesen werden dürfen.
Ich denke es gibt im dt. Gaming-Journalismus die eine oder andere nicht männliche Person mit einer Leidenschaft für Rollenspiele. Oder man könnte zur Abwechslung mal Jenny statt Björn Pankratz einladen
Du hast Recht, wir müssen da mehr machen. Die Verteilung muss besser werden. Zwar kommen bald neue Artkel von Sonja und Lea und mein nächster Gast bei Schema F wird eine Frau sein, aber das reicht nicht. Er zeigt sich nach wie vor, dass man proaktiv handeln muss, da sonst wenig passiert. Ich bin aber schon im Gespräch mit „neuen Gesichtern“ und suche parallel auch weiter.
Freut mich zu wissen, dass es Pläne dafür gibt, die Seite für ein breiteres Spektrum an AutorInnen zu öffnen. Ich hatte in meinem ursprünglichen Beitrag auch bewusst keine spezielle Personengruppe erwähnt, weil ich das auch in jede denkbare Richtung sehe.
Sei es Geschlecht, Alter, Herkunft, Bildungsgrad, sexuelle Orientierung oder eine Präferenz für Geleebananen und Erfrischungsstäbchen, die Fülle an unterschiedlichen Hintergründen ist riesig und es wäre spitze, wenn sich zumindest einige davon hier wiederfinden würden. Und ja, proaktives Handeln ist hierfür leider momentan noch erforderlich, gerade wenn ein flüchtiger Blick auf die Seite nicht unbedingt ein Indikator dafür ist, wie offen Wasted dem Thema gegenübersteht. Um die Suche zu erleichtern, gibt es ja zum Glück Hilfsmittel, wie etwa eine Liste mit potenziellen weiblichen Podcastgästen, an der man sich orientieren kann.
Mir ist klar, dass das noch ein sehr junges Projekt in der Selbstfindungsphase ist, deshalb mache ich mir auch mittelfristig keine Sorgen, dass ihr hier in die richtige Spur findet.
Erstens, und das kannst du natürlich nicht wissen, betrachte ich Christian Schmidt auch 10 Jahre später noch als meinen unabänderlichen Erzfeind, da er mir damals mit seinem f*cking „Mehr Geist, büdde“-Artikel den Publikumspreis des Krawall Gaming Networks in letzter Minute aus der Hand gerissen hat, zweitens liegt das Format hinter der Paywall, weshalb ich leider keinen Zugriff darauf habe. Und bevor ich mich jetzt auch noch darüber auslasse, wie elitär und gatekeeperisch ich das Pricing-Modell finde, bedanke ich mich lieber für das offene Ohr und finde selbst die Tür.
ich finde ja, dass Diversität nicht festgehalten werden sollte am Geschlecht, an der Ethnie oder an der Nationalität. Das, ist imo zu einfach gedacht.
Wenn hier in einer Folge angenommen Christian Schiffer mit Jagoda Froer über Spiel XY plaudert, nehme ich Christian Schiffers Meinung auch nicht als „Meinung eines Mannes“ oder „Meinung eines Deutschen“ auf. Genauso wie Jagoda für mich da genau Jagoda ist, und nicht „die deutsche Frau“.
Ich tu mich hier immer schwer. Nur weil ich männlicher Österreicher bin, bedeutet das ja nicht, dass ich für alle männlichen Österreicher spreche.
Diversität kommt für mich woanders her: von den Themen die man anspricht, der Art des Umganges miteinander, einzigartige Formate (die natürlich leben von einzigartigen Personen).
Ich finde ja, dass unser Lieblingshobby insich schon soviel Platz für diversität bietet.
Denn als Gamer, der Gerne in Strategiespielen Völker ausrottet bin ich Teil der Gleichen Community, die Spiele, die normalerweise Wochen dauern um sie durchzuspielen, in wenigen Augenblicken speedrunnen.
Das ist mir wiederrum zu einfach. Weil dann könnten wir auch sagen: zehn Männer zwischen 35 und 45 Jahren, weiß natürlich, reichen, solange nur die Themenwahl, individuellen Ansichten usw. divers genug sind.
Es ist halt so, dass sich das eine, Geschlecht/Ethnie/Nationalität/…, nicht trennen lässt von individuellen Erfahrungen, kulturellem Hintergrund mit entsprechnder Erziehung usw. Wir können als Personengruppe X einfach nicht wirklich nachvollziehen, wie sich z.B. Diskriminierung oder auch nur der normale Alltag gewisser Menschen anfühlen. Das ist für eine „diverse Perspektive“ meiner Meinung nach aber notwendig.
Mit fallen hundert Beispiele ein, aber sei es nur als „Schwarzer“ an der Kassa zu stehen oder als Frau Abends an einer Gruppe Männer vorbei (oder normal zur Arbeit …) - wer nicht betroffen ist, mag das rational und von mir aus auch empathisch nachvollziehen können, aber wie sich so lebt … dafür muss man schon Betroffene:r sein, glaube ich.
Und all diese Erfahrungen, positiv wie negativ, fließen ein in jeden Text, jeden Podcast, jede flapsige Bemerkung. Deshalb braucht es imo einfach Leute aus Gruppe XYZ.
Aber ich glaube ich weiß worauf du hinaus willst: die Personen dürfen nicht darauf reduziert werden. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: wenn Christian Schiffer mit Jagoda Froer diskutiert, denke ich auch nicht - Mann vs Frau, sondern cooler Dude vs cooler Dude…din…dudeueinin… ihr wisst schon was ich meine. Aber trotzdem ist durch die unterschiedliche Lebenserfahrung, die sich eben auch durch das Geschlecht ergibt, mehr Diversität drin.
Klar, Diversität ist natürlich viel mehr als nur das Geschlecht. Beim ZDF gelte ich als Autodidakt ohne Abschlüsse schon als crazy Paradiesvogel, trotzdem bin ich faktisch ein alter weißer Mann. Aber das Spektrum ist deutlich kleinteiliger und ich glaube, wir bekommen das hier bei WASTED schon hin.
Man könnte ja wie in Unternehmen für WASTED jährliche Ziele definieren die zu erfüllen gelten (wie etwas rausspringt muss man sehen).
Aber man kann ja Mal irgendwo sowas festhalten und dann 1-2x im Jahr kurz schauen wo man steht und ob man es erfüllt hat oder nicht. Kann ja z.b. einfach sein: 10% mehr Artikel über asturianischen Wildschweinen im gaming gegenüber 2021. Oder eben 10% mehr Artikel von füge hier eine Identität ein
Anfangs kann die Community einen Topf erstellen und auf freiwilliger Basis wird zusätzlich 5e für ein Kasten Bier, Abendessen oder Poing-Hirsch-Futter für jeden Redakteur finanziert.
Ah, wusste gar nicht dass Nina jetzt bei IM ist. Dann hat wenigstens eine Person da jetzt Ahnung von Videospielen.
Kannte sie nur mit Dennis von The Pod aus meinem Lieblingsformat „Git gud“.
Mir is Diversität der Diversitätwillen wumpe, wenn die „diversen“ dann nichts neues oder gleich qualifiziertes beizutragen haben.
Jim Sterling macht keine bessere Journalismuskritik ob seiner Identifikation auf dem Sexualitätsspektrum und ich gucke Lululuvely (Apex Legends Streamerin, als ungefähr einzige weibliche Progamerin, die immer im dicken Hoodie rul0rt und tatsächlich wg. ihrer Kompetenz im Spiel und nicht ihrer Schauwerte geschaut wird) nicht, weil ich mal blonde lange haare und ne höhere Stimme im Stream erwischen möchte :F
Wenn dann früher Mädels in Pro Teams (mouz z.B. in den frühren 2000ern) genommen wurden, nur weil sie n Mädel waren, fand ich das schwieriger, weil die einfach unterirdisch schlecht waren und außer ihrem Geschlecht nichts zu bieten hatten.
In manchen Bereichen überwiegt halt einfach eine „Demographic“ mehr als die andere und es wird nie ausgewogen sein. (und ja, ich nehme jetzt bewusst pauschalisierte Beispiele) Aber ich werde im Kinosaal von Pretty Woman n anderes Publikum finden als von Transformers.
Und da dieses ganze Medium seinen Ursprung bei introvertierten, ungewaschenen, jugendlichen Kellerkindern hat, braucht es halt etwas.
Dudette is btw meine weibl. Form von Dude @strapinski
Moin,
ich bin da komplett anderer Meinung. Wenn sich immer die gleichen alten weißen Dudes mit immer den gleichen alten weißen anderen Dudes unterhalten, dann ist das einfach für mich nicht interessant. Diversität muss man wollen und vor allem ermöglichen (!) - das kommt nicht von alleine. Genau wie auch @Fabu das gesagt hat. Das ständige gegenseitige abgefeature aus der immer gleichen Bubble birgt einfach von Natur aus wenig neue Erkenntnisse. Ich finde es ganz stark, dass @fabu, @christianschiffer und @Jagoda sich genau das auch auf die Fahnen geschrieben haben. Genauso wie auch Manu und co. bei IM.
Wenn dann früher Mädels in Pro Teams (mouz z.B. in den frühren 2000ern) genommen wurden, nur weil sie n Mädel waren, fand ich das schwieriger, weil die einfach unterirdisch schlecht waren und außer ihrem Geschlecht nichts zu bieten hatten.
Genau hier sehe ich übrigens auch ein Problem: Alleine weil sie ein „Mädel“ waren, hatten sie garantiert einen anderen Blick auf die Dinge, da sie ganz anders sozialisiert worden sind. Ich streite aber natürlich nicht Qualitätsunterschiede und eigene Vorlieben ab.
Hab ja keine Vorlieben. Meine Vorlieben bei Streamer-innen sind Skill und in Podcasts/Essay „Wissen/Verständnis“ über/vom Thema. Da is mir alles andere egal.
Deshalb gucke ich ja z.B. Lululuvely mit Timmy und Kokopuffs - nicht, weil sie ne Frau ist, sondern weil sie genauso rul0rt wie die anderen beiden.
Bei Nina war es bei Git Gud halt auch so - sie war nicht dabei, weil sie ne Frau war, sondern weil sie genauso qualifiziert (in dem Bereich) war wie Dennis und guten Input geben konnte/kann und eine Bereicherung über ihr Geschlecht hinaus war. Ich habe es immernoch lieber, wenn zwei qualifizierte über das Thema sprechen als zwei unqualifizierte. Und ob das zwei Mädels, zwei nonbinäre, 1+1 oder zwei alte, weiße Männer sind, is mir egal.
Petra von der Gamestar is halt genauso oldschool wie Gunnar von Stay Forever. Darauf wollte ich hinaus. Aber es zu erzwingen gibt halt meist keine interessanten Gespräche. Das hab ich auch schon in „komplett alten, weißen Männer Casts“ erlebt, wenn der zweite oder dritte im Bunde nicht ganz auf der Höhe der anderen beiden ist, face-palmiert man die ganze Zeit nur. Das stört mich allgemein, egal wer das ist. Und ich glaube es ist einfach unglaublich schwierig diverse, qualifizierte Leute mit einiges an Erfahrung in dem Medium zu finden. Und das dann zu erzwingen ist halt knifflig. Ich suche auch nicht auf Teufel komm raus eine Dachdeckermeisterin. Wenn’s die beste ist, cool. Ich interessier mich einfach nur für den besten/die beste Kandidaten/-in, die der Job vorraussetzt.
Das ist ja die große Frage, ob das nicht auch eines dieser Mythen ist. Ob das wirklich schon immer so war, oder sich erst in den 1980ern so langsam in diese Richtung entwickelt hat. Wenn du Dir Werbung aus den 70ern und frühen 80ern ansiehst, war die Zielgruppe noch vielseitiger.
Ganz ehrlich, wenn sich hier zwei Christians darum streiten können, welches das beste Rollenspiel ist, ohne die Hälfte davon je gespielt zu haben. während parallel ne KI die Artikel zu Firmenkäufen verfasst, dann weiß ich nicht genau, was das mit der Qualifikation in dem Fall bedeuten soll.
Dass Männern zusätzlich in von ihnen dominierten Bereichen von vorn herein mehr Ahnung zugesprochen wird, macht es noch schwieriger, das alles unter der Kompetenz-Lupe zu betrachten.
Hab aber eh das Gefühl, dass die Diskussion jetzt in Sphären abdriftet, die nichts mit meiner ursprünglichen Intention zu tun haben. Wer ernsthaft ein Interesse daran hat, mehr Blickwinkel und Lebenswirklichkeiten abzubilden, der findet auch die Möglichkeit dazu. Haben andere Gaming-Publikationen ja auch geschafft und ich bin froh, dass der Wille dazu auch bei Wasted gegeben ist.
Das sagt sich immer so leicht. Als Medium muss man aber aktiv Räume für Diversität schaffen, weil sich sonst alles von Dudes gegriffen wird und im Kreis dreht. Natürlich möchte ich nicht nur einer Quote wegen jemanden random einbinden. Letztlich geht’s darum, einen Mehrwert zu schaffen, indem Sichtweisen von Personen einfließen, die bisher gar nicht oder weniger zu Wort kamen.