Im alten Forum hatte ich schon mal einen Thread zu TTRPGs und vielleicht finden sich hier ein paar andere begeisterte GMs oder Spieler:innen!
In der Welt der Videospiele herrscht - zumindest aus meiner Perspektive - gerade gähnende Langeweile und Inspirationslosigkeit. Das Gegenteil lässt sich über der Welt von Dungeons and Dragons behaupten.
Gerade kam mit Journeys through the Radiant Citadel ein neues Buch mit kurzen Abenteuern raus, die aus verschiedenen Kulturen inspiriert sind und aus denen ich bald einen One Shot vorbereiten werde. Dann ist da noch das neue Spelljammer inklusive Weltraumelfen.
Außerdem wurde die neue Version nach D&D 5e, „One D&D“ angekündigt, die sich von vielen Altlasten befreien und auf dem tollen Fundament von 5e aufbauen will. Zum Playstest geht es hier: https://www.dndbeyond.com/one-dnd
Das, der kommende Herbst und die Tatsache, dass man sich aktuell wieder in Gruppen von 5 Leuten treffen kann macht es zu einer super Zeit um analoge RPGs einzutauchen.
Was spielt ihr aktuell so bzw. was ist euch gut in Erinnerung geblieben? Was war das dümmste, was ihr mit eurer Gruppe je angestellt habt? Welche anderen Systeme könnt ihr empfehlen?
Gedankenübertragung! Bin seit einigen Tagen auch schwanger mit der Idee, einen Pen & Paper Post/Thread im Forum abzusetzen. Yes, yes. yes.
Numenera ist und bleibt mein absoluter Liebling. Erschaffen von Monte Cook (federführend bei D&D Planescape gewesen), der sollte dann eigentlich auch bei D&D 5 dabei sein, es wurde sich nicht geeinigt und so dachte er: Mache ich halt ein eigenes Spielsystem! Entstanden ist das wundersame Far-Future Numenera, in dem wir mit Maschinen sprechen können und im schlanken und erzählfokussierten Regelsystem auf lediglich drei Attribute würfeln. Mehr Liebe geht nicht.
Derzeit lese ich Spire: The City must fall. Ein britisches Rollenspiel, bei dem wir die Drowrebellion anführen und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei dem Versuch, die Hochelfenbesatzung unserer Stadt (dem Spire) zu beenden, elendig sterben. Aber vielleicht werden wir zu einer Idee der zukünftigen Rebellion.
Klingt sehr geil aber in meiner Runde gibt es einfach paar Leute die Elfen ätzend finden (kann ich überhaupt nicht nachvollziehen)
Von Numenera habe ich schon viel gehört aber nie selber gespielt, was sind die Vorzüge gegenüber D&D 5e konkret?
Mir ist D&D oft selber etwas zu combat-heavy deshalb mag ich auch call of Cthulhu, wo der Fokus mehr auf die Erzählung liegt…
Bei D&D machen die Kämpfe nur wirklich Spaß, wenn alle ihre Fähigkeiten gut kennen und nicht lange überlegen, wenn sie dran sind. Das wird manchmal echt zäh
Vorzüge würde ich es nicht einmal nennen, der grundlegend andere Ansatz gefällt mir (persönlich).
Pluspunkte sind das bereits erwähnte simple Regelsystem und die Tatsache, dass die Spielleitung niemals würfelt. Das erlaubt einen erfrischenden Fokus auf das Erzählen.
Der Kampf ist schnell und für manche vielleicht sogar langweilig? Gegner haben häufig nur einen Wert, der dann festlegt, wie hoch die SC würfeln müssen, wenn sie treffen und ausweichen wollen. Darüber hinaus haben fast alle Waffen festgelegte Schadenswerte (2, 4 oder 6 Schaden). Falls du Minmax Powergaming Leute in der Gruppe hast, werden die sicherlich schreiend den Tisch verlassen.
Jetzt habe ich so viel Negatives gesagt, ich Dummkopf. Unschlagbar ist und bleibt das Setting, das u.a. von Romanen wie The Book of the New Sun (Gene Wolf) und Dying Earth (Jack Vance) inspiriert ist.
Jetzt bin ich neugierig: Gibt es schon konkretere Informationen, was sie ändern wollen? Hatten sie D&D 5 nicht auch schon mit einem ähnlichen Ansatz konzipiert, um ein schnelleres Spiel zu ermöglichen, das besonders für Youtubeformate wie Critical Roll geeignet ist?
Auch wenn „One“ erst 2024 kommen soll, ich hänge schon ein wenig am Haken.
Aktuell gibt es schon erstes Playtest Material und monatlich kommt ein Unearthed Arcana Video mit neuen Details. Bis 2024 werden sie die Regeln basierend auf dem Community Feedback anpassen (quasi so wie Last Games Standing).
Dazu kommt, dass DnD Beyond jetzt endlich offiziell zu Wizards of the Coast gehört, d.h. wenn man Bücher kauft bekommt man automatisch auch das Onlinematerial. Das Playtest Material kann man kostenlos dort runterladen.
Eine der ersten großen Änderungen bezieht sich darauf, dass man die Charaktere individueller gestalten kann (z.B. dass Orcs nicht automatisch wenig Int haben und deshalb schlechte Wizards wären)
Juhu, noch jemand der Pen and Paper mag! ‚das beste TTRPG der Welt‘ war auch gar nicht auf DnD bezogen!
Finde auch voll, dass es nicht Einsteiger:innenfreundlich ist und uns passieren nach 5 Jahren immer noch oft Fehler bzw. müssen Regeln nachlesen. Die Komplexität ist aber zum Glück auch etwas skalierbar. Ich mag daran schon, dass es so vielen Systeme hat, die einen auch nach Jahren noch bei der Stange halten.
FATE habe ich nur mal eine kleine Runde vor einiger Zeit gespielt und dann nie weiterverfolgt. Erzähl gerne mal!
Nostalgie-POst:
Ich habe während des Studiums mit großer Begeisterung midgard das fantasy rollenspiel gespielt, lang ist’s her. Das heißt zwar Midgdard, hat aber mit dem Asgard-Midgard nix zu tun. Außerdem ist es das erste deutsche TTRPG, also insbesondere vor DSA. Und schließlich natürlich das einzige mir bekannte Rollenspiel, das von einem Matheprof entwickelt worden ist (Jürgen E Franke aus Kaiserslautern). Das muss ja gut sein…
Aber ich mag dann doch lieber in sich geschlossene Abenteuer oder One-Shots und nicht so gerne Sandbox/ Openworld weil ich das Gefühl mag auf etwas hinzusteuern und wenn Quests aufeinander aufbauen…
Ja habe ich und fand es auch total fantastisch. Ich kann irgendwie gar nicht richtig den Finger drauf legen womit man diese Art von Fantasy vergleichen könnte.