Wie gut erinnert ihr euch an Geschichten?

(Man verzeihe mir fehlende Umlaute sowie „sz“-Laute wegen englischer Tastatur.)

Ich frage mich, ob es anderen ebenso ergeht: Es faellt mir schwer, mich an die Geschichten von Medienprodukten zu erinnern. Filme schaue ich ohnehin kaum, aber es betrifft diese ebenso wie Computerspiele oder Buecher. Wuerde man mir zum Beispiel den Auftrag geben, das sogenannte Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist nach bester Erinnerung zusammenzufassen, saehe das so aus:

„Ein Krug zerbricht. Der Richter ist betrunken.“ Ich kann mich schlichtweg an keine weiteren Inhalte erinnern und dabei ist der erste Satz einfach aus dem Titel abgeleitet und beim zweiten ist es nur eine ungefaehre Vermutung, „dass da irgendwas war“.

Oder nehmen wir Final Fantasy 7. Alles, was ich dazu sagen kann, ist in etwa:

  1. Es gibt den Shinra-Konzern, der ist irgendwie boese. (Lediglich eine Erinnerung aus einer kurzen Besprechung des Remakes)
  2. Irgendwann geht es nach Gold Saucer und da kann man ein paar schlecht gealterte Mini-Spiele zocken. Dahin gelangt man mit einer Art Seilbahn.
  3. In einer Art Indianerdorf (mit entsprechender Musik) trifft man auf einen Hund namens Red XIII oder so aehnlich.
  4. Irgendwann geht es mit dem Piloten Cid ins Weltall (?).
  5. Aeris stirbt.
    Ich erinnere mich durchaus noch an ein paar weitere Namen, weitere Schauplaetze (mehr oder weniger), diverse Gameplay-Elemente sowie 2-3 Musikstuecke, die Kampfmusik z.B. kann mein Gehirn auch jetzt noch ziemlich originalgetreu abspielen. Aber wirkliche Storyelemente - Fehlanzeige, so sehr ich mich auch anstrenge!

Geht es anderen aehnlich? Gibt es vielleicht sogar Leute, die die Story eines Videospiels mit hunderten von Woertern niederschreiben koennten?

Hallo @RogueMike ,
Ich erinnere mich tatsächlich kaum, schon gar nicht an Details. Aber:
Ich erinnere mich sehr gut an Gefühle die ich während des Spielens hatte.

Prey. Eine Geschichte die mich umgehauen hat. Aber was genau? Keinen blassen Schimmer.
Ich erinnere mich aber an das Gefühl der großen Weite, des allein seins, des Interesses das ich an die Welt hatte und dass im Abschluss ich jedes mal überwältigt war.

Das gilt wegen einiger Umstände auch seit über 10 Jahren auch für mein privates Leben, was natürlich schade ist (und wenn es um Absprachen geht, dann muss ich sie mir meistens aufschreiben, weil ich sonst felsenfest der Meinung bin, nie was anderes behauptet zu haben, was @Schnuddeltier öfters mal um den Verstand bringt), aber zum Glück gibt es tolle Menschen die mir immer auf die Sprünge helfen.

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Mein Hirn ist da auch eher wie ein Schwamm, der regelmäßig ausgedrückt wird. Bei Filmen, die ich mehrmals gesehen habe, fällt es mir generell einfacher die Geschichten zu behalten, da diese ja auch insgesamt kompakter und meistens zudem besser erzählt sind. Videospiel dagegen fordern dazu halt noch Aufmerksamkeit auf das Gameplay und je nach Spiel liegt hier dann sogar eher der Fokus. Hinzu kommt, dass ich jetzt wirklich nicht so der narrative Gamer bin und wenig dieser auf Geschichte fokussierten Spiele spiele (abseits von RPGs).

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