Welten oder Attrappen?

Es scheint für manche eine Art uncanny valley Effekt zu geben was Spielwelten angeht, der mir persönlich eher fremd ist: Bei einem guten Spiel ist es mir heute wurscht, dass ich nicht alle Türen öffnen kann, wie es mir vor 20 Jahren egal war, dass die NPCs in Gothic keinen regelmäßigen Stuhlgang hatten.

Da ich gerade Metal Gear Solid V nachhole ist mir ein besonders eklatantes Beispiel vor Augen: Im dortigen Afghanistan es nämlich keinen einzigen Afghanen, sondern nur leere Dörfer und Sowjets für mich zum abschießen. Damit ist natürlich überdeutlich, dass das Spiel an Afghanistan nicht das geringste Interesse hat und wirft kein allzu positives Licht auf Kojima’s Anspruch ein irgendwie auch politisches Spiel zu machen . Aber nach anfänglicher Irritation kann ich mich durchaus damit abfinden und die Spielwelt als das nehmen was sie ist: ein Sandkasten in dem ich rumschleichen, rumballern und Schafe per umgedrehtem Fallschirm in die Luft schießen kann. (Btw: Wenn es, was ich mir durchaus vorstellen kann, noch einen „supercleveren Twist“ gibt, der das im weiteren Verlauf erklärt: Bitte nicht spoilern :smiley: )

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