Unsere Spiele des Jahres und die Game Awards 2022 – WASTED Magazin
Das Ende des Jahres naht und damit steht auch wieder eines vor der Tür: Award Season! Wir haben uns die Game Awards angeschaut, damit ihr das nicht tun müsst! Darum können wir euch alles über die wichtigen Gewinner erzählen und ausschweifend darüber diskutieren, wer eigentlich den Preis verdient hätte und warum manche Kategorien einfach Unfug sind.
Mein einziger Weihnachtswunsch in diesem Jahr: @Jagoda und @christianschiffer schauen gemeinsam die Oscarverleihung 2023 und nehmen im Anschluss einen Podcast auf. Klingt nach einem ganz fiesen Patreon-Goal.
Phu…
„Bester Film?! Willkür! Da gehören doch auch Kurzfilme und Stummfilme mit rein! Denkt denn hier niemand an Werbeclips?“
Alle 3,2 Sekunden fällt das Wort „Award-Scheiße“.
Muss sagen, dass ich mir unter „Unsere Spiele des Jahres“ ein bisschen was anderes vorgestellt hatte. Da war mir in dieser Folge irgendwie zu viel Fokus/Lobpreisungen auf Elden Ring und zu wenig persönliche Highlights. Mich hätte da eher ein persönlicher Spiele-Recap auf das Jahr interessiert, der dann noch einmal hervorhebt warum Spiel x oder y für euch aus der breiten Masse hervorsticht. Die Nominierungen der Game Awards decken 2022 mMn nicht wirklich gut ab und ob jetzt z.B. Stray Titel x oder y verdient hat ist mir eigentlich auch egal. Dann doch gleich konsequent eigene Spiele nominieren, da wäre ich an eurer Picks sehr interessiert gewesen.
True! Wir planen aber tatsächlich noch eine übertrieben komplizierte Folge Top 5, in der es wirklich um „Highlights“ gehen soll.
Für eine Folge, die mit „Unsere Spiele des Jahres“ betitelt ist, war das schon etwas seltsam. Christian und Jagoda sagen beide, dass Elden Ring nicht ihre persönlichen SdJ sind und das war es dann zu dem Thema. Hätte ich gewusst, dass es nur um die Game Awards geht, hätte ich mir das gar nicht erst angehört, denn die interessieren mich kein bißchen.
Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den Jahresrückblick, der war schon letztes Jahr (als Artikel auf wasted.de) super. Oh yes.
Bestes Art Design: Vampire Survivor
Bestes Game Design: Vampire Survivor
Bestes Strategie Spiel: Vampire Survivor
Bestes Wirtschaftssimulation: Vampire Survivor
Bestes Spiel der Spiele: Vampire Survivor
Nicht zu vergessen:
Bestes Kraftwerklevel: Vampire Survivor (Dairy Plant - Stage 3)
SO nämlich!
(Bestes Art Design gewinnt es übrigens deshalb, weil es als Gesamtkonzept darauf ausgerichtet ist, nicht mit zu vielen Details in den Texturen und zu vielen Animationsstufen von der überragenden Spielmechanik abzulenken.)
Kann man so voll unterschreiben.
Game Awards sind offensichtlicher Schmarrn.
Deswegen kann ich jeden einzelnen Beat von C. Schiffer in der Folge sehr gut nachvollziehen. Was wiederum den Podcast dann doch sehr amüsant werden hat lassen… („Was ist denn das Directing an Elden Ring?“ )
2022 Best Game Directing be like:
Hat mich gefreut, dass aus der anfänglich sehr nüchternen Haltung dann im Laufe der Folge doch ein bisschen Hype und Vorfreude für Death Stranding 2, Baldurs Gate 3 und Hades 2 hervorgebrochen ist.
Leider kam er dann etwas später noch mit Christian Bale, Method Acting und Schauspielkunst um die Ecke.
Boah, nee. Bitte nie wieder in einem Satz erwähnen. Sich „einfach“ nur fett fressen oder runterhungern hat für mich erstmal nichts mit guter Schauspielerei zu tun.
Und die ganzen AAA-Spiele in der Kategorie beste Story sind ja eh ein Witz.
Sonst fällt mir nichts mehr ein, mein Spiel des Jahres, keine Ahnung.
Über diese Game Awards weiß ich genau gar nichts, aber:
… ein RPG, das ich, heutzutage, nicht nur beende, sondern an dem ich ~200 oder so Stunden Spiel, Spaß und Spannung habe, in das ich nach einer längeren Unterbrechung (Osterferien) einfach wieder eintauche, eintauchen kann und dessen Screenshots mir, wenn ich durch meinen Folder scrolle, Fernweh machen? Elden Ring ist easy GotY. Teilt sich den Platz aber son bisschen.
Der Christian hatte da schon einen sehr guten Punkt:
In jeder künstlerischen Bewertung ist die Schwierigkeit diese auszuführen mit der wesentlichste Faktor.
Würde es sich bei den Game Awards um eine ernsthafte Veranstaltung handeln und nicht um eine Kommerz-Kacke Werbeveranstaltung, dann wäre in der Kategorie Best Performance kein Vorbeikommen an der Hauptdarstellerin von Immortality.
Sie spielt in 3 unterschiedlichen Filmen, verteilt über 30 Jahre, gleichzeitig schauspielert sie behind the Camera, und wechselt auch noch in den selben Szenen zwischen beiden.
100% Disagree. So einen Kunstbegriff kann man natürlich haben, erinnert aber eher an Vorstellungen von Kunst aus der Renaissance, in der die Realisierung nur eines bestimmten Idealbildes das Go To war. Es kann ein Faktor von vielen sein, aber in Perfektion macht es dich nur zum Handwerker und nicht zum Künstler. Siehe Wolfgang Beltracchi, kann alles, irgendetwas mehr mitgeben wird er uns dadurch aber nicht.
Sehe das auch weder in Videospielen noch in Filmen. Ein Film oder eine schauspielerische Leistung wird nicht besser, nur weil ich ihn gedreht habe, während ich nackt mit Honig vor einem Riesenameisennest gedreht habe. Christian sprach von „Respekt“, da kann ich noch mitgehen, aber alles weitere katapultiert uns 2 Jahrhunderte zurück.
100% agree mit Jagoda.
Auch wenn ich zugegebenermaßen jüngst in einer Review zu The Survivor bei Ben Foster genau dieses Körperding erwähnt habe. Allerdings nur im Nebensatz und auch hier machte das nicht das tolle seiner Darbietung aus. Im Grunde ist so ein Körpereinsatz in meinen Augen auch „nur“ Kostüm. Schauspielen müssen diejenigen dann trotzdem…und das gelingt halt mal mehr und mal weniger.
Agree to disagree.
Letztens im Shakespeares Globe ein Play gesehen, bei dem die Schauspieler ihre eigenen Normal-Klamotten trugen. Jeder seinen privaten Stil.
Kann man sagen: Toll damals sind sie auch as is auf die Bühne gegangen. Aber die Leistung des Costume Design ist eher überschaubar.
Dein Honig Beispiel ist korrekt: Wenn man sich so entscheidet, das man nackt mit Honig beschmiert in einem Bienennest drehen muss (oder unter Wasser oder in einem One Cut etc.) dann ist die Leistung per se höher zu bewerten.
Muss Plankster jetzt doch mal ein wenig beispringen
In jeder künstlerischen Bewertung ist die Schwierigkeit diese auszuführen mit der wesentlichste Faktor.
„Schwierigkeit“ finde ich als Formulierung vielleicht unglücklich, aber wenn man stattdessen „künstlerische Leistung“ verwendet kommt man schon ins Grübeln.
Beispiel: die Tatsache dass Bill Murray seinerzeit nicht den Oscar für Lost in Translation bekommen hat war für mich mit die größte Entäuschung der Oscar Geschichte. (Bin deswegen immer noch sauer auf Sean Penn…)
Für mich war Bester Hauptdarsteller in dem Jahr ganz klar Bill Murray mit Lost in Translation.
Frage aber: war es auch die beste schauspielerische Leistung? Und da kann man dann grübeln. Denn ehrlicherweise muss man sagen: Bill Murray hat halt Bill Murray gespielt. Wie eigentlich immer.
Die „Leistung“ liegt in diesem Falle dann eigentlich eher bei Sofia Coppola, die ihm eine Rolle auf den Leib geschneidert hat (konsequenterweise hat sie ja dann auch einen Oscar für’s Drehbuch bekommen.)
Ist ein bisschen eine Frage was man bepreisen will: die künstlerische Leistung oder das Ergebnis. Und dann tendiere ich zumindest bei personenbezogenen Preisen eher zu „Preis für die Leistung“. Bei „produktbezogenen“ Preisen (Bestes Spiel/Bester Film) ist die Sache dagegen anders: hier zählt das Ergebnis. Bei Dingen wie Grafik könnte man grübeln. „Beste Grafik“ ist Produkt, „Bestes Art-Design“ wäre für mich eher Personen/Gruppen-Bezogen…
Richtig ist aber natürlich auch: „künstlerische Leistung“ ist was anderes als rein „physische Leistung“. Ob ich mir jetzt für eine Rolle 20 Pfund anfuttere oder nicht hat mit der künstlerischen Leistung nur am Rand zu tun. Und dasss Charlize Theron seinerzeit einen Oscar dafür bekommen hat, weil sie als schöne Frau so „mutig“ war, eine nicht so schöne Frau zu spielen wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben…
So. Und jetzt sag ich einfach nochmal „Kunst in der Renaissance“, „Ich schreibe in meinen Filmkritiken ja immer…“, als ich mit Shakespeare gemeinsam im Globe stand" oder (am besten) „ich nackt mit Honig“. Nur, um meinen Argumenten mehr Nachdruck zu verleihen. Bätsch. (Spass, konnte nicht anders…)
100% agree.
Ich möchte nur ergänzen, dass Fettfressen oder Muskeln antrainieren für mich keine Kriterien für Gutes oder Schlechtes Schauspiel sind. Macht es einen Schauspieler diverser? Klar! Macht es ihn besser? Nicht unbedingt.