Was der neue rechte Terror (nicht) mit Computerspielen zu tun hat.

Was der neue rechte Terror (nicht) mit Computerspielen zu tun hat. – WASTED Magazin

In der neuen Folge WASTED Weekly reden wir über die rechten Terroranschläge in den USA und wie zumindest einer davon erneut mit Videospielen in Verbindung gebracht wird. Was hat das alles mit „Gamification“ zu tun? Was zeichnet diesen neuen rechten Terror aus? Und was können wir aus der Killerspieldebatte lernen?

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Zu erst einmal: Schön, dass ihr euch an so ein schwieriges Thema rangetraut habt! So eine differenzierende Herangehensweise an die „Killerspiele“ findet man noch viel zu selten.
Aber auch wenn ich diese Auseinandersetzung spannend und wichtig finde, so war mir die Folge dann doch zu monologisierend. Immer abwechselnd hat jeder sehr lange Redebeiträge gehalten, ohne dass es zu einer richtigen Diskussion geführt hat. Das finde ich dann immer ein wenig ermüdend. Ist aber natürlich nur mein persönlicher Eindruck :slight_smile:

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Absolut nachvollziehbar. War hier dem Thema geschuldet, aber sehe ich genauso :pray:

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Der Satz von Budi zur Killerspieldebatte, dass man sich immerhin dafür interessiert hat, was da in den Kinderzimmern passiert, hat mich ziemlich erwischt. Ich glaube das war schon damals in der Doku so.

Ich erinnere mich wie mein Vater rund um den Höhepunkt der Killerspieldebatte in mein Zimmer kam und mich wissen ließ, dass er das überhaupt nicht gut findet, dass ich den ganzen Tag am PC sitze und dieses Counter-Strike spiele (wahrscheinlicher war zu dem Zeitpunkt dass ich WoW gespielt habe :sweat_smile:). Davor war ihm das immer völlig egal gewesen. Jetzt war es ihm immernoch egal aber er fand’s gleichzeitig schlimm. Das hat tatsächlich tiefe Wunden bei mir hinterlassen.

Hätte er sich ernsthaft dafür interessiert und es dann immernoch schlimm gefunden, wär mir das deutlich lieber gewesen.

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Ich fand die Diskussion eher mäßig.
Christian hat ein super Einstiegsplädoyer gehalten und dargelegt, warum Computerspiele eigentlich gar nicht Teil der Diskussion sein sollte und Minuten später wurde dann diskutiert ob Gaming nicht doch in einem Zusammenhang stehen könnte. Schließlich seien Steam, Discord und Co ja auch Gaming-affin.

Es geht um rechten Terror (sehr guter Begriff!) und dieser sucht sich Möglichkeiten wie er sich vernetzten und rekrutieren kann. Ob das per Facebook oder Discord geschieht ist sekundär und hat doch nichts konkret mit Gaming zu tun.

Es gibt keine Studien die belegen, dass Computerspiele zu Gewalt führen demnach sollte man diese Diskussion auch nicht immer wieder durchkauen. Das führt, so wie Christian es eingangs beschrieb, zur Ablenkung der wahren Probleme.

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Hmm, ich habe nicht gehört, dass diese einfache und falsche Logik: „Gaming führt zu Amok / Terror“ ernsthaft diskutiert wurde. Im Gegenteil wurde recht klar argumentiert wo Medien angeblich Schnittmengen finden und das in Frage gestellt (Beispiel: angebliche Gaming-Ästhetik der Helmkamera). Gleichzeitig ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass manche Elemente dieses Terrors Gaming-Bezüge haben (Beispiel: Achievmentlisten). Das anzuerkennen ist finde ich erstmal nötig. Nur dann können wir auch nachvollziehbar argumentieren warum die Gaming-Diskussion eigentlich ablenkt.

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Wenn diese Dinge auf Facebook passieren ist es Aufgabe von Facebook das zu unterbinden und wenn das nicht geschieht, dann ist es Aufgabe aller Facebooknutzer*innen Lärm zu machen damit was geschieht.

Wenn diese Dinge auf „unseren“ Plattformen passieren ist es Aufgabe von Valve und Discord das zu unterbinden. Wenn sie das nicht tun (ab jetzt ist es ein Gamingthema, wenn auch kein Gamesthema) ist es unsere Aufgabe Valve und Discord wissen zu lassen, dass es so nicht weiter geht.
Nur da tun wir uns reichlich schwer. Das Echo fällt dann meist aus wie dein Post, Hände in die Luft werfen, (zurecht) feststellen dass wir sowas ja nicht posten und damit ist es dann auch getan.
Kein Krach bei GabeN, kein breiter Nitroboykott. Nehme ich mich ja auch nicht aus von. Aber das Signal für „unsere“ Plattformen ist, dass es uns eigentlich egal ist ind man die Nazis ruhig weiter machen lassen kann, sie bringen ja auch Geld rein :relieved:
Man könnte diesen Leuten ohne größere Anstrengung die Tür zeigen.

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Ich glaube du hast mich Missverstanden.
Natürlich ist es die Aufgabe von Discord und Steam das, soweit möglich, zu verhindern. Genau wie es die Aufgabe von Facebook ist, die Verbreitung von Fake News zu verhindern.
Kein Mensch würde jedoch auf die Idee kommen alle Facebook-Nutzer an den Pranger zu stellen, weil es zu viele Rechte dort gibt. Genau das wird aber bei Steam und Discord gemacht und deswegen ist die Diskussion darüber in meinen Augen nicht gerechtfertigt.

Wo wird das gemacht? Wer macht das? Die Leute im Podcast sind alle auf Steam und Discord.

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Zu sagen discord und Steam müssen das unterbinden ist zwar irgendwo richtig, das bekämpft aber doch nur die Symptome. Insofern finde ich schon wichtig das gesamtgesellschaftlich zu betrachten. Man sollte da ansetzen, wo sich junge Menschen in solche Richtungen entwickeln, bzw. schon vorher. In der Schule enden solche Fehlgeleiteten oft, ich denke nicht dass das ein Zufall ist. Oft ist es doch auch der Ort, an dem diese Entwicklung ihren Ursprung hat, durch soziale Unsicherheiten, Komplexe, Mobbing.
Ich finde es fatal, dass Lehrer keine pädagogische Ausbildung bekommen. Sie müssten viel mehr sein als Wissensvermittler und könnten pädagogisch eingreifen, wenn sie die Fähigkeiten dazu lernen würden. Ein weiterer Punkt wurde angesprochen im Podcast. Es gibt zu wenig psychologisches Fachpersonal. Und IMO wäre es überdies dringend notwendig, Psychologie und am besten auch Philosophie als feste Schulfächer einzuführen, um den Schülern das Werkzeug mitzugeben, ihre eigene sowie die Psyche der Mitschüler zu verstehen. Gerade in der Pubertät wäre das sooo wichtig.

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Wie kommst du denn bitte darauf?

Die Information habe ich aus gut informierten Quellen :wink:
Hast du gegenteilige Informationen?

Edit: Vermutlich hab ich das zu allgemein formuliert. Meines Wissens lernen Lehrer z.B. nichts über Mobbingprävention und Ähnliches.

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Das ist in der Regel richtig, Mobbingprävention (oder seien wir ehrlich, meistens: Mobbingintervention) ist nicht regelhaft Teil des Lehramtstudiums oder der Ausbildung von Lehrkräften. Es kann praktisch aber auch nicht die Lösung sein, mehr als Awareness auf Lehrkräfte zu laden, die sind mit Fachunterricht und hundert weiteren schulischen Anforderungen schon am Limit.

Was sich ändern müsste wäre ein politischer Wille, nachhaltige Präventionskonzepte für Schulen zu etablieren. In der Regel müssen Schulen selbst entscheiden, ob sie Zeit und Geld dafür finden, Fortbildungen für ihr Personal ermöglichen und Präventions- oder Schutzkonzepte zu etablieren. Nahezu nichts davon ist verpflichtend - und personell auch kaum machbar ohne mehr Stellen an Schulen dafür zu schaffen.

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Ich stimme dir grundsätzlich zu, auch wenn ich nicht glaube, dass Lehrer grundsätzlich am Limit sind. Ich erlebe sowohl gestresste als auch sehr entspannte Lehrer mit recht viel Freizeit.

Und die Lehrer sind nunmal am nähesten dran an den Schülern und haben somit als Einzige überhaupt die Chance, gefährdete Schüler zu erkennen. Von daher finde ich schon, dass es sehr helfen könnte, wenn sie ein Gespür für sowas hätten.
Alternativ könnte man natürlich auch einen Psychologen in jede Klasse setzen, wäre natürlich noch besser.

Mich wundert es nur, weil ich mehr Lehrer (in Bayern; alle noch Recht jung mit <40 und irgendwie fast alle Grundschullehramt) als Finger habe und die das eigentlich alle hatten. Die Frage ist aber auch in welchem Umfang als ausreichend erachtet werden. Aber Pädagogik ist schon ein guter Anteil vom Studium. ich glaube nicht dass es in den anderen Lehramtsstudiengängen anders aussieht.

Ich sehe es viel kritischer dass es für Lehrer gewisse Tabus gibt , wie z.b. dass männliche mehrere ihre Grundschüler umarmen.

Das Problem ist schon auch, dass z.B. die Klassen zu groß sind für eine einzelne Lehrkraft.

Letztendlich ist es wie @Gamepsychologe sagt: Es fehlt der politische Wille, den Erziehungsauftrag und Kinder und Jugendliche insgesamt wirklich ernst zu nehmen.

Das fängt schon bei der Geburt an. Zu wenige Hebammen bei der Geburt im Krankenhaus. Da wird brutal gespart und es kann sehr schnell einiges schief laufen bei so einer Geburt.

Im Kindergarten geht es weiter mit dem schlechten Versorgungsspiegel. Hier werden die Kinder oft nur verwahrt anstatt behütet und gefördert.

In der Schule dann auch zu große Klassen, zu wenig und zu schlechte psychologische Betreuung. Die Kinder werden nicht zu verantwortungsvollen Bürgern, sondern zu funktionierenden Arbeitern für die Wirtschaft erzogen. Alles umso schlimmer, weil immer mehr Kinder in ganztagesklassen untergebracht sind, weil die Eltern auch beide Geld verdienen müssen, damit sie über die Runden kommen oder sich auch nur mindestens so ein tolles Auto wie die Nachbarn leisten können.

Wenn dann einer austickt sind insbesondere die Konservativen schnell dabei, den Schuldigen in irgendwelchen Medien erkennen zu wollen.