Von interaktiven Filmen und narrativen Spielen – Der Kolumne erster Teil

Von interaktiven Filmen und narrativen Spielen – Der Kolumne erster Teil – WASTED Magazin

Storylastige Games werden gerne als „interaktiver Film“ bezeichnet – das ist meist beleidigend gemeint. Zu Unrecht: Solche Videospiele können uns dazu bringen, uns in moralische Fragen hineinzuversetzen. Und das oft besser als Filme.

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Schöner Artikel, dem ich so zustimmen würde. Detroit Become Human fand ich aus den genannten Gründen auch sehr schön

Aber bitte nochmal drüberlesen, da fehlen ein paar Leerzeichen :nerd:

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Ich persönlich finde die Story von Detroit: Become Human unterhaltsam, aber nicht besonders ausgeklügelt. Die Handlungsfreiheit wirkt mit den übermäßigen Einsatz der Quick-Time-Entscheidungen etwas gekünzelt. Es hat mir zwar spaß gemacht, die unterschiedlichen Ausgänge zu sehen, aber sie haben nichts zur Geschichte beigetragen und manchmal auch keinen Sinn ergeben. Das Spiel müsste sich mehr auf die spielerischen Interaktionen fokussieren, um erzählerisch zu überzeugen. Ich darf nur mit Objekten interagieren, wenn mir das Spiel es vorgibt. Für mich haben Videospiele dann nicht viel zu sagen, wenn sie viel quatschen und die spielerische Interaktion außer Acht lassen. Rollenspiele wie Fallout machen es durchaus besser. Videospiele können aber auch mit wenig Dialog und Cutszenes eine herausragende Geschichte erzählen. Gris und Inside wären hier zu nennen.

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Danke, wollte nicht wieder der erste „Meckerer“ sein. :smiling_face:

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Ging mir genauso :rofl:

Ich bin durchaus offen dafür, mich von solchen Games überraschen zu lassen - ich hatte eine Weile ein Let’s Play von The Walking Dead (Season 1) verfolgt, das dann sehr schnell abgebrochen, um es selber zu erfahren und es hat mich umgehauen - aber mein Interesse an Spielen, deren Interessen nur darin liegen, mir explizit etwas erzählen zu wollen, und jegliche Interaktion diesem Ziel unterordnen, anstatt mir durch Spiel Freude zu bereiten, ist doch eher klein.

Die erste Staffel von The Walking Dead war schon herausragend (trifft auch auch auf die ansonsten unsägliche TV-Serie zu), vorallem das Ende … episch. Da wusste man ja noch nicht so richtig, dass man (sehr) wenig Einfluss auf das Spielgeschehen hat. Da technisch und spielerisch kein Fortschritt stattfand, wurde es mit jedem weiteren Telltale-Spiel langweiliger.
Die Welt von The Wolf Among Us war interessant, doch wurde der erste Teil leider nie fortgesetzt. :frowning_face:

Generell mag ich die bekannten narrativen Spiele sehr, also alles von Quantic Dream, Supermassive Games und Dontnod Entertainment.
Mit genügend Abstand dazwischen bereiten die mir immer viel Freude und Leid. :upside_down_face:

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Ist in Arbeit und erscheint nächstes Jahr. Und wenn dir die Welt gefällt, dann bietet sich natürlich die Vorlage an: Fables (comics) - Wikipedia

Dem Einleitungssatz kann ich nicht zustimmen. Nicht generell storylastige Spiele werden als „Interaktive Filme“ verschmäht, sondern eben genau dieses eine Genre, dass wirklich mehr ein Film mit mehreren Enden ist.

Man kann das in der Demo von Detroit: Become Human ganz gut sehen. Zwar bekommen wir die Kontrolle über den Androiden, doch was können wir wirklich selber spielen? Alle Hinweise sind bereits leuchtend hervorgehoben. Die Schlussfolgerungen werden auch automatisch geliefert, da muss man nicht mehr selbst denken. Und da wo sich bei der zeitlichen Rekonstruktion der Ereignisse eine Möglichkeit für ein Minigame ergeben hätte muss man nur mechanisch vor und zurück spulen.

Zudem hat man in „interaktiven Filmen“ oft das Gefühl „auf Schienen“ von Szene zu Szene befördert zu werden ohne die Möglichkeit noch mal zurück zu gehen und die Welt im eigenen Tempo zu erkunden.

Da jede Szene sehr aufwendig gestaltet wird, ist es unökonomisch viele echte Entscheidungen in die Dialoge einzubauen, die etwas am Fortgang ändern. So bietet The Quarry etwa bei Wahrheit oder Pflicht scheinbar die Wahl zwischen zwei Personen A und B. Doch wenn man B wählt gibt es ein Veto von einer Dritten und wird doch wieder A. Die Wiederspielbarkeit ist damit gering.

Das sind jedenfalls meine Gründe warum ich „Spiel“ eigentlich für zu viel gesagt halte, wenn auch technisch korrekt. Man erwartet doch mehr spielerische Freiheiten von einem Videospiel mit Story.

Ansonsten kann ich nur zustimmen. Durch die realistische Darstellung die für interaktive Filme typisch ist und die manchmal tickende Uhr fühlt man sich oft wie in einer realen Entscheidungssituation.