Ruhe, jetzt!

Ruhe, jetzt! – WASTED Magazin

Das Jahresende sei eine Zeit für Besinnung, haben sie gesagt. Eine Zeit für Müßiggang und innere Einkehr. Für die Dinge, die man das ganze Jahr über hat aufschieben müssen. Ich starre auf meine Gamesbibliothek und bin mir nicht sicher, ob ein Haufen Arbeit oder ein Haufen Spaß vor mir liegt.

8 „Gefällt mir“

Schön noch einen Text zu kriegen diesen Monat :slight_smile:
Klingt als würde sichj der Autor Druck machen, irgendwas spielen zu MÜSSEN. Läuft doch dem Gedanken des Spielens, wenn man nciht davon abhängig, ziemlich zuwider :stuck_out_tongue:
Wenn man kein Bock hat, muss man ja nicht!

Mein Pile of Shame ist nicht wirklich groß, hab immer so ein, zwei Spiele die ich vor mir herschiebe, aber wenn ich mal bemerke dass ich noch viel vor mir habe, dann nur, wenn ich zu MP-Spielen eingeladen weirde, um daraufhin dankend absagen zu können.

2 „Gefällt mir“

youtube falling GIF by SoulPancake

Können wir die Begriffe Pile of Shame und Gaming-Backlog nun bitte streichen? (vgl. auch Adventskalendertürchen Nr. 16 von @KaFour)

Toller Text, @Mirko.

7 „Gefällt mir“

Ja, man muss ja nicht und stresst sich nur selbst …

Mir geht es aber genau so. Abends, wenn Frau und Kind schlafen und ich noch etwas Zeit für mich habe sitze ich mit Laptop auf dem Sofa und freue mich, dass ich n bisschen zocken kann. Nach einigen Minuten Überlegung starte ich ein Spiel, welches ich nach kurzer Zeit wieder beende. Ich überlege worauf ich mehr lust habe und beende das nächste Spiel sobald das Hauptmenü geladen ist bei dem Gedanken an welcher Stelle ich aufgehört hatte.
Das eine Spiel ist mir grad zu kompliziert, das nächste lohnt ja nicht fürn Stündchen, und das übernächste hatt ich ja schonmal angefangen - müsste aber jetzt evtl neu starten um wieder reinzukommen, … zwischendurch starte ich noch den Download irgendeines alten Spiels was ja immer geht und wo ich eh schon 100 Std. zuviel reingesteckt habe, breche aber bei 50% ab weil ich grad doch darauf irgendwie kein Bock hab.
Dann starr ich auf meine Steam Bibliothek, scroll meine Wunschliste durch, schau was es sonst so zu kaufen gibt - Überraschung: keine Überraschungen, nichts neues seit gestern.
Am Ende werf ich den Fernseher an, schaue einen alten Bond Film und spiel nebenbei Bejeweled oder Dorfromantik auf dem teuren neuen Gaming Laptop (das musste ja her, weil neben Kind weniger Zeit zum zocken bleibt und die Zeit dann nicht mit geruckel und Ladezeiten verplempert wird und ganz sicher alles läuft worauf ich Lust haben könnte).

11 „Gefällt mir“

Wie wahr! Es gibt einfach diese Abende, an denen man viel zu müde ist, um ein neues Spiel zu beginnen. Oder man hat gerade ein extrem gutes Spiel beendet und hat einfach keinen Bock auf irgendein anderes neues Spiel. Aber eigentlich verdient ein gutes Spiel auch deine volle Aufmerksamkeit. Wenn man die nicht aufbringen kann, sollte man auch die Finger davon lassen, sonst wäre es zu schade um das Spiel.
In diesem Sinne - ich beende jetzt auch GoG und schaue (zum xten Male) die Fernsehserien, die ich genau für solche Momente aufbewahrt habe :wink:
PS: Gaming Laptop ist sicher ne gute Entscheidung!

8 „Gefällt mir“

Ich kann den Autor und auch @bormioli gut verstehen. Mir geht es sehr oft sehr genau so. Ich habe lange Zeit nicht einmal bemerkt, dass mich dieses Überangebot von allem unruhig macht oder sogar stresst. Und ich beziehe mich jetzt ganz bewusst nicht nur auf die Steam-Bibliothek, sondern meine das ganz allgemein. Das hat @Mirko mit dem Kühlschrank-Bild ja sehr schön dargestellt, finde ich. Diese Unruhe oder die Unfähigkeit, sich entscheiden und auf eine Sache konzentrieren zu können, hört ja nicht unbedingt auf, sobald der PC aus ist.

Ich glaube auch, dass es sehr vielen Menschen so geht, viele das aber (wie ich) nicht einmal richtig bemerken. Ständig Smartphone, ständig Informationen. Mit Spielen wird man zugeschissen, Musik ist häppchenweise nur einen Klick entfernt, Serien werden durchgebingt und Bücher … tonnenweise vorhanden, doch leider keine Zeit und sorry, Konzentration schon mal gar nicht, für etwas, das unsere Aufmerksamkeit mehr als 10 Minuten fordert (Danke, YouTube!).

Ich müsste jetzt irrsinnig weit ausholen und käme ohne Gesellschaftskritik und dem Wort Überwachungskapitalismus nicht aus. Aber - surprise - das ist mir gerade zu anstrengend. Doch was ist merke: seitdem ich vermehrt gezielt nur noch Spiele kaufe und auf Dinge wie den Gamepass verzichte (und ja, ich weiß wie beliebt der ist, für mich ist das Teil für unser Hobby aber eine Katastrophe), seitdem in Vinyls plus MP3-Codes kaufe und Spotify deinstalliert habe, seitdem ich eine gedruckte Tageszeitung lese statt alle dreieinhalb Minutes Newsfeeds, seitdem fühle ich mich besser. Ruhiger, ausgeglichener und ich kann mich öfter länger auf Dinge fokussieren.

Das alles ist trotzdem noch ein Kampf (Hat hier jemand Entzug gesagt!?), aber es lohnt sich. Denn langsam habe ich das Gefühl, dass am Ende dann wirklich jetzt Ruhe ist.

8 „Gefällt mir“