Keine schamlose Eigenwerbung, dafür aber naßforsche Schiffer- und Indywerbung:
@christianschiffer hat zu meiner großen Erleichterung und Freude (Ich war ja schon kurz davor einen präventiven Gegentest für Schiffers Spielebude zu verfassen, weil ich irgendeine 72 oder 67 befürchtete) dem neuen Indyspiel eine durchweg positive Besprechung gewidmet, ja bescheinigt Ihm sogar „ludonarrative Konsonanz“!
Und damit trifft Schiffer es auf den Punkt: Indiana Jones und der große Kreis ist nämlich nichts geringeres als ein Indysimulator und nicht nur der beste Indyfilm seit 35 Jahren sondern vor allem auch das beste Indyspiel seit 1992. Und weil The Fate of Atlantis bekanntlich das beste Spiel allerzeiten (gleich nach Sensible Soccer) ist, macht das den Den großen Kreis nicht nur zu „einem der besten Spiele des Jahres“, sondern zum besten Spiel der Welt. Daß man das 32 Jahre später noch mal erleben darf, daß ein Spiel die Stimmung alter Lucasfilm Games-Adventures einzufangen vermag und Entdeckerdrang im eigenen, gemächlichen Tempo ermöglicht, statt einen schlauchig von einer Gegnerwelle zur nächsten zu jagen - wer hätte das gedacht!
Die ASM hatte übrigens eine Wertungsskala bis 12. Das wurde angepasst als sie merkten dass manche 10 von 10 spiele dann rückblickend doch nicht mehr ganz so gut waren wie neuere 10 von 10 Spielen…
Ich hab mir übrigens beim Lesen deines Posts drei Minuten die Frage gestellt, von welchem verdammten Indie-Spiel hier eigentlich die Rede sein soll…
Es gibt I N D Y S P I E L E und dann gibt es noch diese sogenannten indiespiele.
Erstere haben einen großen ludologischen Fußabdruck in der Weltgeschichte hinterlassen, Letztere sind ein schwammig-neumodischer Begriff für etwas, was früher für so ziemlich alle Spiele galt, als diese noch in einer Garage oder Gartenlaube von ein-zwei übernächtigten Pubertierenden mühselig in Assembler zusammengeschraubt wurden.
Nach dem Hören von Christians Beitrag, verstehe ich nicht, warum ich das spielen sollte. Ich bin kein Indiefan und kann auch mit den Filmen nichts anfangen. Das Gameplay sollte doch das wichtigste sein?
Die Szene mit einem Indie, der irgendein Artefakt stibitzt und dann bricht die Hölle los, ist maximal langweilig weil schon in 100 anderen Filmen gesehen.
Es ist halt einfach wie Tomb Raider, es geht um das Klischee des Abenteurers, Rätsel lösen (mehr als bei TB) und weniger ballern als in Uncharted. Auch ist Indie halt keine Mary Sue/Marty Sue/Gary Stu. Außerdem ballert Soundtrack auch 2024.
Naja das sind ungefähr 5 Minuten vom Anfang des Spiels. Quasi das Tutorial um die Steuerung zu lernen.
Ab dann kommt ein (bis jetzt, bin gerade im Vatikan) sehr stimmiges und toll inszeniertes Spiel mit coolen Schleich, Rätsel und Kampfpassagen. On Top dann halt noch Indiana Jones (wenn man es mag, oder wie ich liebt ), schicke Grafik und tollen Sound.
Genau! Die Drakes, Crofts und Quatermains und alle anderen - heute würde man sie „Indylikes“ nennen - sind die die Plagiate.
Fairerweise muß man auch sagen, dass gerade diese 1:1 nachgestellte Eröffnungsszene aus dem ersten Film in all ihrer Schlauchigkeit paradoxerweise eher untypisch für das Spiel ist. Sie wirkt im Nachhinein ein wenig wie eine Techdemo, mit der Machine Games im Ausschreibungsverfahren Lucasfilm, Todd Howard oder Microsoft überzeugen wollte: „Datt kriegen wir locker hin!“. Und da die sich hinterher nicht von ihr trennen konnten, haben sie einen fadenscheinigen Vorwand (Traum) gefunden um sie irgendwie im fertigen Spiel zu integrieren.
Weil es in vierlerlei Hinsicht das Spiel ist, auf das wir seit 1992 gewartet haben!
Ich weiß jetzt nicht was daran peinlich oder besonders verwerflich sein soll: Rambofilme, Ernie und Bert-Folgen, Mariospiele, Stonesplatten – alles ziemlich unverfängliche und zeitlose Beschreibungen. Schreibe es meinetwegen mit Bindestrich, wenn Dir das orthographisch besser gefällt. Früher wurden die beiden Adventurespiele auch oft einfach als „Indy 3“ und „Indy 4“ bezeichnet.