Liebe Spiele, lasst mich endlich weniger wichtig sein!

Herzlich Willkommen!

Tatsächlich wollte ich in dem Text zunächst einen kleinen Absatz über „Putzspiele“ (Visecera und Sunshine) schreiben, weil ich sofort daran denken musste, als ich mir Gedanken über „Unwichtigkeit im Computerspiel“ gemacht habe. Ich würde aber sagen: Es darf ruhig um einen größeren, ja sogar epischen Konflikt gehen in dem ich selbst aber eher der Normalo bin. Apropos Absätze: hier noch etwas aus meiner „Texthalde“, wo ich immer alles reinwerfe, das es aus irgendwelchen Gründen nicht in den Text geschafft hat:

„In Pro Evolution Soccer beispielsweise spiele ich nicht die ganze Mannschaft, sondern nur einen Spieler, den rechten Verteidigern. Ich zimmere keine Bälle in den Giebel, ich schlage keine Pirouetten, spiele niemanden Knoten in die Beine. Ich halte die Außenbahn dicht und köpfe Bälle aus dem Strafraum heraus. Ich bin ein Wasserträger, ein fleißiges Bienchen, das sich in den Dienst der Mannschaft stellt - und das kann sehr befriedigend sein.“

Das habe ich dann nicht reingenommen, weil es nicht in die Argumentation passt. Es ging mir eher um Kampagnen, bzw. Storyspiele. Vergleichbares ließe sich ja auch bei manchem Multiplayer-Spiel festellen. Aber als Bonus-Content lasse ich es mal hier.

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Wirklich ein fantastischer Artikel. Hat mich sehr angesprochen. Der Bombast, die endlosen offenen Welten, Pixel-Geficke, das sich immer mehr steigern muss. Das sind alles Trends, die wahrscheinlich immer weniger dazu führen, dass wir auch im AAA-Bereich einfach mal ne Oma spielen, die was wichtiges ausliefern muss, oder der Postbote im Schützengraben.
Das hat für mich zumindest im Ansatz die Souls-Reihe geschafft, dadurch, dass wir so wenig Unwissen haben, von Kisten gefressen, von Steinen überrollt. Das hat diese Übermensch Stellung etwas genommen.

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" A Legionary’s Life" von Alessandro Roberti ist zwar weder ein shooter, noch ein AAA-Spiel, aber löst das beschriebene Problem gekonnt.

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Ich videospiele seit ca. 30 Jahren, angefangen mit c64, dann Amiga 500, alle sega consolen, playstations, nintendos usw., bis hin zum PC. Das Problem ist niemals das Spiel, sondern immer der Spieler :slight_smile: . Das ich ein Singleplayerspiel sowieso irgendwann auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad schaffe, ist mir vorher klar, bei den neueren Releases zumindest, bei älteren Titeln gibt es schon noch unrealistische Schwierigkeitsgrade. So habe ich z.B. für Driver (1999 released), 2 Tage für das letzte Level gebraucht, auf normal ^^. Was ich damit sagen will, mir fehlt einfach von vorn herein der Anreiz eine KI zu besiegen, und Content ist mir eigentlich Wurst, da wird einfach alles geskippt, auch Questbeschreibungen usw., ich möchte einfach nur spielen und meinen krassen Skill walten lassen :smiley: . Wenn man ein Spiel möchte, wo man nicht die Hauptrolle spielt, sollte man Multiplayerspiele spielen :slight_smile: , davon gibt es genug. Leider muss ich auch sagen, schenkt man Casualspielern zu viel Gehör, zerstört das wirklich gute Spiele. Sieht, bzw. hat man, an fast allen großen mmorpgs gesehen. Wenn du also ein Spiel spielen willst, wo du auf keinen Fall die Hauprolle spielst und ständig nur stirbst würde ich einen aktuellen russischen Shooter empfehlen :slight_smile: . Da kannst du mal ausprobieren wie sich das anfühlt :smiley: . Manchmal wünscht man sich Dinge, die man garnicht möchte ^^. In diesem Sinne: gl&hf

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Danke, dachte ich mir auch letztens. Selbstwirksamkeit runter, Immersion hoch.

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Naja Dragon Age 2 hat das ja gemacht, man hatte da nie so ne wirklich wichtige Rolle und die eigenen Entscheidungen hatten vor allem einen Einfluss auf Persönliche Geschehnisse. Das wurde dann immer wieder Kritisiert und als einer der Gründe genannt warum leute das Spiel scheiße fanden. Gerade das fand ich da echt gut.

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Traurig ist, dass selbst Triple-A Spiele die Irrelevanz oder zumindest den Anspruch des Heldendaseins in ihren Kampagnen bereits erfolgreich verarbeitet haben, so z.B. in Battlefield 1. Warum wir immer wieder zum Tenor Weltrettung zurückkehren müssen bleibt offen, wahrscheinlich ist es schlicht unkonfrontativer und für den Konsumenten leichter zu verdauen.

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Naja, das ganze Thema ist in gewisser Weise auch ein Paradoxon. Jede Geschichte hat ihren Helden (oft sogar mehrere) und wir wollen nicht selten auch mal in deren Haut schlüpfen. Sowohl in den genannten Beispielen wie auch in weiteren großen Spielen wie Halo schlüpfst du „eigentlich“ in die Rolle eines „zufälligen Soldaten“. Kein NPC weiß im Voraus (oder vielleicht doch?), dass genau dieser gefährlich sein und für den Untergang sorgen wird. Wir wissen das nur, weil wir es so gewohnt sind. Und wenn man nicht den „auf wundersame Weise überlebenden“ spielen würde, wäre das Spiel ja auch schnell vorbei.
Ich stimme aber zu, dass viele Spiele stark übertreiben. In Outward z.B. startest du auch als Schiffsbrüchiger, der seit mehreren Generationen in seinem Stamm in der Schuld steht. Du hast am Anfang überhaupt keinen Einfluss auf die Geschichte und versuchst erstmal, deinen eigenen Weg zu finden und dich hochzuarbeiten.

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