How it started
(Quelle)
How it's going
(Quelle)
Das Land Bayern versenkt etliche Steuermilliarden in eine Neuauflage von Pong und benennt sie nach einer Uraltkonsole? Das ist ja noch skandalöser als das Colecovision Chameleon !
Ich oute mich hier mal. Auslachen ist völlig ok…
Hatte das Ding vorbestellt. Plus Amico-Hoodie, -Kaffeetasse und Nennung in den Credits von „Shark! Shark!“. Die streng private Bekanntschaft zu einem nicht unbekannten deutschen Mitarbeiter von Intellivision Entertainment mag da eine Rolle gespielt haben.
Genug gelacht! Vor 6 Monaten habe ich storniert. Kaffeetasse und Hoodie darf ich behalten.
… mir fällt gerade ein… ich habe Pong noch nicht durchgespielt!
Ein sehr merkwürdiges Projekt. Ich habe den Sinn nie verstanden.
Aus Sicht von Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) ist das Investment in derartige „hochwertige und gewaltfreie Computerspiele“ als „klares Bekenntnis zur innovativen Games-Branche im Freistaat“ zu werten.
Neuauflagen sind wirklich besonders innovativ. Oder hat Frau Gerlach damals schon geahnt, dass hier letztlich mit NFTs hantiert wird und so Bayern beim neuen, heißen Scheiß ganz vorne mit dabei sein wird?
Ich glaube, die liebe Ministerin hat sich noch nie mit Computerspiele auseinandergesetzt. Wenn man „gewaltfreie Spiele“ heute als Key-Feature benennt, hat man die Altersfreigabe moderner Konsolen nicht verstanden…
Kann man drüber diskutieren. Ich finde Gewaltfreiheit ist ein legitimes Kriterium für eine staatliche Förderung, auch wenn ich persönlich das nicht brauche.
In diesem Fall ist das Hervorheben der Gewaltfreiheit aber wohl auch PR-Geblubber. Es gilt schließlich einem konservativen CDU/CSU-Publikum zu erklären, warum man überhaupt Geld für so etwas wie Spiele ausgibt- wobei es am Ende natürlich nicht um die Spiele, sondern nur den Wirtschaftsstandort Bayern geht.
Die Vergaberichtlinien sprechen auch nicht von Gewaltfreiheit, sondern nur, dass Spiele nicht „sittliche oder religiöse Gefühl verletzen oder sexuelle Vorgänge oder Brutalitäten in aufdringlich vergröbernder spekulativer Form darstellen.“ Was auch immer letzter Satz bedeutet. Vergröbend spekulativ … was soll das sein?
Als Richtlinie spricht die FFF von USK 16.
Ich finde schon, dass Amico damals förderungswürdig war. Es war nicht so, dass dort kein Potential war. Es waren erfolgreiche Leute im Team, mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Branche, die schon bewiesen haben, dass sie was können. Klar, die Firma hatte vorher nichts gemacht, aber die Leute hatten beeindruckende Lebensläufe. Und sowas macht einen Unterschied. Wenn sich ein neuer bewirbt, der vielleicht mal ein kleines GameJam Spiel gemacht hat und sonst nichts auf dem Lebenslauf, dann ist das was anderes.
Ich war von der Amico Idee erstmal sehr angetan, obwohl es irgendwie einen komischen Beigeschmack hatte. Diese Idee, eine Konsole wie die Wii zu machen, die massentauglicher ist als selbst die Switch, ist schon gut gewesen. Es wurde auf Couch Co-op gesetzt wie in alten Zeiten mit Vierspieleradapter auf dem Amiga 1200, oder mit Multitap auf dem SNES. Das hat mir gefallen.
Es gab auch einige Videos von den Amico Spielen. Die sahen sehr spassig aus. Klar, die Grafik war auf PD Niveau, aber Spass hätte das schon gemacht. Der Controller mit dem Rad war auch sehr innovativ.
Vom Design her sah die Konsole wie etwas aus, was vielleicht in gehobenen Hotels oder Mietyachten in den Räumen als Entertainment steht. Dann hätten Leute damit Spass haben können, die sonst nie zocken.
Ich finde es schade, dass nichts draus geworden ist. Potential war da. Und Förderung ist finde ich ok, wenn sie rein auf Potential basiert. Wenn man nur fördert, was schon fertig ist, dann bringt das nichts, und wenn man nur unbeschriebene Blätter fördert, auch nicht. Es muss ein Mix sein, denke ich.
Meiner Meinung nach sind 450000 Euro, was professionelle Spieleentwicklung und Hardwareentwicklung angeht, absolut nichts. Es wird so getan, als wäre das ein riesiger Betrag. Das sind Peanuts, da kann man gerade mal ein paar Gehälter für ein einziges Jahr bezahlen, wenn überhaupt. Gerade wenn Leute im Team sind, die schon jahrzehntelang in der Branche arbeiten. Da kann man keine Hungerlöhne zahlen.
Was man sich eher fragen sollte, ist, warum Bayern nur so unglaublich wenig Fördergelder insgesamt für Spiele bereitstellt? Das ist eigentlich ein Schlag in’s Gesicht der Branche finde ich.
In meiner Wahrnehmung haben die Beteiligten den Bezug zur Realität verloren, was sich ja auch ganz gut in den Vorbestellungen widerspiegelt. 6.000 in so einem langen Zeitraum ist eine absolute Katastrophe mit Ansage. Zum Vergleich, wenn auch nicht wirklich vergleichbar: Playdate hat binnen einer Stunde oder so 20.000 Vorbestellungen verbucht. Aber die sind auch cool und innovativ. Und davon ist Amico so weit entfernt, wie es nur sein kann.
Vollkommen richtig. Auf mich wirkt das alles nur nicht wirklich … professionell. Tolle Vitas hin oder her.
Dislaimer: Ich bin nicht ganz unvoreingenommen, da Hans Ippisch sich nach einem sarkatischen, privaten Tweet von mir beim ZDF beschwerte. Das war so unfassbar lächerlich, dass ich weder ihm noch dem Projekt Respekt entgegenbringen kann.
Kann es sein, dass die Spielebranche in Deutschland betrügerischer ist, als in anderen Ländern? Ich erinnere mich an den Moorhuhn Skandal und andere Firmenskandäle, Berichte von Korruption beim Deutschen Spielepreis, das Geklüngel damals mit Spieletests in den Zeitschriften von Leuten, die dann selber bei den Spielefirmen arbeiteten usw.
Auch gab es lange Zeit in der Frühzeit des Amiga und C64 dieses Ausbeuten von Schulkindern als Spielentwickler.
Eventuell haben diese kriminellen Machenschaften damals die Spielebranche in Deutschland kaputt gemacht und sie hat sich davon immer noch nicht erholt?
Junge junge.
Ohne den Inhalt oder das Drumherum zu kennen, aber die Blöße muss man sich ja erstmal geben.
„Herr Lehrer, Herr Lehrer…der Fabu hat Du Doof zu mir gesagt“
Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Kids da finanziell über den Tisch gezogen worden.
Zuvor hatte er mich im Facebook-Chat angeschnauzt. Für mich war das ehrlich gesagt ein großes Fest und die Screenshots halte ich in Ehren.
Das wäre, scheint mir, mal ein Thema an dem sich der deutsche Spielejournalismus beweisen könnte… Aber mir ist schon klar, dass eine richtige investigative Recherche in solchen Belangen sicher nicht von einem kleinen Magazin wie wasted zu stämmen wäre. Mir würde leider auch sonst niemand in der Fachpresse einfallen, dem das zuzutrauen wäre
Ich finde es gibt in Deutschland auch so eine Anti-Traum Mentalität. Wenn man eine Idee, einen Traum, oder eine Vision hat, dann wird einem oft von Familienmitgliedern, Freunden, und Mitarbeitern gesagt das wäre blöd und das wäre eh zum Scheitern verurteilt. Das ist extrem anstrengend.
Dagegen in USA ist die Kultur das genaue Gegenteil. Wenn man eine Idee oder einen Traum hat, dann wird das positiv gesehen und Leute versuchen einem zu helfen, es umzusetzen.
Zum Beispiel wird das Gründen einer Firma in USA total wertgeschätzt von den Mitbürgern. In Deutschland kommt da eher gefühlt nur Misstrauen. Man soll konform sein, nicht aus der Reihe schlagen. Das nervt.
Ich hoffe die ändern noch den Stromstecker dieser im Video gezeigten „European Version“.