Brief und Sigl: No Fucking Thanks

Brief und Sigl: No Fucking Thanks – WASTED Magazin

Es gibt jetzt praktisch eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder du bist auf sozialen Medien aktiv und hast in den letzten Wochen und Monaten schon derart oft das Akronym NFT gelesen und gehört, dass dir der Mist aber schon sowas von hart auf den Nerv geht. Oder aber du genießt ein beneidenswert harmonisches Leben abseits dieser Müllkippe, die wir hier so unsere Diskursecke nennen.

11 „Gefällt mir“

Wieder ein NFT-Rant. Unzählige habe ich gehört und gelesen. Bei weitem nicht alle waren textlich so hervorragend.

Mich lässt dieses Thema erstaunlich kalt. Bis auf den Aspekt Energieverbrauch. Das ist wirklich richtig scheiße. Alles andere haben wir als Konsument*innen in der Hand. Die Nachfrage muss es regeln, nicht die Wut.

1 „Gefällt mir“

Der Konsument hat da nicht viel in der Hand. Sinnvolle gesetzliche Regelungen werden wohl erst dann kommen, wenn der Mist schon so richtig am Dampfen ist.

2 „Gefällt mir“

Gehöre ja definitiv in Gruppe 2, aber habe trotzdem das Dan Olson Video gesehen und es jedem geschickt der mich im letzten Jahr genötigt hat NFTs mit Ihm zu diskutieren. Allerdings ist meinem Bekanntenkreis eher schwer zu erklären warum die jetzt ein zwei stündiges YouTube Video auf englisch gucken sollen.
Bei Spielen hatte ich allerdings das Gefühl, das außer bei UBiSoft, die Publisher schon stark zurückrudern was NFT Projekte angeht. STALKER 2 hat seine NFTs komplett entfernt nachdem sich deren Community aufgeregt hat. MetaWorms NFT ist abgesagt nachdem sich alle anderen Team17 Entwickler drüber lustig gemacht haben. Auch Sega und EA haben diesen Monat bekannt gegeben das Sie NFTs wenn überhaupt nur noch für irgendwelche Sammelkarten benutzen wollen. Aber vielleicht sind halt auch alle zu blöd. Du bist zu blöd das zu verstehen ist ja immer ein gutes Argument.

Danke für den schönen Rant.

Diese Frage „Arbeit oder Spiel?“ finde ich sehr interessant, sie ist aber auch ohne NFT schon interessant. Viele Spiele machen mir auch ohne NFTs überhaupt keinen Spass, weil man langweilige Tätigkeiten im Spiel immer wieder machen muss, um virtuelles Geld oder neuen Loot, also irgendwelche virtuellen Wertgegenstände zu bekommen. Siehe Diablo zum Beispiel. Warum tun Leute sich das an? Und warum ist das so populär? Ich finde gerade Rollenspiele sind als Genre extrem anfällig was solches arbeitsartiges Grinden angeht. Bei Spielen wie Diablo klickt man immer und immer wieder auf Monster, um Loot zu bekommen. Die Kampfmechanik an sich ist stumpfes Mausklicken, ohne viel Geschicklichkeit, glaube ich (vielleicht ist es ein unpassendes Beispiel, man kann auch von Klickspielen auf Smartphones reden stattdessen). Bei Spielen wie Mario dagegen kommt der Spielspass durch die Tätigkeit an sich, das Springen etc., nicht durch virtuelles Geld oder Loot. Diese Diskussion, ob man solche „Arbeit,“ solches Grinding in Spielen braucht, könnte man auch ganz ohne NFT führen. NFTs machen es dann nochmal viel schlimmer, klar.

EDIT: Um es anders zu sagen, die Aktivität selber im Spiel sollte an sich spielerisch Spass machen, meiner Meinung nach, nicht dass man etwas nur macht und sich sozusagen durchquält, nur um eine Belohnung einzuheimsen.

Ich bin voll auf der Linie, dass man spielen und Geld verdienen auf der Casual-Ebene (also jenseits der Progaming-Szene) nicht verknüpfen sollte. Das nimmt der Sache doch ihren Reiz, denn ich will ja gerade spielen, und nicht arbeiten, um mir etwas dazuzuverdienen.

Was ich mir mir als interesantes Konzept vorstellen könnte, wäre die Verknüpfung der Spielmechanik mit irgendwelchen dahinterliegenden Tasks, also zB Verschlüsselung/Entschlüsselung, Durchforstung von Datenbeständen nach bestimmten Mustern etc. (so wie bei Seti at home) Das dürften die Spieler natürlich nicht merken, also müsste es komplett unter der Oberfläche ablaufen, gleichzeitig aber transparent kommuniziert werden.

Auf diese Weise könnte man ggf. eine neue Klasse von „f2p“ Spielen kreieren, bei denen man nicht mit seinen Daten zahlt, sondern damit, dass wir dem Hersteller quasi einen Teil unserer Freizeit und unserer Rechenleistung „schenken“, mit der dieser dann Geld verdienen kann (zB. indem er sie Dritten für deren Projekte zur Verfügung stellt).

Über dieses Phänomen hat sich schon vor Jahren mein Freund Eron Rauchauf meinem Blog interessante Gedanken gemacht:

https://videogametourism.at/content/bridging-worlds-workified-games-i

1 „Gefällt mir“

Das ganze CryptoCurrency Prinzip erinnert übrigens verblüffend an eine Szene aus einem der Douglas Adams Anhalter Roman (Konkret: The Restaurant at the end of the universe).

Da landet eine Gruppe von Idioten auf der prähistorischen Erde. Und führt dann „Blätter von Bäumen“ als Währung ein. Da dadurch natürlich alle plötzlich unfassbar reich werden, entsteht ein kleines Inflationsproblem. Das wird dann dadurch gelöst, dass man alle Wälder entlaubt…

OK, Douglas Adams konnte das pointierter Erzählen…

6 „Gefällt mir“