In dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, haben wir beide noch etwas gemeinsam: Weder du noch ich hatten viel Gelegenheit, uns in Elden Ring zu vertiefen. (Außer du hast ein paar Nachtschichten eingelegt.) Der Einfachheit halber gehe ich mal davon aus, dass du dich zumindest ein kleines bisschen für dieses Spiel interessierst, das gerade den größten Hype des bisherigen Spielejahres anheizt; wenn nicht, keine Sorge, ich werde nicht viel zu diesem Fantasy-Rollenspiel sagen, denn wie gesagt: Ich hab es ja noch nicht gespielt. (…)
Schade, dass der Text in den Kriegswirren dieser Tage untergeht. Ich hab ihn mir für heute morgen aufgehoben und bin froh, ihn gelesen zu haben. Wirklich eine sehr schöne Perspektive auf Dark Souls und eine tolle Erklärung dafür, wieso sich das alles immer so sehr vertraut und zugleich fremdartig anfühlt!
Vielen Dank!
Elden Ring ist mein erstes Game von FromSoftware und ich spiele es langsam und mit Genuss. Beim Lesen der Hintergrundinfos aus dem Artikel zum Thema Mittelalter-Fantasy wird mir klar, warum ich diese Spiele mag, sind sie doch wesentlich näher an der ‚Realität‘, als die polished Questreihen abarbeitenden Versionen, die dann fast schon wieder in Arbeit ausarten können - wobei für mich ein Spiel immer noch ein Spiel sein sollte und kein ‚Arbeistress‘.
Kritisch sehe ich auch die kurz nach Release veröffentlichten Walkthroughs und Youtube Videos ‚Wie kille ich möglichst schnell und effektiv den Boss‘. Dies mindert gerade das persönliche Spielerlebnis. Wie im Real Life werden die zahlreichen Lebenshilfe Ratgeber, Coaching Tipps uvm erst dann selbstwertrelevant, wenn sie emtional individuell ausgewählt, sortiert und erprobt werden.
Nach 20 Stunden Elden Ring Erfahrung gefällt mir der Ansatz des Unklaren, Fragend Suchenden und Dunklen gut. Im Gegensatz zu anderen Games vergleichbarer Genres ist es sogar möglich einen älteren Charakter zu kreieren, durchs Leben geprägt und auch mit Falten, mit dem ich mich dann identifizieren kann plus die ‚Überraschungen‘ im Game, dass eine Kiste auch mal keinen guten, sondern einen verwirrenden oder bösen Inhalt preisgibt - like in the real life - HF playing and experiencing ‚real‘ dark fantasy
Ich hab noch kein Souls gespielt, mir trotzdem spontan Elden Ring zulegt. Hab mich aber noch nicht rangetraut, haha.
Nur Mut, kannst sogar einen älteren Charakter mit Falten, Halbglatze usw. designen, also so dem RL age angepasst Ich spiele langsam - auch hier dem Alter angemessen , es macht Spaß und Lust auf mehr.
Alleine durch die Auflistung der Themen mittelalterlicher Geschichten hab ich jetzt doch ein bisschen Bock bekommen mein erstes From Software Spiel zu spielen. Dabei hab ich Mediävistik im Germanistikstudium so gut es ging vermieden.
War auch meine Lieblingsstelle aus dem Text.
In diesen Texten, wenn man sie denn liest, geht es oft darker zur Sache, als ein Jahrhundert an Robin Hood-Verfilmungen und Mittelalterfesten samt Dudelsack-Mittelalter-Goth-Bedröhnung glauben ließe. Es gibt Geschichten von magischen Kesseln, aus denen die Leichen in der Schlacht gefallener Krieger wieder zum untoten Leben erweckt werden. Es gibt magiebegabte Menschenfresserkönige, die ihre ständigen Schmerzen nur lindern können, wenn sie täglich im Blut ihrer Untertanen baden. Es gibt ganze Königreiche voller lebender Toter. Es gibt Völker von riesigen Vogelwesen, die ihre Gegner gnadenlos mit eisenharten langen Schnäbeln durchbohren. Eingeschlossene monströse Völkerschaften, verborgen hinter Gebirgen und Toren aus Eisen, die nur auf ihre Befreiung warten. Bodenlose Brunnen mitten im Wald an finsteren Wegkreuzungen, an denen gewaltige stumme Ritter uns zum Duell zu fordern.