Brief & Sigl 29: Das Alter-Scheiß-Manifest – WASTED Magazin
Wenn du das liest, ist das Jahr 2022 schon im Rückspiegel und damit Geschichte. In den letzten Wochen haben hier und anderswo Rückblicke die Content-Fabriken gefüllt: Die besten Spiele des Jahres, die größten Aufreger, Skandale, Misserfolge. Die Frage, ob das vergangene ein „gutes Spielejahr“ war, wird mit absurder Ernsthaftigkeit durchdekliniert in Foren, Twitter-Diskussionen, Meinungsartikeln.
Sehr geehrter Herr @RainerSigl,
an folgender Stelle
Der Zwang, immer das nächste große Ding zu hypen, immer das Neue am Horizont zu suchen, in die Zukunft zu starren, als wäre dort endlich, endlich irgendwann einmal ein Ziel zu erreichen […].
aus Ihrem gelungenen Text musste ich an das Objekt klein a aus der lacanianischen Psychoanalyse denken. Durch diese Verbindung fallen mir auf Anhieb zwei weitere Textideen ein. Aber das ist vielleicht etwas für einen viel
späteren Brief & Sigl.
Dass Sie am Ende bewusst auf eine anale Sprache zurückgreifen („mehr alten Scheiß“), hat mich (wie sicherlich von Ihnen intendiert) zum Schmunzeln gebracht.
Auch fernab dieser kleinen Beobachtungen hat mich Ihr Text wie meistens (nicht immer) erheitert.
Tja, ich lebe nicht umsonst circa 500m von Freuds Couch entfernt. Danke für die Ergänzung, auf ein gutes Neues!