Nur weil heute ein anderer Kontext dringlicher erscheint (und ist) find ich’s doch schräg das Spiel in die Wagenknecht-Ecke zu stellen, zumal „US-Kriegsverbrechen in einer Wüstenregion“ ja doch ein recht spezifischer Kontext ist.
Ich verstehe das Argument nicht. Dass der Kontext so spezifisch ist, ist doch genau das Problem…
Nun, die Aufrüstung macht man ja nicht zum Spaß, sondern weil Putin angefangen hat, andere Länder zu überfallen. Die Polen, Letten, Esten und Moldawier würden auch gerne Geld für etwas anderes ausgeben, als für Verteidigung. Das findet niemand „geil“.
Und was heißt hier fürs Vaterland sterben? Das haben sich die Ukrainer halt auch nicht ausgesucht. Und da wird auch niemand dazu „aufgefordert“, sondern die tun das, weil sie keine andere Möglichkeit haben. Oder meinst Du die Russen? Da geht es weniger ums Vaterland, sondern um Kohle oder, bei der Wagner-Truppe, darum seine Haftstrafe nicht absitzen zu müssen. Das bombardieren der Zivilbevölkerung, das Vergewaltigen der Frauen, das Verschleppen der Kinder, das hat nur wenig damit zu tun, dass Russen unbedingt fürs Vaterland sterben wollen. Und selbst wenn es anders wäre, wäre der Vergleich mit der amerikanischen Armee ziemlich unangebracht.
Das mag sein. Aber da gibt es doch bestimmt besseres… Und das Siedler-Wege-System, ja darüber kann man echt nicht streiten. Pure Geilheit einfach.
Und warum genau soll 2012 ein anderer Kontext dringlicher gewesen sein? Das ist halt immer genau dieser westeuropäische Blick. Die Georgier, Polen, Ukrainer hätten dir damals vermutlich auch schon gesagt, dass es andere dringliche Kontexte gibt.
Ich bleibe dabei: Das ist ein Spiel für Sara Wagenknecht, Noam Chomsky, Glenn Greenwood und halt irgendwelche Anti-Imps, die gegen Chlorhünchen demonstrieren, während Nord Stream 2 gebaut wird und Leute mit Polonium vergiftet werden.
Ich nehme an, dass @sofakissen, der unverbesserliche Hippie, auf solche alten Kamellen wie den Präventivschlag gegen den russischen Imperialismus von 2003 anspielt.
Ja. Nur dient er halt seit Jahren den Putins, XIs, Querfrontlern, Gansers, Höckes und Wagenknechts als Legitimation für allerlei Gemeinheiten, über die lange Zeit halt niemand reden wollte. Wie gesagt: frag mal bei den Georgiern nach. Und jetzt haben wir den Salat.
Das stimmt schon, aber warum sollte man das einem über zehn Jahre alten Kulturprodukt vorwerfen, das sich nunmal in überzeichneter Form mit der unglückseligen amerikanischen Nahostpolitik auseinandersetzt (die ja jenseits allem vermeintlichen Whataboutism nicht zu leugnen ist). Darf nur noch Wagenknecht Apocalypse Now schauen ^^? Aber ich fühle wir könnten uns hier wahrscheinlich lange streiten, obwohl wir was das Grundsätzliche angeht wahrscheinlich größtenteils einer Meinung sind (glaube ich ).
Naja, es hieß halt hieß, dass es uns in „aktuellen Zeiten“ noch etwas politisch gehaltvolles zu sagen hat und das finde ich eben nicht.
Ich empfand es damals schon als eher platt und wenn ich mir das heute ansehe, dann finde ich es furchtbar.
Das denke ich schon auch
Das ist wohl der Punkt in der Diskussion an dem ich zugeben muss, dass ich Spec Ops nie gespielt habe . Meine scharfzüngige Replik folgt sobald ich diese Scharte (irgendwann…) ausgewetzt habe…
Das würde ich stark anzweifeln. Zur Stimmung in Osteuropa kann ich nichts sagen. Gerade in konservativen Kreisen, aber auch bei Teilen des liberalen und grünen Establishments in DE wurden die 100 Millarden für die Bundeswehr nicht als notwendiges Übel, sondern mit mit Fanfaren und Trompeten begrüßt. Als die bestätigung für deutsche Panzerlieferungen kam wurden in Twitter zich „lustige“ Memes gepostet oder Jokes mit irgendwelchen Leopard Anspielungen gemacht. Ich bin nicht gegen eine militärische bzw. finanzielle Unterstützung der Ukraine, aber dann doch ehrlich und ohne den Krieg und das Sterben dort zu verharmlosen.
Du kannst mir doch nicht erzählen, dass in der Ukraine (und natürlich noch viel mehr in Russland) Menschen (i.d.R. Männer) nicht auch (!) gegen ihren Willen zum Kriegsdienst verpflicht/gezwungen werden. Und natürlich gibt es andere Möglichkeiten, wie etwa die Flucht in ein anderes Land. Das mag für den ein oder anderen schäbig sein, aber ist in meinen Augen auch Teil der Wert, die hier angeblich vom Westen verteidigt werden. Darüber hinaus bezog sich meine Aussage aber eher auf den Diskurs in Deutschland, wo einige jetzt wieder die Einführung der Wehrpflicht fordern und mehr Opferbereitschaft vor allem von jungen Menschen fordern (bis hin zum Dienst an der Waffe und damit der Bereitschaft eben fürs eigene Land notfalls zu sterben).
Ich weiß wirklich nicht in wie weit so eine Argumenation der Diskussion dienlich ist. Ich zumindest mag keine dieser Persoenen und Teile auch ihre Haltung in keinster Weise, trotzdem sehe ich bei Spec Ops wichtige Themen angesprochen, die, sofern man den Transfer wagt, heute noch Relevanz haben.
Dir ist schon klar, wann und warum das Sondervermögen für die Bundeswehr beschlossen wurde? Du siehst da keinen Zusammenhang mit dem russischen Überfall?
Das scheint mir ein Teil des Problems zu sein.
Ja, und die Ukrainer, die bleiben bleiben, weil sie es so geil finden, kämpfen und sterben zu müssen? Was Russland angeht, sollte dir bekannt sein, dass finanzielle und sonstige Anreize eine gewaltige Rolle spielen.
Auch das hat nichts mit Heroismus zu tun, sondern mit den neuen Realitäten. Es ist wirklich erstaunlich, wie wenig die Zeitenwende angekommen ist. Und das mit der Wehrpflicht ist ohnehin eine Pantomdiskussion. Ich empfehle die letzte Folge von Sicherheitshalber.
Nicht nur bei denen, sondern auch bei unseren osteuropäischen Nachbarn und transatlantischen Partnern. Und eigentlich von jedem, dessen moralischer Kompass noch halbwegs in die richtige Richtung zeigt. Als reiches Land über Jahre das zwei Prozent Ziel der Nato ignoriert zu haben, gehört zu den beschämendsten Dingen der Merkel-Zeit.
Gut, aber dann wiederhole nicht ihre Talking Points. Wie zum Beispiel den hier…
Was heißt in diesem Zusammenhang „angeblich“? Das ist genau die Art von Geschwurbel, das man von jemandem erwartet, der auch im Jahr 2023 in Spec Ops: The Line unbedingt noch einen wertvollen politischen Beitrag erkennen will.
Insoweit für mich doch auch nachvollziehbar, weil Geld für andere Sachen (Soziales, …) auszugeben schon „toller“ ist als für Rüstung. Die Gefahr wurde eben bei den entscheidenden Stellen zu lange unterschätzt → „Wandel durch Handel“.
Die 100 Mrd. sollten müssen eben auch wirklich effizient eingesetzt werden, was so nicht passieren wird.
Wäre aber auch nicht so schlimm, wenn man endlich mal die Kohle von denen holt, die auch mit 10% von ihrem jetzigen Vermögen immer noch nichts sinnvolles anzufangen wüssten.
Just opened a new discussion.
Für mich nicht, denn es ist ja so, dass andere Länder sich an das Ziel gehalten haben. Die Griechen, Letten, Briten oder Polen hätten mit dem Geld sicherlich auch gerne etwas anderes gemacht. So ist es halt einfach nur Egoismus. Und das, während man zusammen mit Russland eine Pipeline gebaut hat, sogar nach der Annektion der Krim. Mich hat das SEIT JAHREN aufgeregt und ich habe nie verstanden, warum das allen anderen so komplett egal war - und teilweise ja noch ist.
Ja, das wäre sinnvoll.
Ich verstehe deinen Punkt hier nicht. Ich hab doch garnicht angezweifelt, dass das Sondervermögen auf Grund des russischen Überfalls auf die Ukraine beschlossen wurde. Mir ging es nur darum wie manche Personen mit der Aufrüstung umgehen.
Natürlich nicht. Warum legst du mir Dinge in den Mund, die ich so nicht geschrieben habe? Es ging ausschließlich darum, dass nicht jede*r freiwillig für sein Land in den Krieg zieht und manche nunmal von ihrem Staat dazu gezwungen werden. Es ist ja auch nicht so, dass in der Ukraine alle ihre ausschließlich Freiheit verteidigen und die Russen dagen nur fett Kohle machen wollen oder ihre Haftstrafe entfliehen.
Mir fallen wirklich viele beschämende Dinge in der Merkel-Zeit ein, aber das 2-Prozent Ziel gehört nicht dazu. Aber da kann jeder einen eigenen Standpunkt zu haben. Mir sind numal andere Themen wichtiger. Direkt eine pauschale Fehlstellung des moralischen Kompasses zu unterstellen finde ich dann doch etwas anmaßend. Solche Superlative würgen am Ende nur jedwede Diskussion ab und schaffen absolute Fronten. Einfach nach dem Motto: Ich (also du) habe die einzige richtige Haltung zu dem Thema und wenn du da andere Meinung bist, hast du deinen moralischen Kompass verloren…
Gut streich das angeblich. An meiner Aussage ändert sich nichts.
Was bedeutet denn die Zeitenwende deiner Meinung nach für dich oder mich? Sollte ich in deinen Augen bereit sein bzw. dazu verpflicht werden für Deutschland notfalls zu sterben? Und was würdest du im Konfliktfall mit denen machen, die das anders sehen und nicht kämpfen wollen?
Ich traue mich ja kaum, jetzt hier auch noch dieses Fass aufzumachen, aber unglückselig war bzw. ist die Nahost-Politik der USA für mich höchstens in dem Maße, dass sie nicht konsequent genug durchgesetzt wurde.
Der Abzug aus Afghanistan war nur der traurige und beschämende Schlusspunkt.
Aber am besten ich schau mir erstmal an, was SpecOps dazu zu sagen hat (wahrscheinlich: USA = böse, weil Krieg!?), gespielt habe ich es nämlich nie.
Zu Siedler habe ich zumindest einen Bezug. Und sei es bei Teil 2 auch nur, dass ich nicht mehr ala das Startbild gesehen habe, bevor der PC abstürzte, weil er zu schlecht für dieses Highend-Game war. Aber trotzdem hatte ich tagelang die naive Hoffnung, dass es nach dem nächsten Neustart doch bestimmt jetzt aber endlich klappt!
Ja, und darauf bin ich eingegangen. Vielleicht magst Du das nochmal lesen. Vielleicht versteht Du dann meinen Punkt.
In der Tendenz ist das so. Ich verstehe auch gar nicht, auf was Du hier hinaus willst. Wenn der ukrainische Staat Menschen wirklich dazu zwingt, ihr Land zu verteidigen, dann doch, weil Russland die Ukraine überfallen hat. Vielleicht magst Du nochmal darüber nachdenken, wer hier Opfer ist - und wer Täter.
Mag sein, dass andere Dinge beschämender waren, allen voran natürlich NS2. Aber das Zwei-Prozent-Ziel nicht einzuhalten, war schon eine große Sauerei.
Mir nicht. Und vielen Menschen in Ost-Europa auch nicht. Ich empfinde Deine Indifferenz dem russischen Neoimperialismus gegenüber als empathielos und ignorant. Aber du musst selbst wissen, was du wichtig findest.
Ich finde den Superlativ absolut angebracht. Ich möchte mit Lumpen-Pazifismus nichts zu tun haben. Es gibt wenig politische Haltungen, die ich absolut unappetitlich finde, aber das aber ist eine davon.
Sprache kann so verräterisch sein
Es geht nicht darum „für Deutschland zu sterben“. Wir leben im Jahr 2023. Deutschland ist Teil der Nato und der EU. Die Ukraine, Moldawien, Litauen und diverse andere Länder, sind von einem aggressiven faschistischen Staat angegriffen bzw werden bedroht. Es ist mir völlig schleierhaft, wie man nur so egoistisch sein und so nationalistisch denken kann. Letztlich geht es um den Erhalt der europäische Friedens-Ordnung und darum, dass Russland diesen Krieg verliert. Dafür müssen Opfer gebracht werden, aber niemand verlangt von Dir zu sterben. Weder für die Ukraine, noch für Deutschland.
Das ist mein letzter Beitrag dazu.
This. Die USA haben Afghanistan wenigstens 20 Jahre Jahre beschwert unter denen die Menschen dort nicht unter den Taliban leiden mussten. Trotzdem war das ganze verheerend. Der beschämende Abzug dürfte bei Putin den Eindruck verstärkt haben, dass der Westen schwach ist und zur Entscheidung mit beigetragen haben, die Ukraine zu überfallen.
Das Ding ist: Wenn man so etwas wie in Afghanistan macht, dann muss man wissen, was man eigentlich möchte. Und wenn das Ziel Nation Building ist, dann muss man sich im klaren darüber sein, dass das ein Generationen-Projekt ist. Diese Weitsicht hatte aber die US-Administration nicht - und den Willen sowieso nicht.
Ich kann sogar das Wege-System auf dem Memes erkennen. Chapeau!