Danke @alicinger für das wundervolle Thema „Arschlochverhalten in Spielen“. Du bist nicht alleine: Ich versuche in Spielen auch immer einen guten Charakter zu spielen, und allen NPCs zu helfen.
GTA mag ich deswegen zum Beispiel gar nicht. Dort wird man gezwungen, ein Arschloch zu sein. Ausserdem mag ich diesen Zynismus bei GTA gar nicht.
Es gab allerdings mal eine Spielereihe, die so ähnlich wie GTA war, aber mit einem wichtigen Unterschied. Man hatte durch die eigenen Taten die Wahl, gut oder böse zu sein. Es gab zwei Teile davon names True Crime LA und True Crime New York. Im Spiel konnte man sich durch sein Verhalten entweder zum guten Polizisten oder bösen Polizisten entwickeln. Das war extrem spannend, aber ich konnte es auch da nicht ertragen, immer mal wegen der hakeligen Steuerung einen Arschloch-Move zu machen. Bei True Crime hat es mir sehr gefallen, in echten Städten herumzugehen. Ich habe sogar eine Tankstelle in LA im Spiel wiederentdeckt, bei der ich mir in der realen Welt im Urlaub mal was gekauft hatte. Das war echt surreal.
Ein Freund ist sogar mal soweit gegangen, und hat Horizon Zero Dawn durchgespielt, ohne ein einziges lebendes Tier zu töten, weil er es nicht ertragen hat, im Spiel Tiere zu töten. Die Dinos, die man im Spiel besiegen muss, um weiter zu kommen, sind ja Roboter. Die vielen Kaninchen, Wildschweine und anderen Tiere muss man zum Glück nicht töten. Ganz so weit bin ich nicht gegangen, aber ich habe es verstanden.
Was ich bezüglich Gut und Böse in Spielen persönlich gar nicht mag, ist dieses D&D System oder verwandte Systeme der Gesinnung. Da muss man sich bei seinem Charakter am Anfang entscheiden, ob man „Chaotisch Neutral“ oder „Rechtschaffen Gut“ oder so ist. Was für ein Unsinn. Da hat sich irgendwer damals finde ich viel zu sehr einen Kopf gemacht, und wie alles bei D&D völlig unnötig und auch eigentlich komplett langweilig und falsch verkompliziert. Das muss doch nicht am Anfang ausgewählt werden, und auch nicht auf so einer bekloppten neuner Skala, sondern sich im Spiel durch das eigene Verhalten entwickeln. Wie so vieles bei D&D ist das Gesinnungssystem eine langweilige Erbsenzählerei, finde ich. Das ist aber nur meine Meinung.
Ich weiss nicht, wie es Dir (und Euch) geht, aber ich habe bei RPGs oft nicht nur ein Problem damit, anders als im echten Leben bezogen auf Moral zu handeln, sondern ich habe schon ein Problem damit, mir einen Namen für meinen Charakter auszudenken, der nicht mein eigener ist. Da kommen mir JRPGs mit ihren voreingestellten Namen sehr zuvor. Oder ich tippe dann einfach meinen eigenen Namen ein.
Gibt es Spielempfehlungen, wo man wahlweise gut handeln kann, also nicht vom Spiel gezwungen wird, im Spiel jemand anderen zu foltern, auszunutzen, oder in anderer Hinsicht ein Arschloch zu sein?