Teil 4:
(enthält Spoiler zu den ersten Story Missionen)
Beim Start des Spiels fällt mir auf, dass ich damals (2007?) wirklich viel Zeit verbracht habe in Realia, so heißt dieses Fleckchen Dschungel - zumindest in der deutschen Version, im Original heißt es Bolivien.
Sowohl das Bild als auch die Geräusche beim Scrollen durch die Menüs und die Musik wirken sehr vertraut. Aber wer hatte die Schnapsidee den Tag- und Nachtwechsel des Spiels auch im Menü anzuwenden? Das nächtliche Menü ist scheiß dunkel.
Sehr vertraut wirkt auch die Spielwelt (im ersten Städtchen finde ich mich noch komplett ohne Karte zurecht, ich weiß wer wo ist sitzt und in welchen Gebäuden Missionen spielen), durch die ich mich fortan im Körper von Saul Myers bewege. Saul ist ein Veteran der französischen Fremdenlegion, dessen Tochter Lisa kürzlich hier entführt wurde.
Frisch angereist stehe im an der Bushaltestelle, in der Tasche eine Pistole, ein Messer, etwas Kleinkram und etwa 2.000 Pesos.
Der erste Weg führt mich zum Chef der örtlichen Zeitung, Lisa ist Reporterin und hat für ihn gearbeitet. Und das ist der Beginn einer langen Schnitzeljagd, die mich zuerst zum örtlichen Gangsterboss Don Pedro führt, über den Lisa etwas schreiben wollte und dessen Leute sie kurz vor ihrem verschwinden abgeholt haben. Daher steht glücklicherweise ihr Auto noch vor Tür, zu dem der Zeitungsmensch den Schlüssel hat – zusammen mit etwas Equipment (Kamera und Richtmikrophon) und einem Fragment des sogenannten Xenus-Relikts.
Aber wo finde ich denn nun Don Pedro? Leider scheinen alle Einwohner hauptberuflich mit Informationen zu handeln. Der Barkeeper verrät mir für nur 300 Pesos den Standort von Don Pedros neuer Villa und den Namen des Architekten. Der Architekt nimmt 4–5-stellige Beträge für Schlüssel zum Haupttor, Seiteneingang oder Geheimgang. Die Info, dass sich auf der Rückseite am Fluss ein Anlegesteg befindet ist immerhin Gratis.
Ein anderer Weg in die Villa führt über die Mafia, dessen Anführer natürlich mit Don Pedro befreundet ist und gegen den ein oder anderen Gefallen ein Treffen arrangieren würde.
Ich habe nicht genug Geld für Schlüssel und bin zu faul um welches zu verdienen, mit der Mafia möchte ich mich auch noch nicht einlassen. Daher mache ich erstmal so auf den Weg zur Villa.
Dort angekommen befreie ich mit meiner Pistole – ich habe sie liebevoll save-scum getauft, das Anwesen von bewaffnetem Personal und stehe schließlich vor Dom Pedro. Zu meiner Überraschung erzählt er mir, was meine Tochter für ein nettes Mädchen ist, dass er gerne für ihren Artikel mit ihr geredet hat und sie ja sogar extra von seinen Leuten abholen ließ – zurück gebracht haben sie Lisa auch. Der Don versichert mir noch, dass ich jederzeit zu ihm kommen und ihn um Hilfe bitten kann, dann verabschiede ich mich auch schon wieder.
Der nächste Weg führt mich zum Chef der örtlichen Zeitung, doch gerade als er auspacken will erwischt ihn ein Scharfschütze. Auf der Suche nach Zeugen stelle ich wieder fest, dass es hier nichts umsonst gibt. Ich habe aber eine Auswahl von Infos und damit verschiedenen Wegen, den Killer zu finden. Der Zeitungsverkäufer weiß wie der Killer aussieht, welches Auto er fährt und in welche Richtung er geflohen ist. Die Wache am Checkpoint vor der Stadt hat einen Kollegen, der beim Killer mitgefahren ist und verrät, wo ich diesen vermutlich finden kann. Besagter Kollege möchte seinen Freund nicht verraten, öffnet sich aber etwas, wenn ich ein paar Runden Tequila schmeiße und mittrinke – weiterführende Infos gibt’s aber auch bei ihm nur gegen Geld.
Hatte mein Freund Don Pedro nicht seine Hilfe angeboten? Klar, für 20‘000 Pesos liefert er mir direkt den Killer. So oder so muss ich nun wohl doch ertsmal etwas Geld verdienen. Und habe ich schon erwähnt, dass mir die Hintergrundmusik inzwischen wirklich auf den Wecker geht?